Leistungsdruck

Leistungsdruck

Die Angst, nicht gut genug zu sein

Es ist diese innere Stimme, die dich kontinuierlich wissen lässt, nicht gut genug zu sein. Immer wieder treibt sie dich zu Höchstleistungen an. Doch deinem Selbstanspruch genügst du nie. Die Angst zu versagen beherrscht dich und macht dich zu ihrem Abhängigen. Dir und der Welt musst du ständig etwas beweisen.

Ich möchte, anhand eines Fallbeispiels aus meiner Praxis, das Thema Leistungsdruck näher beleuchten. Was steckt dahinter, was richtet er an und was kannst du dagegen tun.

Zu mir kam eine junge Frau*. Sehr erfolgreich, aber mit den eigenen Leistungen nie zufrieden. Obwohl andere sie um ihre Karriere und ihren daraus resultierenden Besitz beneiden, stellt sich das Gefühl der Zufriedenheit bei ihr nie ein.

*Ich nenne sie Eva. Auch in meinen folgenden Artikeln werden weibliche Klienten immer Eva und männliche Klienten Adam heißen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Eva ist 32 Jahre und leitet erfolgreich ihr eigenes Unternehmen. Leistung und Erfolg sind für sie schon immer ausschlaggebend. Als Studentin schrieb sie parallel zu ihrem zweiten Master ihre Dissertation. Obwohl ihre Zeit dafür schon kaum ausreichte, bereitete sie darüber hinaus auch schon die Gründung ihres jetzigen Unternehmens vor.
Seit sie denken kann, steht sie unter enormem Druck und hat Angst nicht produktiv genug zu sein, oder zu versagen. Mit den Jahren steigen die eigenen Erwartungen und mit ihnen der gefühlte Leistungsdruck. Um dem noch standhalten zu können, beginnt sie schließlich aufputschende Mittel einzunehmen.
Sie kam zu mir, da sie den Druck nicht mehr aushielt und etwas vermisste. Sie spürte eine Leere in sich und die Angst zu versagen begleitet sie auf Schritt und Tritt. Sie konnte nicht mehr, sie war müde und ausgebrannt.
Trotz ihrer Befürchtung, nach der Arbeit mit mir nicht mehr leistungsfähig zu sein und stattdessen unproduktiv vor sich hin zu vegetieren, nimmt sie all ihren Mut zusammen und startet mit mir in die Sitzung. Dieser geht ein Gespräch voran. Darin besprechen wir, welche Emotionen im Weg stehen und gelöscht werden sollen. 

Die Themen der Sitzung

Angst, auf sich allein gestellt zu sein; Erwartungen; Leistungsdruck; Existenzangst; Minderwertigkeit; Angst, nicht gut genug zu sein; Angst, nicht produktiv genug zu sein

Die Flowering Tree Methode

Bevor ich auf die Sitzung eingehe, möchte ich dir eine kurze Einführung in die Arbeit mit der Flowering Tree Methode geben:
Die Sitzung beginnt immer mit dem blockierendsten Gefühl. Zu dieser Emotion stelle ich Fragen und mit jeder Antwort versinkt der Klient mehr und mehr in sein Innerstes. Bis zu einem entspannten Zustand der Selbstvertiefung, einer Art Trance. Währenddessen hat dieser die volle Kontrolle über Körper und Geist. Die Arbeit mit der Metapher führt uns zu seinem verletzten inneren Kind und zu genau der Situation, in der das hemmende Gefühl entstand. Sein jüngeres Selbst weiß ganz genau, was es zur Lösung der belastenden Situation braucht und bekommt dies nachträglich geschenkt. So kann sich der alte Konflikt lösen und mit ihm das nagende Gefühl im Hier und Jetzt. So kommt der Klient zu neuen Energieressourcen, mehr Bewusstsein und Liebe für sich selbst.

Die Sitzung zum Leistungsdruck

Wir beginnen die Sitzung mit der Versagensangst. Über die daraus gebildete Metapher gelangen wir an Evas Unterbewusstsein. Unsere Arbeit führt uns schnell zu ihrem Erwartungsdruck. Dabei stellt sich heraus, dass ihr das Familienglück fehlt: Diese Emotion zeichnet sich als ein gelbes Dreieck mit abgerundete Kanten. Wie sie mir im Nachgespräch erklärt, steht eine Ecke für ihren Vater, eine für ihre Mutter und eine für sie selbst. Dieses Dreieck befindet sich außerhalb. Sie nimmt es in sich auf und mit ihm das Familiengefühl. Dieses breiten wir ganz in ihrem Körper aus. Im nächsten Schritt widmen wir uns der Panik. Diese kommt immer dann auf, wenn sie an ihren Selbstanspruch denkt. Wir bilden aus ihr die nächste Metapher: Ein langer Pfeil, der zwischen Brust und Hals sitzt. Eigentlich nur eine Pfeilspitze, schwarz, glatt und eher matt. Sie steht still. Eva zerschlägt sie in ihrer Vorstellung und die Reste lösen sich auf. Mit dem Verschwinden der Metapher gelangen wir zu der Situation, in der die Panik ursprünglich entstand:

Von der Metapher zum verletzten inneren Kind

Das verletzte innere Kind ist 13 Jahre, trägt einen schwarzen Pullover und eine beigefarbene Hose. Die kleine Eva sitzt wie versteinert auf der Couch in ihrem damaligen Jugendzimmer. Sie hört ihre Eltern schreien und streiten. Es geht um sie.
Seit nunmehr 19 Jahren steckt dieser dissoziierte Ich-Anteil in dieser Situation fest. Um entdeckt zu werden, sendet er das beklemmende Gefühl der Panik und Versagensangst.

Die 32-jährige Eva neben mir erinnert sich nun auch bewusst an diese Situation und sagt mir, dass es sich um den Tag handeln müsse, an dem sie eine 6 in Mathematik nach Hause brachte. Ihre Leistungen waren bisher tadellos, so herrschte an diesem Tag Chaos und sie befindet sich hilflos mittendrin. Dass dieser Tag so viel Einfluss auf ihr Verhalten und ihr Fühlen haben würde, hätte sie nicht für möglich gehalten.

Zurück zu 13 Jahre. Sie blieb damals verängstigt und versteinert in ihrem Zimmer und schwor sich, unter keinen Umständen noch einmal für eine derartige Situation verantwortlich zu sein. Nie wieder sollte ihre mangelnde Leistung für Ärger sorgen.
Doch während unserer Sitzung darf sie endlich so handeln, wie sie es damals schon gern getan hätte, sich aber nicht getraute.

Die positive Auflösung des alten Konfliktes

13 Jahre löst sich aus der Erstarrung und geht zu ihren Eltern. In dem Moment hören diese auf zu streiten. Eva versucht sie zu beruhigen und beginnt dann selbst zu schreien. Sie macht ihren Eltern deutlich, dass die Note nicht so wichtig sei, dass sie selbst viel mehr wert sei, als diese blöde 6 in Mathe. Es kommt zum Streit. Sie leugnen, ihre Tochter nur auf ihre Leistungen zu reduzieren. Eva akzeptiert diese Ausrede nicht und entgegnet, dass es zu offensichtlich sei, dass es ständig nur um Leistung gehe. Der Vater entschuldigt sich bei ihr, dass er dieses Gefühl vermittelt. Umarmung. Daraufhin verspricht Eva ihrem Vater sich auch ohne Druck weiter anzustrengen - auf freiwilliger Basis. Umarmungen. Wertschätzung auf beiden Seiten. Entspannung. Eva legt sich mit ihrer Mutter auf die Couch und der Vater setzt sich auf den Boden vor die Couch. Dies symbolisiert in der Bildsprache deutlich, dass die männliche Kraft sich nun unterordnet. Es ist warm und sie alle tun einmal gar nichts. 13 Jahre kann integriert werden und die Eva im Hier und Jetzt fühlt sich dadurch, wie sie sagt, vollständiger und mehr wie sie selbst.

Weiter geht die Sitzung mit der Angst vor Mittelmäßigkeit. Diese ergibt sich aus der Frage, wie es für sie sei, wenn sie an Erwartungen und Leistung denke. Da ist also noch etwas, womit wir arbeiten sollten. Das Gefühl sitzt tief in der Brust, sehr klein, warm, schwarz und hart. Es steht still und soll zerkleinert und hinausgeworfen werden.

Angst vor Mittelmäßigkeit entstand mit 10 Jahren

So gelangen wir zu 10 Jahre. In Jeans und schwarzem Oberteil steht sie auf einem Teppich. Es ist der Teppich vor dem Büro ihres Vaters. Dieser wütet und als er sie bemerkt, hält er ihr eine lange Predigt darüber, wie wichtig Leistung im Leben ist. Für Eva mit 10 Jahren eine furchtbare Belastung. Ohne richtig zu verstehen, warum ihr Vater so wütend auf sie ist, lässt sie es erstarrt über sich ergehen und bezieht es auf sich. Etwas scheint mit ihr nicht in Ordnung zu sein, in den Augen es Vaters scheint sie nicht gut genug zu sein. Zumindest ist dies die Botschaft, wie 10 Jahre sie aufnimmt und verinnerlicht: „Ich bin nicht ok, ich bin nicht gut genug“. Diese Annahme arbeitet nun schon seit über zwei Jahrzehnten unterbewusst in ihr. Als tiefer Glaubenssatz über sich selbst, wirkt er täglich auf Eva und ihr Verhalten ein. Er bringt sie immer wieder dazu, über die eigenen Grenzen zu gehen, nur um irgendwann gut genug zu sein. Aber wann ist gut genug?

Die Wendung zum Guten

Zurück zu 10 Jahre und ihrem Vater: In unserer Sitzung darf sie endlich anders reagieren und tut dies auch. Sie stoppt ihren Vater und erklärt ihm, dass es Schwachsinn sei. Dass er seinen Leistungskomplex und seine Minderwertigkeit auf sie übertrage. Sie erklärt ihm, dass sie beide sich nichts beweisen müssen und erinnert ihn an das gelbe Dreieck (das Familiengefühl). Umarmung. Danach möchten sie gemeinsam etwas „nicht-leistungsmäßiges“ machen. Fernsehen wäre super.

Nachdem auch 10 Jahre integriert wurde, fühlt sich Eva im Hier und Jetzt noch viel mehr, wie sie selbst und voll stark.

Auch deine alten Konflikte möchten gelöst werden

Ich hoffe, ich konnte dir damit zum einen die Arbeit mit der Flowering Tree Methode näher bringen und zum anderen aufzeigen, wie ungelöste Konflikte aus der Kindheit aussehen können. Situationen, die für dich als Erwachsener alltäglich sind und kaum Stress hervorrufen, können dich als Kind emotional aus der Bahn werfen. Im späteren Leben sorgen diese offenen Konflikte für Probleme in deinem Leben. Warum tun sie dies, weil sie gesehen und gelöst werden möchten. Vieles was du mit dir herumträgst, kann mittels der Flowering Tree Methode in Luft aufgelöst werden. Nicht nur Ängste, Stress und Druck, auch Rückenschmerzen, Haut- und Magenprobleme. Du merkst schon während der Sitzung, wie der Knoten platzt, wie es in dir arbeitet. Es ist nur dein Verstand, der dir allzu oft im Weg steht, weil in diesem Fall die Vorstellungskraft fehlt, weil er es nicht kennt und nicht einordnen kann.

Fühlen statt denken

Es ist ein großer Unterschied, ob du mit deinem Verstand arbeitest, oder direkt mit dem Gefühl, welches dich blockiert. Du kannst sehr vieles verstehen, auch dass Leistung deinen Selbstwert steigern könnte. Wenn du dich tief in deinem Inneren jedoch minderwertig fühlst, können die größten Erfolge dies nicht ändern. Stattdessen verzweifelst du tief in dir drin sogar noch stärker, weil sich der Erfolg nicht in ein Gefühl der Zufriedenheit umwandeln lässt.
Dazu müsstest du direkt mit deinen Gefühlen arbeiten. Erst, wenn du auf der emotionalen Ebene nicht mehr blockiert bist, kommen die Erfolgserlebnisse auch bei dir an.

Evas Leben nach der Sitzung

Von meinen Klienten zu erfahren, wie sie ihre Veränderung erst auf emotionaler Ebene spüren und dann in Taten umsetzen, ist die größte Freude für mich - mitzubekommen, wie diese Menschen erblühen. So schrieb mir Eva ungefähr zwei Wochen nach der Sitzung folgendes:

„Nicht ich war falsch, sondern mein Selbstanspruch“

„Ich hatte mein Leben lang angenommen, dass ich es war, die falsch war, weil ich diesen Selbstanspruch (der zunehmend größer wurde) nicht erfüllen konnte. Nun habe ich verstanden, dass es der Selbstanspruch war, der absolut falsch war. Utopisch. Nicht angemessen. Zerstörung pur. Ich war wirklich todes-ausgebrannt und habe dann angefangen Speed zu ziehen, um mich noch weiter zu pushen und noch weiter. Eigentlich noch übers Burnout hinaus. Man kanalisiert das ja und ich habe es als Teil meiner Persönlichkeit empfunden, dass ich sehr leistungsorientiert war. Und ich dachte, dass ich es für mich mache. Allerdings hat dieser "Teil" nach und nach mein gesamtes Selbstbild bestimmt. Mir mehr und mehr die Gewissheit ins Bewusstsein gehämmert, ich sei nichts wert. Niemals gut genug. Denn da gab es noch so viel zu erreichen. Doch umso mehr ich von meinen Zielen erreichte, desto höher hängte ich die Messlatte."

„Oft hab ich mich gefühlt, als würde ich ertrinken“

"Ich habe schon zu Unizeiten gemerkt, dass ich mich extrem stresse und unter Druck setze. Ich habe mich oft gefühlt, als würde ich ertrinken. Vor Prüfungen habe ich wochenlang Karteikarten auswendig gelernt, bis ich sogar nachts träumte, falsche Antworten gegeben zu haben. Mehrere Nächte hintereinander bin ich deswegen aufgewacht, mit Schüttelfrost und Magenkrämpfen. Auch Monate später habe ich mit Schlaf nichts anderes als Panik verbunden. Die Note 1,3 war natürlich nicht gut genug. Ob ich jemals „gut genug“ erreicht hätte? Jemals zufrieden gewesen wäre? Vermutlich nicht.

Ohne anzuerkennen, dass es nicht ich selbst, sondern der Selbstanspruch war, der mein inneres Gefängnis zementierte und mich nicht erkennen ließ, was denn mein Leiden verursachte, wäre ich da niemals herausgekommen. Und ohne die Flowering Tree Methode wäre ich nie zu dieser Erkenntnis gelangt. Die Sitzung hat mir die Augen geöffnet für mein eigenes Leben. Sie hat so viel ins rollen gebracht."

„Endlich ist dieser Druck raus"

"Ich bin immer noch dabei, eine richtige Balance zu finden zwischen Arbeit und Privatleben, aber ich bin extrem froh, dass dieser Druck endlich raus ist. Ich fühle mich so viel freier und sehe jetzt endlich, was ich schon alles geleistet habe und nicht, was ich noch alles leisten muss. Vor allem nicht alles an einem Tag. Ich darf mich sogar mal ausruhen. Das ist so schön, ich weiß gar nicht, wann ich mir das zuletzt gegönnt habe. Ohne schlechtes Gewissen.
Ich bin mir sicher, dass ich all das was ich in meinem Leben erreicht habe, auch ohne diesen Leistungsdruck geschafft hätte, nur halt etwas langsamer. Ich war einfach so dermaßen unentspannt und bin von einem Termin zum nächsten gehetzt. Die Zeit saß mir dabei ständig im Nacken. Heute gehen mir die Dinge viel leichter von der Hand und einiges kann ich sogar schon delegieren. Ich bin erstaunt, wie gut das klappt. Ich bin auch viel geduldiger geworden. Nicht nur mit mir, sondern auch mit meinen Mitarbeitern. Ja, dieser Druck ist endlich raus.

Ich kann noch gar nicht glauben, dass diese eine Sitzung all das bewirkt haben soll, aber es ist so. Ich bin endlich fein mit mir und habe eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Ich habe das Gefühl, ich werde jeden Tag noch klarer. Ich bin so dankbar, dass mich ein Bekannter auf Anja und ihren Artikel in dem Heft „Sein“ aufmerksam gemacht hat. Keine Ahnung, wie mein Leben sonst verlaufen wäre, ich konnte einfach schon nicht mehr.“

Eva ist kein Einzelfall

Je weniger Bestätigung des eigenen Wertes du als Kind erfahren hast, desto wahrscheinlicher suchst du diese für den Rest deines Lebens im außen. Soziale Anerkennung wirkt dann auf dich wie eine Droge.

Du fühlst dich nur wertvoll, wenn du Erfolg hast? Du treibst deinen Körper mit Sport, Diäten, oder Schönheitsoperationen bis zum Äußersten? Du möchtest für das was du besitzt gemocht werden und stolzierst mit Statussymbolen beladen durchs Leben? Du stellst dein eigenes Wohl zurück und kümmerst dich aufopfernd um Mitmenschen, oder deinen Partner?
Fehlt dir die Verbindung zu dir selbst und deinen Bedürfnissen, verlierst du dich schnell in fremden Ansprüchen. Du meinst, nur geliebt zu werden, wenn du dich anpasst, oder etwas bestimmtes leistest. Auch Aggression kann ein Versuch sein, die Zustimmung zu erzwingen. Die unbewussten Mechanismen treiben zu den unterschiedlichsten Taten an. Der tiefe Sinn dahinter ist immer derselbe: Anerkennung und Bestätigung.

Wenn du aufhören möchtest im Außen zu suchen und stattdessen in deinem Inneren finden möchtest, dann melde dich bei mir.

Anja

Burnout is the limit

Burnout is the limit

Wenn der Zugang zu dir selbst fehlt

Burnout ist die Folge von zu lang andauerndem Exzess. Diese Grenzüberschreitung ist der Versuch, sich selbst zu spüren. Nur wenn der Zugang zu dir selbst fehlt, ist es dir möglich, permanent über deine eigenen Grenzen zu gehen und dich bis zur totalen Erschöpfung zu verausgaben. Burnout ist die Notbremse deines Körpers, wenn deine innere Leere zu lange den Ausgleich im Extrem sucht: Karriere. Sport. Sex. Rave. Aber was du eigentlich suchst bist du selbst. Solange du nicht dich selbst als dein eigentliches Ziel anerkennen kannst, bleibst du innerlich einsam und wirst niemals ankommen.

Wenn Anerkennung den Ausgleich schaffen soll

Es beginnt meist damit, ein bestimmtes Ziel erreichen zu wollen. Dein Antrieb, ob bewusst, oder unbewusst ist dabei die Bewunderung der anderen. Es ist deine Überzeugung besser, reicher, oder schöner sein zu müssen. Du möchtest dich von der Masse abheben, aber gleichzeitig machst du dich von ihr abhängig, da du ihre Anerkennung brauchst. Um diese zu bekommen, unternimmst du enorme Anstrengungen. Dabei kann es sich um berufliches Weiterkommen, sportliche Leistungen, oder das Privatleben handeln. Nach und nach beginnst du dein komplettes Leben auf die Erfüllung von Erwartungen auszurichten. Diese Erwartungen stellst du selbst an dich und die Mittelmäßigkeit ist dabei dein Feind.

Du darfst nicht zur Ruhe kommen

Du bist mit dir, deiner Leistung, oder deinem Körper nie zufrieden. Es geht immer noch besser, noch effizienter, noch durchtrainierter. Deine Ziele korrigierst du stetig nach oben, so dass du niemals ankommen kannst. Du lebst wie auf der Flucht. Du darfst niemals zur Ruhe kommen, denn dann müsstest du nach innen schauen und was du dort finden würdest, ist innere Leere und Einsamkeit. Da du keine andere Lösung siehst, musst du immer weitermachen. Du betäubst dich mit Arbeit, oder Sport in exzessivem Ausmaß. Stetig erhöhst du die Zahl deiner Arbeitsstunden, oder Trainingseinheiten und verschiebst die Erholungs- und Entspannungsphasen immer wieder in die Zukunft. Und eben genau dieses ständige Aufschieben der Erholung auf einen späteren Zeitpunkt, birgt ein hohes Potenzial für die Entstehung eines Burnout-Syndroms. Der Zeitpunkt deiner Erholung tritt praktisch nie ein und irgendwann stellst du fest, dass du längst verlernt hast abzuschalten.

Woran du Burnout erkennen kannst

Wenn du dich über einen langen Zeitraum großem Stress und Druck aussetzt und dir gleichzeitig zu wenig Ausgleich gönnst, brennst du über kurz oder lang auf emotionaler, geistiger und körperlicher Ebene aus. Anfangs fühlst du dich müde und abgeschlagen, aber dein Ziel scheint dir die Mühe wert zu sein. Deine geistige und körperliche Erschöpfung führt allmählich zum Verlust deiner Leistungsfähigkeit. Du ziehst dich immer mehr aus deinem sozialen Umfeld zurück. Was du zu Beginn vielleicht noch mit Aufputschmitteln, Alkohol oder Zigaretten kompensieren kannst, beginnt dich langsam aufzufressen. Die Signale deines Körpers werden deutlicher. Schlafstörungen sind keine Seltenheit. Du bist immer antriebsloser und empfindest kaum noch Freude am Leben. Du beginnst zunehmend am Sinn deines Tuns zu zweifeln, machst aber unermüdlich weiter. Du kannst nicht stehen bleiben, du hast zu viel Angst davor, was dich erwarten könnte. Zu lange schon hast du dich über Leistung definiert.

Wann du besonders gefährdet bist

Wenn du dich über das, was du tust, oder besitzt definierst und nicht darüber, wer du bist.

Wenn der Leistungsgedanke schon anerzogen wurde. Wenn du das Wohl anderer immer wieder über dein eigenes stellst. Wenn du zur Sucht neigst. Wenn du schlecht delegieren kannst. Wenn du unter einem ausgeprägten Perfektionismus und Ehrgeiz leidest. Wenn es dir schwer fällt nein zu sagen und dich abzugrenzen.

Um deine eigenen Bedürfnisse ignorieren und dich permanent überfordern zu können, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:

STRESS Er gehört deiner Ansicht nach mit zum Erfolg und wird so zu deinem imaginären, besten Freund. Stress kommt nicht von außen, sondern ist allein die Art und Weise, wie du Situationen und Konflikte wahrnimmst und bewältigst. Nicht deine Umgebung entscheidet, ob du dich gestresst fühlst, das entscheidet deine Seele.

PERFEKTIONISMUS Er ist der Versuch, dich vor der negativen Bewertung durch andere zu bewahren. Aber der einzige, der dich und deine Leistung ständig entwertet, bist du selbst. Dein Perfektionsstreben kostet dich sehr viel Energie und lässt dich nur immer wieder an deinen eigenen Erwartungen scheitern.

ANGST Sie ist dein treuer Begleiter auf deinem Weg in den Burnout: Die Angst nicht gut genug zu sein, Existenzangst, Angst vor negativer Bewertung, Angst vor Mittelmäßigkeit oder die Angst zu versagen.

SCHULD Meist unbewusst verbieten dir Schuldgefühle, dich auf die faule Haut zu legen. Du kannst nicht einfach entspannt und zufrieden dein Leben genießen, du musst etwas tun. Es ist wie eine innere Stimme, die dir flüstert, dass du es nicht verdient hast glücklich zu sein.

MANGELNDER SELBSTWERT Dein mangelndes Selbst zwingt dich zum Ausgleich. Diesen suchst du im außen, aber was du eigentlich vermisst, ist der Kontakt zu dir und deinen Bedürfnissen. Der Versuch diesen Mangel und deine Minderwertigkeit durch Anerkennung zu kompensieren, nimmt leicht suchtartigen Charakter an. Äußere Stimulationen können nur für einen kurzen Moment Erfüllung schenken. Schnell überkommt dich wieder das Gefühl der inneren Leere, der Einsamkeit und Unzufriedenheit. Damit dieser Zustand dich nicht lange quälen kann, steckst du dir neue Ziele. Solange du nicht zur Ruhe kommst, bleibt es für dich erträglich. Diese Vorgehensweise verschlingt Unmengen an Kraft und kann niemals zu einem erfüllten Leben führen. Im Gegenteil: Du verlierst den Kontakt zu dir selbst immer mehr und deine Bedürfnisse kennst du schon lange nicht mehr.

Woher stammt die innere Leere

Bist du als Kind starker, emotionaler Überforderung ausgesetzt, reagierst du mit Dissoziation. Es ist ein automatischer Schutzmechanismus, der dich vor diesem und zukünftigem Schmerz bewahren soll. Dazu spaltet sich ein Teil von dir und deiner Emotionswelt ab und wird tief in deinem Unterbewusstsein verstaut. Von diesem Ich-Anteil weißt du heute nichts mehr und du tust unbewusst alles, damit dies auch so bleibt. Die Angst vor erneutem Schmerz ist zu groß. Aber genau dieser abgespaltene Ich-Anteil führt zu dem Gefühl der inneren Leere und lässt dich nicht zur Ruhe kommen. Das wegschauen kostet dich jeden Tag zusätzliche Energie. Je mehr alte ungelöste Konflikte du in dir trägst, desto weniger Zugang hast du zu dir selbst und desto mehr Energie verschwendest du täglich an dein Unterbewusstsein.

Dein verletztes inneres Kind ist der Strippenzieher

Die ungelösten Konflikte deiner Kindheit haben starken Einfluss auf dich, deine Wahrnehmung und dein Verhalten. Sie bestimmen: Ob du dich durchsetzen kannst. Ob du dir Stress und Druck machst. Wie du mit Kritik umgehst. Wie hoch deine Erwartungen an dich selbst sind.

Nur wenn dein inneres Kind stark verletzt ist, bist du in der Lage verantwortungslos und achtlos mit dir selbst umzugehen. Burnout ist demnach ein sicheres Zeichen für eine tiefsitzende, alte Verletzung. Du bist als Kind in deiner Persönlichkeitsentwicklung gestört worden und konntest nicht das nötige Selbstbewusstsein und den nötigen Selbstwert entwickeln. Dadurch bist du nicht ausreichend in der Lage Verantwortung für dich als Erwachsener zu übernehmen und deine eigenen Grenzen zu erkennen und zu achten.

Versuch dich an deine Kindheit zu erinnern: Hast du Grenzen aufgezeigt bekommen und wurden deine Grenzen respektiert? Hast du ausreichend Liebe und Anerkennung von deinen Eltern bekommen? Waren deine Leistungen ausreichend? Wurden deine Bedürfnisse ernst genommen? Verlief deine Schulzeit reibungslos?

Burnout ist selbstgemacht

Es sind nicht die äußeren Umstände, die dich zur permanenten Selbstüberforderung zwingen, du selbst bist es. Burnout ist die Folge einer selbst erwählten Überforderung, als Mittel zur Ablenkung von dir selbst, von deinem verletzten inneren Kind!

Was hinter Burnout steckt

Burnout ist die Folge der ungesund gelebten Verdrängung.

Der Weg zum Burnout ist die Flucht vor dir selbst. Die Flucht davor nach innen zu schauen. Du möchtest nicht hören, was deine innere Stimme dir zu sagen hat, die Stimme deines verletzten inneren Kindes. Die beste Flucht ist immer die Sucht. Ob nun nach Arbeit, Partnerschaft, Sport, Sex oder Party. Alles was dich körperlich und seelisch auslaugt, wenn du es zu exzessiv betreibst, kann dich zum Burnout führen.

Burnout ist die Folge dessen, dass du das falsche Ziel vor Augen hast. Du selbst solltest das Ziel sein. Kontakt zu dir und deinen Bedürfnissen, zu deinen Emotionen zu finden. Burnout ist die drastische Warnung, nicht nur deinen Lebensstil ändern zu müssen, sondern auch die Einstellung zu dir selbst. Möchtest du innere Ausgeglichenheit und Zufriedenheit spüren, führt kein Weg an einer Innenschau vorbei. Öffnest du dich nicht für dich selbst, bleibt dein Leben leer, egal wie sehr du es mit Arbeit, Geld, Status, oder Luxus vollstopfst. Es gibt andere Optionen, als weiterzumachen. Du kannst sie in deinem Zustand, mit deiner Wahrnehmung nur nicht erkennen.

Schnelle und schonende Hilfe

Burnout ist die Wirkung, aber die Ursache sind deine alten Verletzungen aus der Kindheit. Kurierst du nur den Burnout aus, ist die Ursache damit noch nicht gelöst.

Möchtest du dein Thema bei der Wurzel packen, sollte die Flowering Tree Methode deine erste Wahl sein. Schon eine Sitzung nimmt dir den Leistungsdruck und lässt den Stress von dir abfallen. Wie kannst du hier nachlesen.

Hast du Angst vor dem alten Schmerz: Flowering Tree löst schnell und vor allem schonend. Du musst nicht noch einmal durch den Schmerz, sondern wirst vor dem Moment der Verletzung abgeholt.

Hast du Angst vor Veränderung: Flowering Tree verändert, aber ausschließlich zum Positiven. Es ist schwer sich Dinge vorzustellen, die man nicht kennt, also bitte ich dich, sei einfach mutig und lass dich auf eine Bewusstseinserweiterung ein.

Hast du Angst vor Verlust: Du wirst den Leistungsdruck verlieren, aber nicht deine Leistungsfähigkeit. Du wirst deine Angst verlieren, aber nicht deine Existenz. Was genau hast du zu verlieren? Du tauschst Stress gegen Ruhe und Druck gegen Gelassenheit. Dieser innere Tapetenwechsel bringt frischen Wind und neue Energie in dein Leben. Lass es zu, du kannst nur gewinnen.

Anja

Kindheitstraumata-tadaaa

Kindheitstraumata-tadaaa!

Die heimliche Macht deines verletzten inneren Kindes

Deine Geburt ist mindestens dein erstes Trauma, aber ganz sicher nicht dein letztes. Lass dich jetzt bitte nicht von dem Begriff Trauma abschrecken und uns stattdessen gemeinsam einen vorsichtigen Blick in die „Kindheitsschatulle“ werfen, ohne zu werten oder zu urteilen.

Dein verletztes inneres Kind

Man könnte es sicherlich auch als dein ungeliebtes Kind bezeichnen. Es ist die Sammlung dessen, was du im Laufe deines Lebens verdrängt hast: schmerzhafte Erinnerungen, alte ungelöste Konflikte und eigene Schwächen. All das, was du nicht spüren möchtest, schiebst du in dein Unterbewusstsein ab. Dort verschwindet es jedoch nicht, sondern beginnt irgendwann ein Eigenleben zu führen. Deine ungeklärten Konflikte wollen bemerkt und gelöst werden und üben deshalb immer stärker einen negativen Einfluss auf dein Leben aus. Egal, wie gut du im Verdrängen und Verleugnen bist, dein verletztes inneres Kind wird sich Gehör verschaffen. Erst versucht es dies über Sorgen, Nöte und Unsicherheiten zu erreichen. Weiter geht es meist mit Ängsten bis hin zu Panikattacken. Schaust du dann immer noch weg, wird auf körperlicher Ebene an dir gerüttelt. Das verletzte innere Kind hört nicht auf, bis es dir bewusst wird und du es endlich anerkennst.

Dein Unterbewusstsein

Das Unterbewusstsein macht ungefähr 80% aus. Viele ungelöste Konflikte entziehen dir einen Großteil deiner Energie und sind zu einem sehr hohen Anteil verantwortlich für dein Verhalten, deine Entscheidungen und deine Wahrnehmung. Es hat sehr viel mehr Einfluss auf dich und deinen Energiehaushalt, als dein bewusstes handeln, denken und fühlen.
Neben all dem Ungeliebten, verbirgt sich dort auch viel Schönes. Da es dir jedoch nicht bewusst ist, kannst du auch darauf nicht zugreifen. Mit allem Negativen, was du im Laufe deines Lebens verdrängst, verlierst du jedes Mal einen ebenso großen Anteil des Positiven. Bewusst ist es dir nicht, denn du kennst nur den Ist-Zustand, an den du dich gewöhnt und den du wahrscheinlich schon als gegeben akzeptiert hast, jedoch befinden sich dort die Leichtigkeit, deine kindliche Neugierde, Geduld und innere Zufriedenheit; die Fähigkeit harmonische Beziehungen zu führen, dein Pioniergeist und die Lebensfreude. Möchtest du darauf wirklich für den Rest deines Lebens verzichten?

Die Macht deiner ungelösten Konflikte

Dein verletztes inneres Kind möchte bemerkt und geheilt werden. Deshalb übt es großen Einfluss auf dich und dein Gefühlsleben aus. Jedes Mal, wenn du besonders heftig, oder unangemessen auf Situationen reagierst, hat dein verletztes inneres Kind die Kontrolle übernommen. Spürst du häufig, oder sehr intensiv Eifersucht, Angst, Unsicherheit, Schuld oder Scham, sind dies Boten deines verletzten inneren Kindes.
Es bestimmt nicht nur dein Verhalten maßgeblich mit, sondern auch wie und ob du Beziehungen führst. Welchen Partner du wählst, wie du ihn siehst, wie du dich selbst siehst und welchen Blick du auf das Leben hast. Deine Wahrnehmung hängt also sehr stark von den ungelösten Konflikten deiner Kindheit ab.
Es stellt sich nicht die Frage, ob du derartige Konflikte in dir trägst. Dies tut jeder, somit auch du. Die Frage ist eher die, ob du weiterhin wegschauen und verdrängen möchtest, oder ob du deine Komfortzone ein kleines Stück aufgeben würdest, um dir selbst ein Stück näher zu kommen. Wenn deine Neugierde größer ist, bekommst du die Möglichkeit auf ein phantastisches Erlebnis mit dir selbst.

Woran du deine Kindheitstraumata erkennst

Mir ist wichtig, an dieser Stelle zu betonen, dass Kindheitstraumata nichts über deine Eltern, oder deine Kindheit aussagen, sondern Teil des ganz normalen Lebens sind. Alles hat zwei Seiten, so auch deine Kindheit. Du kennst dein Leben nur so, wie es ist und du kennst auch dich selbst nur so, wie du bist. Daher ist es eine schwierige Aufgabe, selbst einzuschätzen, was ein Symptom sein könnte. Vielleicht hast du das ein oder andere im Laufe deines Lebens sogar schon als Charaktereigenschaft akzeptiert, oder gelernt es gekonnt zu überspielen. Fakt ist, ob die eigene Kindheit gut oder schlecht war, ist für die Meisten recht schwer zu beurteilen, da wir alle nur eine Kindheit haben und diese unsere Normalität darstellt. Daher möchte ich dich bitten „Sei offen.“
Jeder hat sie, doch kaum jemand erkennt sie als das was sie sind: Symptome ungelöster Kindheitstraumata. Jede einzelne nun folgende Frage führt dich direkt zu einem Symptom. Bringt dich eine von ihnen zum Nachdenken, oder spürst du eine Abwehrhaltung, lohnt es sich, genauer hinzusehen:
Wie ist deine Sicht auf dich und die Welt? Sind deine zwischenmenschlichen Beziehungen harmonisch, oder eher ein intensives auf und ab? Bist du eher ungeduldig und manchmal sogar ungehalten? Wie gehst du mit Kritik, Konflikten und Stress um? Wie gehst du mit dir selbst um? Isst du, um dich zu trösten? Rauchst du, um Dampf abzulassen? Trinkst du, um locker zu sein? Lebst du dein eigenes Leben, oder beobachtest du lieber das der anderen in sozialen Netzwerken, oder  im Fernsehen? Fühlst du dich geliebt, oder oft ungesehen und missverstanden? Wie hart gehst du mit dir, oder anderen ins Gericht? 

Es sind nur Symptome, das bist nicht du!

Spür in dich hinein, welches „Lieblingsgefühl“ dich daran erinnern möchte, etwas für deine Seele zu tun. Es ist jenes Gefühl, welches dich hindert deinen Traum zu leben, etwas Verrücktes zu tun, dich frei zu fühlen, oder einfach nur du selbst zu sein. Auch wenn du deine Seele nicht sehen kannst, braucht sie mindestens so viel Pflege, wie dein Körper.

Achtung: Kindheitstrauma ist nicht gleich Trauma

Bei dem Wort Trauma zucken die meisten zusammen und denken dabei nur selten an ihre eigene Kindheit. Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir bei Trauma nur an allerschlimmste Ereignisse, wie plötzlicher Verlust durch Tod, ein schweres Zugunglück, oder körperlichen Missbrauch denken. Dies mag richtig sein, wenn es um Erlebnisse im Leben eines Erwachsenen geht.
Die Welt eines Kindes ist jedoch so viel sensibler und zerbrechlicher, dass schon banalste Situationen ausreichen, um im Unterbewusstsein als traumatisch abgespeichert zu werden. Als Kleinkind bist du noch hilflos und machtlos den Situationen des Alltags ausgeliefert und somit auf zusätzlichen Schutz deiner Eltern angewiesen. Vor allem deine Wahrnehmung ist noch stark eingeschränkt. So kann es schnell geschehen, dass Situationen falsch interpretiert und als emotionale Überforderung in das Unterbewusstsein abgespeichert werden.

Frühkindliche Wahrnehmung und Trauma

Als Kleinkind bist du besonders empfänglich für Traumata, weil die Wahrnehmung bis zum fünften Lebensjahr sehr eingeschränkt ist. Jede Nachricht, jede Begebenheit um dich herum kannst du nur einseitig, mit dem sogenannten Beziehungsohr, empfangen. Alles was von außen auf dich einprasselt kann von dir nur dahingehend hinterfragt werden, ob du selbst ok bist „So einer bin ich also!“. Du hast weder die Möglichkeit zu hinterfragen „Ist mein Gegenüber ok?“, noch „Ist die Botschaft ok?“. In diesen Jahren werden deine Glaubenssätze, also wie du dich selbst siehst, grundlegend geprägt. Und das wiederum entscheidet, wie du heute mit Stress, Beziehungen und dir selbst umgehst - ob du dich wohl in deiner Haut fühlst.

Wahrnehmung mit dem Beziehungsohr

Ich möchte dir mit zwei kleinen Beispielen verständlich machen, wie Situationen aufgenommen werden, wenn man sie ausschließlich mit dem Beziehungsohr hören kann. Dies erklärt gleichzeitig, warum Kleinkinder sehr viel schneller und leichter emotional überfordert sind und Ereignisse, die für uns als banal gewertet werden, für Kinder unter fünf Jahren als traumatisch empfunden werden können:
Situation 1: Dein Vater kommt gestresst von einem langen Arbeitstag nach Hause und das erste was er sieht, ist herumliegendes Spielzeug von dir. Er mault dich an „Was ist das für ein Saustall, du Schmutzfink“. Das Einzige, was bei dir ankommen kann ist: „Ich bin ein böses Kind und eine Last für meine Eltern“ „Ich bin nicht ok“. Nach deinem fünften Lebensjahr würde die empfangene Botschaft anders lauten: „Der Arme muss einen schlechten Tag gehabt haben“ „Ich bin ok“. Wie du siehst, zwei grundlegend unterschiedliche Annahmen über dich selbst.
Situation 2: Du siehst deine Mutter weinen. Du weißt zwar nicht warum, aber bis zum fünften Lebensjahr, ist die einzig für dich logische Schlussfolgerung: „Meine Mama ist traurig und ich bin schuld“ „Ich bin nicht ok“. Bekommst du Streit zwischen deinen Eltern mit, dasselbe Urteil. Du hast gar keine andere Chance aufgrund deiner derart eingeschränkten Wahrnehmung. So kann es zu einem sehr verzerrten Selbstbild kommen, unter dem du als Erwachsener noch leidest.
Hörst du heute immer noch verstärkt mit dem Beziehungsohr, wirst du vieles auf dich beziehen und nur schwer mit Kritik umgehen können.

Der Schutzmechanismus des Traumas

Während einer Situation, die dich stark emotional überlastet, springt ein Schutzmechanismus an, um dich vor dem Schmerz zu schützen. Dieser Mechanismus wird Dissoziation genannt. Dazu spaltet sich ein Teil deiner persönlichen Identität ab und versinkt in dein Unterbewusstsein. Dieser birgt jedoch nicht nur den Schmerz, sondern auch Anteile deiner positiven Gefühlswelt, auf die du dann ebenfalls keinen Zugriff mehr hast. Bei der Verdrängung von Emotionen kann man sich leider nicht aussuchen, welches einzelne Gefühl man nicht mehr spüren möchte.
Im Laufe deiner Kindheit hast auch du, wie jeder andere, einen Teil deiner Emotionen eingebüßt, nur die Größe des Anteils ist bei jedem unterschiedlich hoch. Dabei handelt es sich meist um die Liebe zu sich selbst, Unbeschwertheit, Leichtigkeit, Vertrauen und die Fähigkeit im Hier und Jetzt zu leben. Eventuell denkst du gerade „Moment mal, ich fühle doch“. Dies möchte ich dir auch gar nicht absprechen. Aber du könntest dich und deine Bedürfnisse noch klarer und intensiver spüren und gleichzeitig in dir ruhen. Du würdest also nicht mehr dieses emotionale Auf und Ab erleben. Du wärst deinen Gefühlen nicht mehr hilflos ausgeliefert. Stattdessen hätte dort emotionale Stabilität ihren Platz.

Wie du deine Ressourcen zurückerobern kannst

In dem verdrängten dissoziierten Anteil, tief verborgen in deinem Unterbewusstsein, sind nicht nur Angaben zu dem Ereignis selbst, sondern auch Informationen zur Lösung.
Es ist erwiesen, dass man nur im Delta-Zustand mit dem Unbewussten arbeiten kann. Dies ist eine etwas tiefere Entspannungsstufe als bei einer Meditation (Theta-Zustand). Um Traumata gänzlich ausradieren zu können, müssen sie zu Ende erlebt werden. Keine Angst, dies geschieht bei der Flowering Tree Methode ohne nochmals in das Trauma und den damit verbundenen Schmerz zu müssen. Dein verletztes inneres Kind wird vor dem schmerzlichen Augenblick abgeholt und eingeladen, all das, was es damals gebraucht hätte, nachträglich zu bekommen und zu erleben. Dabei löst sich der alte Konflikt auf, mit ihm deine Symptome und übrig bleibt eine positive Ressource. Diese wird im Anschluss integriert und schenkt dir neue Energie und Lebensfreude.
Obwohl ich die Technik beherrsche, kann ich sie nicht bei mir selbst anwenden. Ich komme nur bis zur Schwelle einer tiefen Mediatation, was nicht ganz ausreichend ist, um an den Kern zu gelangen. Daher wage ich es zu bezweifeln, dass eine Auflösung in dieser Form allein durch Meditation zu schaffen ist. Ich halte sie dennoch für eine sehr wohltuende und heilsame Kraft zur seelischen Pflege.

Noch ein kurzes Schlusswort

Ich erlebe es immer wieder: Erwachsene, die sich schämen, weil sie sich als Kind nicht ausreichend geliebt fühlten. Sie suchen den Fehler konstant bei sich und möchten nicht die Leistung der eigenen Eltern in Frage stellen. Bitte schiebe diese belastende Frage der Schuld zur Seite und halte stattdessen Ausschau nach einer optimalen Lösung für dich und deine Gefühlswelt. Damit du endlich tief durchatmen und zu innerer Ruhe und Zufriedenheit finden kannst.

Anja

Deine Geburt. Dein Urtrauma.

Deine Geburt - Dein Urtrauma

Trennungsangst, Verlustangst, Angst vor Veränderung

In diesem Artikel möchte ich dir dein erstes Trauma vorstellen - deine eigene Geburt! Ja, du hast richtig gelesen, ich behaupte, deine Geburt ist dein Urtrauma, womit jeder per se traumatisiert ist. Damit du dies besser nachvollziehen kannst, möchte ich meinen Artikel mit einer Metapher beginnen:

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Der Narzisst – Teil 2

Der Narzisst - Teil 2

Endlich geht es um dich, statt um ihn

Den zweiten Teil möchte ich dir widmen. Wahrscheinlich bist du schon als Kind mit Narzissmus in Berührung gekommen und auch als Erwachsener üben sie noch eine unglaubliche Anziehungskraft auf dich aus.
Wer es selbst nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wie überzeugend ein Narzisst sein kann. Er erspürt die Schwächen seines Gegenübers und ist rhetorisch immer überlegen. Es ist nahezu unmöglich, ihn zu enttarnen. Selbst wenn eine Lüge auffliegt, übergeht er dies einfach und sein Schauspiel geht weiter. Du kannst ihm einfach nur verblüfft zuschauen. Es ist ein unglaubliches Spinnennetz, und du merkst gar nicht, wie er dich langsam einwickelt.“

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Der Narzisst – Teil 1

Der Narzisst - Teil 1

Du bist nur Statist in seinem Theaterstück

Der Narzisst* tut alles, um sich aus dem Durchschnitt herauszuheben. Er verabscheut Mittelmäßigkeit. Er strengt sich unheimlich an, etwas besonderes darzustellen, weil eine Stimme in ihm flüstert „Du bist nichts besonderes!“. Diese Stimme ist sein Motor, wirklich alles zu geben, um nach außen zu wirken. Sie sind stets bemüht um ein tadelloses Erscheinungsbild und tun alles für Anerkennung und Bewunderung. In seinem Leben dreht sich alles nur um ihn und das wird sich nie ändern, egal was du tust!

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Hallo Welt.

Hallo Welt.

Mein Name ist Anja.

Mit diesem Blog möchte ich über vor allem blockierende Emotionen schreiben. Über deren Ursache und Wirkung, aber auch deren Lösung - die FLOWERING TREE METHODE. 

Ich möchte über die einzelnen Gefühle berichten, was sie mit dir anstellen, warum sie es tun und woher sie stammen. Ich möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Charaktereigenschaften nicht in Stein gemeißelt sind, dass man sie, anders als angenommen, ganz leicht verändern kann. Denn viele Eigenschaften resultieren aus ungelösten Konflikten aus der Kindheit und Jugend. Jeder von uns schleppt unnötigen Ballast aus der Vergangenheit mit sich herum. Was dieser mit dir macht, möchte ich in diesem Blog erklären, damit du deinen Ballast als solchen begreifen und erkennen kannst. Mittels der FLOWERING TREE METHODE können wir ihn dann gemeinsam ganz leicht auflösen. Schonend und nachhaltig!
Es sind keine langen und energieraubenden Umkonditionierungen mehr nötig, die nur mäßigen Erfolg bringen.
Eine Sitzung mit der FLOWERING TREE METHODE löst blockierende Gefühle dauerhaft.

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