Selbstakzeptanz

Selbstakzeptanz

Die Flowering Tree Methode in der Praxis

Heute möchte ich dir anhand eines Fallbeispiels die Möglichkeiten der Flowering Tree Methode nahebringen. Es ist die Arbeit mit dem Gefühl und nicht mit dem Verstand. Dieser muss vorab gelangweilt werden, um sich im Zustand der Trance auf das Gefühl verlassen zu können. Auch beim Lesen dieses Textes kann es zu "Verständnisproblemen" kommen.

Ich hoffe, dass du mit diesem Artikel eine bessere Vorstellung von dem Heilablauf mit der Flowering Tree Methode bekommst und ein Bild davon, was sich bei dem Klienten schon während der Sitzung emotional verändert. Es ist ein Verstehen und Erkennen auf emotionaler Ebene und dadurch sehr viel tiefgreifender und nachhaltig.

Ich lade dich ein, mit diesem Text in die Phantasiewelt einer Klientin abzutauchen und so einen Einblick in meine ganzheitliche Heilarbeit mit der Flowering Tree Methode zu erhalten. 

DIE TEXTE IN GÄNSEFÜßCHEN SIND ZITATE MEINER KLIENTIN.

Thema: Angst ausgestoßen zu werden

METAPHER I: Diese Blockade befindet sich bei meiner Klientin, ich nenne sie wieder Eva, im Bereich des Solar Plexus. Es entsteht das Bild von Schleim; matschig grau, kalt, glibberig weich und es bewegt sich.

Diese Metapher führt uns erst einmal noch nicht weiter. Es sitzt zu tief und ist umhüllt von dem Gefühl des allein seins, welches zuerst gelöscht werden möchte.

Das Unterbewusstsein weiß immer ganz genau, wie die Gefühle untereinander verflochten sind und bestimmen den Ablauf. So können die emotionalen Blockaden am effektivsten gelöst werden. Der Verstand ist bei dieser Arbeit nur im Weg und muss unbedingt draußen bleiben. Lösungen, die hier gefunden werden, müssen in der Realität nicht machbar sein. Die Phantasie bietet den größtmöglichen Raum zur persönlichen Entfaltung. Jede Sitzung ist ein gemeinsames abtauchen und sich einlassen. Dies kann auch der rationalste Mensch. Bei dieser Arbeit gibt es kein richtig oder falsch und auch kein Versagen.

Thema: Ich fühle mich ganz allein und es ist niemand da

METAPHER II: Aus dem Gefühl des Alleinseins wird eine kleine graue Kugel aus Stahl, glänzend und kalt. Sie sitzt in der Körpermitte und zieht sich zusammen. Die Arbeit mir dieser Metapher führt uns direkt in die Zeit, wo das Gefühl des allein seins ursprünglich entstand. In diesem Schreckmoment, kurz vor dem traumatischen Ereignis, sitzt das verletzte innere Kind fest. Es wartet darauf, endlich geheilt zu werden.

VERLETZTES INNERES KIND: Sonnige Herbstlandschaft, 5 Jahre ist komplett in rot angezogen - rotes Kleid, rote Strumpfhose, rote Lederschuhe. Sie sieht sich nur halb transparent, stehend auf einem Stoppelfeld, ganz allein: "Als ob kein Mensch auf der Welt für mich da wäre", sagt sie.

Klienten kommen an den unterschiedlichsten Orten heraus. In ihrem Kinderzimmer, im Klassenzimmer oder schon am Ort der Lösung, in einer geschützten Umgebung in der sie sich wohl fühlen. Auf einer Wiese oder an einem Strand zum Beispiel. Schon die Arbeit mit der Metapher bewirkt eine Veränderung der alten Situation. Das Trauma beginnt sich bereits zu lösen und der Klient muss nicht in den alten Schmerz zurück.

Die Flowering Tree Methode ist eine der schonendsten und effektivsten Techniken zur Traumaheilung.

Mangelnder Kontakt zu sich selbst

Dass Eva sich nur transparent sehen kann zeigt, dass ihr im Hier und Jetzt die Verbindung zu sich selbst fehlt. Sie beherbergt demnach eine Vielzahl an verletzten inneren Kindern und ungelösten Konflikten.

VERLETZTES INNERES KIND: 5 Jahre ist ganz allein, wünscht sich andere Menschen und die Mutter herbei. Sie kommen, sind jedoch emotional nicht für sie erreichbar. Auch sie erscheinen meiner Klientin Eva nur halb transparent.

EVAS LÖSUNGSWEG: Um eine Verbindung zu bekommen, möchte sie wahrgenommen und umarmt werden. Sie selbst und die anderen sollen wirklich da sein Die Verbindung fehlt jedoch weiterhin.

Da Eva nur einen geringen Kontakt zu sich selbst hat, ist ihr Kontakt zu anderen ebenfalls gestört. Soll sich etwas im Außen ändern, muss am Selbst gearbeitet werden. Gelangt man zu einer neuen und positiveren Sicht auf emotionaler Ebene, verändert sich das Leben automatisch zum Positiven.

Heilung des verletzten inneren Kindes

Ich lasse mir von Eva beschreiben, wie die Verbindung aussehen könnte: "Ganz hell oder golden. Goldfäden, wie ein Gewebe, das in den Erdboden geht, wie Wurzeln. Ich brauche eine Schutzschicht. Eine durchsichtige Kugel die mich umgibt, damit andere Menschen mir nicht zu nahe kommen und mich verletzen können; damit ich nicht mehr so empfindlich bin. Wie eine Luftblase, eine transparente Energie."

Die Schutzschicht kann in ihrer Vorstellung kommen: "Ich fühle mich jetzt weniger verletzbar, bin aber immer noch in der Defensive."

Um mehr in die Offensive zu gelangen, möchte sie, dass eine innere Stimme oder Person kommt, die ihr Schutz bietet und sie die richtigen Dinge tun lässt (Bedeutung: Selbstsicherheit und Selbstvertrauen sollen kommen).

Die Stimme kommt von außen. Wie ein Wesen, welches sich hinter sie stellt. Ein grüner Drache, der Feuer speit, wenn Gefahr droht: "Es fühlt sich jetzt sicherer an. Die tiefe Anbindung fehlt noch; diese goldenen Wurzeln."

Sie können nun kommen und sie spürt sich dadurch endlich angebunden. "Das Kind ist jetzt mit sich selbst ganz glücklich. Wie ein Kind, das jetzt die Natur entdeckt."

INTEGRATION: Dieses geheilte Kind darf nun integriert werden. Im Innen spürt sie es danach als: "Gut. Vollständiger. Ich habe das Gefühl, als würde sich mein Energiefeld ausweiten."

Integration des zweiten Ich-Anteils

Nachdem das Kind integriert ist, gehen wir zurück zu Metapher I. Die Metapher "Schleim" hat sich durch die Arbeit mit der Metapher II in der Zwischenzeit schon aufgelöst. Wir sind direkt bei ihrem nächsten verletzten inneren Kind. Ich stelle direkt Fragen zur Umgebung.

VERLETZTES INNERES KIND: Es ist wie ein Sommertag. Mitte 20 trägt eine Jeans und weißes T-Shirt.

EVAS LÖSUNG: "Ich möchte etwas lernen, malen; etwas kreatives tun. Ich sehe mich an einer Staffelei mit Öl malen und andere kreative Dinge umsetzen." Ein älterer Mann kommt und gibt ihr Tipps, die sie dankend annimmt. (Bedeutung: Bei dem Mann handelt es sich um ihre eigene weise männliche Hälfte - ihren inneren Großvater. Er bietet ihr Sicherheit.)

INTEGRATION: Mitte 20 ist zufrieden und kann integriert werden. "Jetzt fühlt es sich noch mehr nach mir an."

Die Halt gebende innere Stimme

Nach der Integration eines verletzten inneren Kindes wird das Thema noch einmal von mir abgefragt. So prüfe ich, ob die Blockade vollständig gelöscht ist oder noch einmal mit diesem Thema gearbeitet werden muss.

Ich frage sie, wie es nun ist, wenn sie an Angst, ausgestoßen zu werden denkt. Eva antwortet: "Wie Halt in mir selbst, weil ich auf meine innere Stimme höre und das machen kann, was ich möchte; weil es von außen nicht mehr nötig ist, weil man der inneren Stimme folgt."

Häufig ist es so, dass emotionale Blockaden zusammenhängen. Dann lösen sich gleich mehrere Themen synchron auf. Dies war auch in dieser Sitzung der Fall.

Die Angst, ausgestoßen zu werden ist vollständig gelöscht, deshalb kommen wir zu dem nächsten Thema, welches wir im Vorgespräch erarbeitet hatten.

Ich frage, wie es ist, wenn sie an Angst vor Ablehnung denkt:

"Berührt mich nicht mehr, weil mich das, was ich tue, erfüllt. Deshalb brauche ich die Bestätigung von außen nicht mehr."

Angst vor Mobbing:

"Kann es mir nicht mehr vorstellen, weil ich glücklich bin mit dem was ich tue. Ich habe das Gefühl, das Richtige zu tun und deshalb kratzt es mich nicht mehr. Ich kann es mir nicht mehr vorstellen, weil ich mich jetzt verbunden fühle."

Angst vor Bewertung:

"Mit dem Zugang zu meiner Intuition habe ich keine Angst mehr vor Kritik."

Thema: Auffallen, im Mittelpunkt stehen

Wenn Eva daran denkt aufzufallen, steigt das Gefühl "Unangenehm" in ihr hoch.

METAPHER III: Es sitzt im Halsbereich, in der Kehle. Weiße Kugel, matt, kalt. In diesem Moment beginnt meine Klientin körperlich zu frieren. Es ist als sei die Kugel wie ihr Kopf auf ihrem Körper. Alles unterhalb der Kugel löst sich auf. Ich frage sie, wie es ist, dass sich ihr Körper auflöst und bilde mit ihr daraus eine weitere Metapher.

Thema: Es ist, als dürfte ich nicht da sein

METAPHER IV: "Es fühlt sich an, als dürfte ich nicht da sein." Diese Emotion spürt sie in ihrem Herzen. Es ist ganz klein und gleichzeitig ganz groß; blau. Wie ein gezeichneter Tropfen, der auf dem Boden aufkommt. Matt, ganz kalt. Daraus wird eine Eislandschaft. Ein dissoziierter Ich-Anteil ist dort und friert.

VERLETZTES INNERES KIND: 5 Jahre hat nur einen Rock an und keine Strumpfhose, Sandalen und T-Shirt. "Ich bin viel zu dünn angezogen, es ist viel zu kalt." (Bedeutung: Frieren ist eine deutliche Metapher für emotionale Kälte, emotionalen Mangel.)

EVAS LÖSUNG: 5 Jahre möchte rein ins Warme - ins Haus. Sie ist wie erstarrt, als sei sie nicht richtig da. Eva sieht sich wieder nur halb transparent. Sie geht in eine Berghütte und setzt sich dort an den Kamin. Dort trinkt sie etwas warmes und wickelt sich in eine Decke.Die Kälte ist jedoch zu stark, sie nimmt ein heißes Bad.

Danach tritt wieder der alte Mann in Erscheinung und versorgt sie mit Essen und mehr Tee (Bedeutung: Essen und Trinken steht immer für Emotionen.).

Endlich ist ihr warm und sie hat alles, was sie braucht.

INTEGRATION: 5 Jahre kann nun integriert werden. "Ich fühle mich noch vollständiger und spüre so eine innere Wärme."

Die Fähigkeit zur Abgrenzung entsteht

Zurück zu METAPHER III: Schwebender Kopf, der den Körper zurück bräuchte.

Diesen Körper sieht Eva über den Boden schwebend. Die Kugel ist noch da und trennt den Körper vom Kopf.

Kugel soll sich auflösen und zu Staub zerfallen. Sie bildet sich jedoch immer wieder neu. Der alte Mann, ihre männliche Kraft, muss kommen und sie wegnehmen. Nun können sich Kopf und Körper verbinden und auf den Boden sinken. Doch der Boden fühlt sich an, als hätte er eine magnetische Schicht, welche sie abstößt. "Es ist, als könne ich den Boden nicht erreichen. Vielleicht sollte man ihn umdrehen, damit sich Körper und Boden anziehen." Danach ist der Körper komplett und das verletzte innere Kind.

VERLETZTES INNERES KIND: 13 Jahre. Schwarze Jeans und T-Shirt.

EVAS LÖSUNGSWEG: Sie möchte reisen. Als sie ausreichend gereist ist, kann 13 Jahre integriert werden.

INTEGRATION: "Ich fühle mich noch ein bisschen kompletter und als könne ich mich jetzt abgrenzen und behaupten, vor allem auf Arbeit bei den Kollegen."

Wenn Eva jetzt an Auffallen denkt:

"Stört mich nicht mehr"

Komplimente von Freunden:

"Kann ich annehmen."

Selbstakzeptanz:

"Es ist alles gut, so wie es ist."

Durchsetzungsvermögen:

"Ich habe es verdient gesehen und akzeptiert zu werden."

Thema: Ausgrenzung - nicht dazugehören

Wenn sie sich vorstellt nicht dazuzugehören, fühlt es sich im Herzbereich dumpf, kalt und leer an.

METAPHER V: Es ist eine große Kugel die den Brustkorb ausfüllt, schwer, dunkelrot mit Stacheln und innen gelblich. "Es ist wie ein schwerer Stein, der mich herunterzieht und mir die Luft zum atmen nimmt."

Sie soll leichter werden und sich auflösen. Sie wird zu einer goldenen Kugel und später zu gold-weißem Licht. "Fäden die nach außen ein Netz bilden, die mich mit der Umgebung verbinden; es ist das Gefühl von Angebundenheit."

DAS VERLETZTE INNERE KIND: 16 Jahre, dicker brauner Pullover, Jeans, warme Schuhe, Mütze.

EVAS LÖSUNG: Sie möchte zu dem alten Mann gehen, mit ihm am Kamin sitzen und Dinge von ihm lernen.

INTEGRATION: Danach kann 16 Jahre integriert werden. "Es fühlt sich mehr wie ich selbst an."

Endlich in Kontakt mit sich selbst

Nicht dazugehören:

"Kann es mir gar nicht mehr vorstellen. Ich fühle mich so verbunden und bei mir selbst, dass ich es mir grad nicht vorstellen kann. Ich brauche das nicht mehr. Wie eben schon. Ich kann mich jetzt selbst verwirklichen, wie es mir entspricht. Dadurch fehlt mir nichts mehr von außen."

Nicht so sein dürfen, wie du bist:

"Kann es mir nicht vorstellen. Eher so, wenn mir das jemand sagt, berührt es mich nicht, weil ich so ein tiefes Wissen habe, dass alles in Ordnung ist."

- Ende der Sitzung -

Das Nachgespräch

"Es fühlt sich direkt viel besser an. Ich hatte vorher das Gefühl, ich bin gar nicht mehr ich selbst. Wie wenn man in den Spiegel schaut und sich nicht erkennt. Jetzt habe ich das Gefühl wieder zu wissen, wer ich bin und die Dinge tun zu können, die mir entsprechen.

Es ist überwältigend - diese Erfahrung; dass man es selbst umwandeln kann. Erst das Gefühl - ich bin machtlos - und dann kommt doch etwas rein, was es auflöst und umwandelt.

Ich fühle mich jetzt geschützt. Die Sitzung hat mich stark gefordert und ich bin immer noch perplex und überwältigt, dass es funktioniert."

Die Nachhaltigkeit der Flowering Tree Methode

Das was mit der Flowering Tree Methode erarbeitet und gelöscht wird, findet zwar "nur" in der Phantasie statt, wird jedoch zur Realität. Blockaden, die wir löschen, sind für immer fort und belasten das Leben nicht mehr. Auf emotionaler Ebene kann man alles erreichen und der Verstand zieht dann automatisch nach.

Beispiel: Panikattacken im Supermarkt.

Nach der Sitzung mit der Flowering Tree Methode wird man noch ein paar wenige Male mit einem mulmigen Gefühl in den Supermarkt gehen. Der Verstand weiß noch, wie es dort immer war, was sich dort abgespielt hat.

Er wird jedoch schnell lernen, dass der Einkauf nun anders abläuft - ohne Angst und Panik. Dies kann wird dann schnell akzeptieren und die Angst nach einiger Zeit vergessen.

Wenn du neugierig gewordenen bist, melde dich bei mir. Ich beantworte gern alle Fragen rund um die Methode und alle Emotionen.

Anja

Sexistisches Verhalten

Sexistisches Verhalten

Teil II: Täter, Opfer und stiller Beobachter

Im ersten Teil habe ich mit dir hinter die Fassade des Sexismus geschaut. Heute möchte ich deine Aufmerksamkeit auf die drei Akteure innerhalb des Sexismus richten: Sexist, Opfer und „stiller Beobachter“.

Jeder sollte sich einmal fragen: Bin ich selbst sexistisch, ohne es zu wollen oder zu bemerken? Bin ich vom Sexismus betroffen, ohne mich gewehrt zu haben oder ihn als solchen erkannt zu haben? Oder schaue ich Sexismus als Beobachter ins Gesicht und sage nichts, aus Angst selbst ausgegrenzt zu werden?

Sexismus ist leider immer noch so alltäglich und gewöhnlich, dass er vielen schon gar nicht mehr auffällt.

Grundlage des Sexismus

Grundlage des Sexismus und Rollendenkens ist die Degradierung der Weiblichkeit zu Schwäche und Unterlegenheit. Auch heute gilt noch, wer stark sein möchte, muss sich von dem abgrenzen, der es nicht ist. Ich bin anders, ich bin besser.

Die stereotype Rolle des Mannes

Das „starke Geschlecht“ ist organisiert und geht analytisch vor. Dominanz, Überlegenheit, Durchsetzungskraft, Einfluss, Kontrolle, Leistung, Stärke, Sicherheit, Macht und Ansehen werden ihm zugeschrieben. Als Mann bist du nicht schwach.

Die stereotype Rolle der Frau

Von dem „schwachen Geschlecht“ wird vor allem erwartet schön zu sein. Ihrer eigenen Emotionalität scheinbar ausgeliefert, gilt Weiblichkeit als Beeinträchtigung. Hilflosigkeit, Mitgefühl, Verletzlichkeit, Unvermögen, Ohnmacht, Unfähigkeit, Labilität, Unsicherheit und Naivität werden ihr nachgesagt. Als Frau bist du nicht stark.

Die sexistische Frau

Sexistische Frauen treten dominant und fordernd in Erscheinung. Sie haben Probleme ihre Emotionen auszudrücken. Oftmals können sie mit anderen Frauen wenig anfangen und fühlen sich unter Männern sehr viel wohler.

Sexismus spielt sich bei ihnen subtil und oft hinter vorgehaltener Hand ab. Fühlt sich die sexistische Frau bedroht, sind Lästern, Mobbing, Intrigen und Manipulation ihr Werkzeug, um die Situation und ihre eigene Angst vor der Weiblichkeit unter Kontrolle zu halten.

Ihre Opfer können Frauen und Männer gleichermaßen sein. Schwäche und Emotionen kann sie bei anderen ebensowenig akzeptieren, wie bei sich selbst. Dominanz, Unnahbarkeit und verbaler Angriff sind ihre Verteidigung, niemand darf ihre "schwache" Seite bemerken - nicht einmal sie selbst.

Der sexistische Mann

Sexistische Männer definieren sich über ihre Stellung in der Gesellschaft. Leistung, Macht und Status sind ihnen wichtig. Schwäche lehnen sie ab, sowohl bei sich, als auch bei anderen.

Nimmt der Sexist sein Gegenüber als Konkurrenz wahr und sieht die eigene Position in Gefahr, muss er handeln. Ein Witz, eine spöttische Bemerkung, eine Geste dienen dazu, die Anwesenden über die Machtverhältnisse aufzuklären. Meist werden dabei die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, ohne dass es der Sexist selbst merkt.

Die Waffe des Sexisten

Das Gegenüber wird „entmenschlicht“, indem es lächerlich gemacht wird. Es ist eine arrogante Macht, die sich die Schwächen, Fehler und Defizite anderer zunutze macht. Die Bloßstellung einer anderen Person ist eine aggressive und sogar vernichtende Art und Weise, um sich über sie zu stellen und sich selbst besser zu fühlen.

Das Gegenüber soll mundtot gemacht werden.

Die Sexismus-Falle

Ist der Spott subtil und erscheint als „einfacher Scherz“, wird es dem Gegenüber sehr schwer gemacht sich zur Wehr zu setzen. Du könntest mitlachen, aber wahrscheinlich ist dir nicht danach. Die leise Variante, du schweigst und lässt es über dich ergehen, um die Situation nicht noch unangenehmer werden zu lassen. Vielleicht schaffst du es die Peinlichkeit mit einem Themenwechsel abzuschwächen.

Die andere Möglichkeit ist die Gegenwehr. In dem Moment wo du den Sexismus offenlegst, bist du jedoch anstrengend, aufmüpfig, aggressiv, prüde, humorlos, eine Spaßbremse, ein Weichei, eine Heulsuse oder eine Zicke. Der Sexismus war schließlich kein Sexismus, es war doch nur ein Witz unter Freunden oder Kollegen, den nur du nicht verstanden hast. Mach dich doch mal locker.

Du sitzt in der Sexismus-Falle. Ohne Hilfe kommst du da nur sehr schwer wieder heraus.

Du, das „typische“ Opfer?

Sexismus kann jeden treffen. Es gibt Menschen, die ihn stärker in ihr Leben ziehen als andere.

Als „typisches" Opfer von derartigem Spott bist du konfliktscheu und fällst nicht gern auf. Vielleicht bist du schon als Kind gehänselt worden und hast deshalb schon früh die Vermeidung als deine „Überlebensstrategie“ gewählt. Wahrscheinlich unbewusst hast auch du ein Ungleichgewicht in den weiblichen und männlichen Anteilen. Du hast jedoch die passive Reaktionsform gewählt und unterliegst damit der aktiven Reaktionsform, dem Sexismus.

Du gleichst den Sexisten aus, zusammen seid ihr in Balance und dies ist der Grund, weshalb ihr euch anzieht. 

Du, der „typische“ Sexist?

Du hast mit deinem Rollendenken einen sehr begrenzten Blick auf die Welt, nicht selten besteht sie aus schwarz und weiß. Stärke und Ansehen zählen für dich. Fühlst du dich in deiner Männlichkeit angegriffen, setzt du gekonnt, meist in Witze und Sarkasmus gebettet, die Schwächen und Defizite anderer in Szene, um die eigene Position zu stärken.

Dieses Verhalten ist dir sicherlich ebenso wenig bewusst, wie die Grenzen deines Gegenübers. Es ist deine Sicht auf die Welt und du fühlst dich im Recht.

So wie jeder andere auch, lebst du in deiner eigenen Blase; zusammen mit Menschen, die passend sind und dich möglichst positiv spiegeln. Deshalb ahnst du wahrscheinlich nicht einmal, dass du ein Sexist bist. Deine Umgebung akzeptiert dich wie du bist. Eventuell teilen sie sogar deine Ansichten und bestärkten dich so noch in deinem Verhalten.

Dabei wärst gerade du so stark auf Feedback von außen angewiesen. Nur so könntest du dein eigenes Verhalten als das erkennen, was es ist: eine meist plumpe und verletzende Grenzüberschreitung. Um dein Handeln überdenken und vielleicht sogar ändern zu können, bist du auf Menschen angewiesen, die nicht nur still beobachten, sondern dein Tun aufdecken.

Du, der stille Beobachter?

Als stiller Beobachter mangelt es dir an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Du vermeidest lieber.

Vielleicht erscheint dir das sexistische Verhalten nicht offensichtlich genug, um einzugreifen. Das Risiko ist dir zu groß am Ende selbst ins Fadenkreuz des Sexisten zu geraten und zum Gespött zu werden. Du möchtest nicht unangenehm auffallen und scheust den Konflikt aus Angst vor Bewertung und Ausgrenzung. Das was dem Opfer gerade passiert, soll dir nicht geschehen.

Mit deinem Nichthandeln lässt du den Sexisten im Glauben richtig zu handeln und das Opfer überlässt du sich selbst. Auch wenn dir das in dem Moment vielleicht nicht bewusst sein mag, machst du dich so zum Mittäter.

Mein Appell an den stillen Beobachter: Werde laut!

Der Mensch möchte von Natur aus dazu gehören und gemocht werden. Um dies zu erreichen, kommt es vor, dass er manchmal Dinge durchgehen lässt, die nicht der eigenen Moral entsprechen.

So geschieht es, dass sicherlich auch du ab und zu über sexistische Witze eines Freundes lachst oder diese Art von Humor zumindest stillschweigend billigst. Du möchtest nicht die Spaßbremse sein.

Du bist nur passiv am Sexismus beteiligt, kannst aber dennoch am meisten gegen ihn ausrichten. Dem Sexisten ist sein Handeln nicht bewusst und das Opfer hat meist keine Möglichkeit sich aus der eigenen Position zu befreien. Du hingegen kannst den Sexismus ganz einfach auflösen, indem du ihn aufdeckst. 

Deshalb möchte ich dich bitten, bleibe nicht still, wenn dir sexistisches Verhalten auffällt, sondern mach dich bemerkbar.

Sexismus sollte nicht mehr höflich ignoriert werden, sondern unbequem und unangenehm werden. Damit stellst du dich nicht nur schützend hinter das Opfer, sondern trägst auch zur Bewusstwerdung sexistischen Verhaltens bei.

Nur wenn der Sexist immer wieder einen Spiegel vorgehalten bekommt, hat er die Chance zu begreifen, dass sein Verhalten unangebracht ist und könnte in die Veränderung gehen.

Wie die Flowering Tree Methode dich unterstützen kann

Bei allen drei Rollen ist Angst der Hauptakteur.

Opfer und Beobachter haben mit Unsicherheit und Ängsten zu kämpfen und der Sexist, ob männlich oder weiblich, müsste sich seiner Ängste wahrscheinlich erst einmal bewusst werden, um im zweiten Schritt die eigene weiche Seite akzeptieren zu können.

Die Flowering Tree Methode hilft Bewusstsein zu schaffen und löst Ängste schonend und nachhaltig auf:

  • Angst vor Schwäche

  • Angst vor Unterlegenheit

  • Angst vor Bewertung

  • Angst vor Ausgrenzung

  • Angst unangenehm aufzufallen

  • Angst vor Ablehnung

  • Angst nicht gut genug zu sein

  • Minderwertigkeit

  • Unsicherheit

  • Scham

  • Probleme mit der eigenen Weiblichkeit

  • Probleme mit der eigenen Männlichkeit

  • Mangelndes Selbstbewusstsein

  • Selbstakzeptanz

Als Emotionscoach führe ich dich behutsam an den Punkt, dich ohne Scham und Angst den eigenen Emotionen öffnen zu können. Fühlen ist nicht gleichbedeutend mit Schwäche und Verletzlichkeit, sondern Basis für harmonische zwischenmenschliche Beziehungen und ein unbeschwertes, zufriedenes Leben, unabhängig von dem Geschlecht. 

Anja

Der Narzisst – Teil 1

Der Narzisst - Teil 1

Du bist nur Statist in seinem Theaterstück

Der Narzisst* tut alles, um sich aus dem Durchschnitt herauszuheben. Er verabscheut Mittelmäßigkeit. Er strengt sich unheimlich an, etwas besonderes darzustellen, weil eine Stimme in ihm flüstert „Du bist nichts besonderes!“. Diese Stimme ist sein Motor, wirklich alles zu geben, um nach außen zu wirken. Sie sind stets bemüht um ein tadelloses Erscheinungsbild und tun alles für Anerkennung und Bewunderung. In seinem Leben dreht sich alles nur um ihn und das wird sich nie ändern, egal was du tust!

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