Selbstakzeptanz

Selbstakzeptanz

Die Flowering Tree Methode in der Praxis

Heute möchte ich dir anhand eines Fallbeispiels die Möglichkeiten der Flowering Tree Methode nahebringen. Es ist die Arbeit mit dem Gefühl und nicht mit dem Verstand. Dieser muss vorab gelangweilt werden, um sich im Zustand der Trance auf das Gefühl verlassen zu können. Auch beim Lesen dieses Textes kann es zu "Verständnisproblemen" kommen.

Ich hoffe, dass du mit diesem Artikel eine bessere Vorstellung von dem Heilablauf mit der Flowering Tree Methode bekommst und ein Bild davon, was sich bei dem Klienten schon während der Sitzung emotional verändert. Es ist ein Verstehen und Erkennen auf emotionaler Ebene und dadurch sehr viel tiefgreifender und nachhaltig.

Ich lade dich ein, mit diesem Text in die Phantasiewelt einer Klientin abzutauchen und so einen Einblick in meine ganzheitliche Heilarbeit mit der Flowering Tree Methode zu erhalten. 

DIE TEXTE IN GÄNSEFÜßCHEN SIND ZITATE MEINER KLIENTIN.

Thema: Angst ausgestoßen zu werden

METAPHER I: Diese Blockade befindet sich bei meiner Klientin, ich nenne sie wieder Eva, im Bereich des Solar Plexus. Es entsteht das Bild von Schleim; matschig grau, kalt, glibberig weich und es bewegt sich.

Diese Metapher führt uns erst einmal noch nicht weiter. Es sitzt zu tief und ist umhüllt von dem Gefühl des allein seins, welches zuerst gelöscht werden möchte.

Das Unterbewusstsein weiß immer ganz genau, wie die Gefühle untereinander verflochten sind und bestimmen den Ablauf. So können die emotionalen Blockaden am effektivsten gelöst werden. Der Verstand ist bei dieser Arbeit nur im Weg und muss unbedingt draußen bleiben. Lösungen, die hier gefunden werden, müssen in der Realität nicht machbar sein. Die Phantasie bietet den größtmöglichen Raum zur persönlichen Entfaltung. Jede Sitzung ist ein gemeinsames abtauchen und sich einlassen. Dies kann auch der rationalste Mensch. Bei dieser Arbeit gibt es kein richtig oder falsch und auch kein Versagen.

Thema: Ich fühle mich ganz allein und es ist niemand da

METAPHER II: Aus dem Gefühl des Alleinseins wird eine kleine graue Kugel aus Stahl, glänzend und kalt. Sie sitzt in der Körpermitte und zieht sich zusammen. Die Arbeit mir dieser Metapher führt uns direkt in die Zeit, wo das Gefühl des allein seins ursprünglich entstand. In diesem Schreckmoment, kurz vor dem traumatischen Ereignis, sitzt das verletzte innere Kind fest. Es wartet darauf, endlich geheilt zu werden.

VERLETZTES INNERES KIND: Sonnige Herbstlandschaft, 5 Jahre ist komplett in rot angezogen - rotes Kleid, rote Strumpfhose, rote Lederschuhe. Sie sieht sich nur halb transparent, stehend auf einem Stoppelfeld, ganz allein: "Als ob kein Mensch auf der Welt für mich da wäre", sagt sie.

Klienten kommen an den unterschiedlichsten Orten heraus. In ihrem Kinderzimmer, im Klassenzimmer oder schon am Ort der Lösung, in einer geschützten Umgebung in der sie sich wohl fühlen. Auf einer Wiese oder an einem Strand zum Beispiel. Schon die Arbeit mit der Metapher bewirkt eine Veränderung der alten Situation. Das Trauma beginnt sich bereits zu lösen und der Klient muss nicht in den alten Schmerz zurück.

Die Flowering Tree Methode ist eine der schonendsten und effektivsten Techniken zur Traumaheilung.

Mangelnder Kontakt zu sich selbst

Dass Eva sich nur transparent sehen kann zeigt, dass ihr im Hier und Jetzt die Verbindung zu sich selbst fehlt. Sie beherbergt demnach eine Vielzahl an verletzten inneren Kindern und ungelösten Konflikten.

VERLETZTES INNERES KIND: 5 Jahre ist ganz allein, wünscht sich andere Menschen und die Mutter herbei. Sie kommen, sind jedoch emotional nicht für sie erreichbar. Auch sie erscheinen meiner Klientin Eva nur halb transparent.

EVAS LÖSUNGSWEG: Um eine Verbindung zu bekommen, möchte sie wahrgenommen und umarmt werden. Sie selbst und die anderen sollen wirklich da sein Die Verbindung fehlt jedoch weiterhin.

Da Eva nur einen geringen Kontakt zu sich selbst hat, ist ihr Kontakt zu anderen ebenfalls gestört. Soll sich etwas im Außen ändern, muss am Selbst gearbeitet werden. Gelangt man zu einer neuen und positiveren Sicht auf emotionaler Ebene, verändert sich das Leben automatisch zum Positiven.

Heilung des verletzten inneren Kindes

Ich lasse mir von Eva beschreiben, wie die Verbindung aussehen könnte: "Ganz hell oder golden. Goldfäden, wie ein Gewebe, das in den Erdboden geht, wie Wurzeln. Ich brauche eine Schutzschicht. Eine durchsichtige Kugel die mich umgibt, damit andere Menschen mir nicht zu nahe kommen und mich verletzen können; damit ich nicht mehr so empfindlich bin. Wie eine Luftblase, eine transparente Energie."

Die Schutzschicht kann in ihrer Vorstellung kommen: "Ich fühle mich jetzt weniger verletzbar, bin aber immer noch in der Defensive."

Um mehr in die Offensive zu gelangen, möchte sie, dass eine innere Stimme oder Person kommt, die ihr Schutz bietet und sie die richtigen Dinge tun lässt (Bedeutung: Selbstsicherheit und Selbstvertrauen sollen kommen).

Die Stimme kommt von außen. Wie ein Wesen, welches sich hinter sie stellt. Ein grüner Drache, der Feuer speit, wenn Gefahr droht: "Es fühlt sich jetzt sicherer an. Die tiefe Anbindung fehlt noch; diese goldenen Wurzeln."

Sie können nun kommen und sie spürt sich dadurch endlich angebunden. "Das Kind ist jetzt mit sich selbst ganz glücklich. Wie ein Kind, das jetzt die Natur entdeckt."

INTEGRATION: Dieses geheilte Kind darf nun integriert werden. Im Innen spürt sie es danach als: "Gut. Vollständiger. Ich habe das Gefühl, als würde sich mein Energiefeld ausweiten."

Integration des zweiten Ich-Anteils

Nachdem das Kind integriert ist, gehen wir zurück zu Metapher I. Die Metapher "Schleim" hat sich durch die Arbeit mit der Metapher II in der Zwischenzeit schon aufgelöst. Wir sind direkt bei ihrem nächsten verletzten inneren Kind. Ich stelle direkt Fragen zur Umgebung.

VERLETZTES INNERES KIND: Es ist wie ein Sommertag. Mitte 20 trägt eine Jeans und weißes T-Shirt.

EVAS LÖSUNG: "Ich möchte etwas lernen, malen; etwas kreatives tun. Ich sehe mich an einer Staffelei mit Öl malen und andere kreative Dinge umsetzen." Ein älterer Mann kommt und gibt ihr Tipps, die sie dankend annimmt. (Bedeutung: Bei dem Mann handelt es sich um ihre eigene weise männliche Hälfte - ihren inneren Großvater. Er bietet ihr Sicherheit.)

INTEGRATION: Mitte 20 ist zufrieden und kann integriert werden. "Jetzt fühlt es sich noch mehr nach mir an."

Die Halt gebende innere Stimme

Nach der Integration eines verletzten inneren Kindes wird das Thema noch einmal von mir abgefragt. So prüfe ich, ob die Blockade vollständig gelöscht ist oder noch einmal mit diesem Thema gearbeitet werden muss.

Ich frage sie, wie es nun ist, wenn sie an Angst, ausgestoßen zu werden denkt. Eva antwortet: "Wie Halt in mir selbst, weil ich auf meine innere Stimme höre und das machen kann, was ich möchte; weil es von außen nicht mehr nötig ist, weil man der inneren Stimme folgt."

Häufig ist es so, dass emotionale Blockaden zusammenhängen. Dann lösen sich gleich mehrere Themen synchron auf. Dies war auch in dieser Sitzung der Fall.

Die Angst, ausgestoßen zu werden ist vollständig gelöscht, deshalb kommen wir zu dem nächsten Thema, welches wir im Vorgespräch erarbeitet hatten.

Ich frage, wie es ist, wenn sie an Angst vor Ablehnung denkt:

"Berührt mich nicht mehr, weil mich das, was ich tue, erfüllt. Deshalb brauche ich die Bestätigung von außen nicht mehr."

Angst vor Mobbing:

"Kann es mir nicht mehr vorstellen, weil ich glücklich bin mit dem was ich tue. Ich habe das Gefühl, das Richtige zu tun und deshalb kratzt es mich nicht mehr. Ich kann es mir nicht mehr vorstellen, weil ich mich jetzt verbunden fühle."

Angst vor Bewertung:

"Mit dem Zugang zu meiner Intuition habe ich keine Angst mehr vor Kritik."

Thema: Auffallen, im Mittelpunkt stehen

Wenn Eva daran denkt aufzufallen, steigt das Gefühl "Unangenehm" in ihr hoch.

METAPHER III: Es sitzt im Halsbereich, in der Kehle. Weiße Kugel, matt, kalt. In diesem Moment beginnt meine Klientin körperlich zu frieren. Es ist als sei die Kugel wie ihr Kopf auf ihrem Körper. Alles unterhalb der Kugel löst sich auf. Ich frage sie, wie es ist, dass sich ihr Körper auflöst und bilde mit ihr daraus eine weitere Metapher.

Thema: Es ist, als dürfte ich nicht da sein

METAPHER IV: "Es fühlt sich an, als dürfte ich nicht da sein." Diese Emotion spürt sie in ihrem Herzen. Es ist ganz klein und gleichzeitig ganz groß; blau. Wie ein gezeichneter Tropfen, der auf dem Boden aufkommt. Matt, ganz kalt. Daraus wird eine Eislandschaft. Ein dissoziierter Ich-Anteil ist dort und friert.

VERLETZTES INNERES KIND: 5 Jahre hat nur einen Rock an und keine Strumpfhose, Sandalen und T-Shirt. "Ich bin viel zu dünn angezogen, es ist viel zu kalt." (Bedeutung: Frieren ist eine deutliche Metapher für emotionale Kälte, emotionalen Mangel.)

EVAS LÖSUNG: 5 Jahre möchte rein ins Warme - ins Haus. Sie ist wie erstarrt, als sei sie nicht richtig da. Eva sieht sich wieder nur halb transparent. Sie geht in eine Berghütte und setzt sich dort an den Kamin. Dort trinkt sie etwas warmes und wickelt sich in eine Decke.Die Kälte ist jedoch zu stark, sie nimmt ein heißes Bad.

Danach tritt wieder der alte Mann in Erscheinung und versorgt sie mit Essen und mehr Tee (Bedeutung: Essen und Trinken steht immer für Emotionen.).

Endlich ist ihr warm und sie hat alles, was sie braucht.

INTEGRATION: 5 Jahre kann nun integriert werden. "Ich fühle mich noch vollständiger und spüre so eine innere Wärme."

Die Fähigkeit zur Abgrenzung entsteht

Zurück zu METAPHER III: Schwebender Kopf, der den Körper zurück bräuchte.

Diesen Körper sieht Eva über den Boden schwebend. Die Kugel ist noch da und trennt den Körper vom Kopf.

Kugel soll sich auflösen und zu Staub zerfallen. Sie bildet sich jedoch immer wieder neu. Der alte Mann, ihre männliche Kraft, muss kommen und sie wegnehmen. Nun können sich Kopf und Körper verbinden und auf den Boden sinken. Doch der Boden fühlt sich an, als hätte er eine magnetische Schicht, welche sie abstößt. "Es ist, als könne ich den Boden nicht erreichen. Vielleicht sollte man ihn umdrehen, damit sich Körper und Boden anziehen." Danach ist der Körper komplett und das verletzte innere Kind.

VERLETZTES INNERES KIND: 13 Jahre. Schwarze Jeans und T-Shirt.

EVAS LÖSUNGSWEG: Sie möchte reisen. Als sie ausreichend gereist ist, kann 13 Jahre integriert werden.

INTEGRATION: "Ich fühle mich noch ein bisschen kompletter und als könne ich mich jetzt abgrenzen und behaupten, vor allem auf Arbeit bei den Kollegen."

Wenn Eva jetzt an Auffallen denkt:

"Stört mich nicht mehr"

Komplimente von Freunden:

"Kann ich annehmen."

Selbstakzeptanz:

"Es ist alles gut, so wie es ist."

Durchsetzungsvermögen:

"Ich habe es verdient gesehen und akzeptiert zu werden."

Thema: Ausgrenzung - nicht dazugehören

Wenn sie sich vorstellt nicht dazuzugehören, fühlt es sich im Herzbereich dumpf, kalt und leer an.

METAPHER V: Es ist eine große Kugel die den Brustkorb ausfüllt, schwer, dunkelrot mit Stacheln und innen gelblich. "Es ist wie ein schwerer Stein, der mich herunterzieht und mir die Luft zum atmen nimmt."

Sie soll leichter werden und sich auflösen. Sie wird zu einer goldenen Kugel und später zu gold-weißem Licht. "Fäden die nach außen ein Netz bilden, die mich mit der Umgebung verbinden; es ist das Gefühl von Angebundenheit."

DAS VERLETZTE INNERE KIND: 16 Jahre, dicker brauner Pullover, Jeans, warme Schuhe, Mütze.

EVAS LÖSUNG: Sie möchte zu dem alten Mann gehen, mit ihm am Kamin sitzen und Dinge von ihm lernen.

INTEGRATION: Danach kann 16 Jahre integriert werden. "Es fühlt sich mehr wie ich selbst an."

Endlich in Kontakt mit sich selbst

Nicht dazugehören:

"Kann es mir gar nicht mehr vorstellen. Ich fühle mich so verbunden und bei mir selbst, dass ich es mir grad nicht vorstellen kann. Ich brauche das nicht mehr. Wie eben schon. Ich kann mich jetzt selbst verwirklichen, wie es mir entspricht. Dadurch fehlt mir nichts mehr von außen."

Nicht so sein dürfen, wie du bist:

"Kann es mir nicht vorstellen. Eher so, wenn mir das jemand sagt, berührt es mich nicht, weil ich so ein tiefes Wissen habe, dass alles in Ordnung ist."

- Ende der Sitzung -

Das Nachgespräch

"Es fühlt sich direkt viel besser an. Ich hatte vorher das Gefühl, ich bin gar nicht mehr ich selbst. Wie wenn man in den Spiegel schaut und sich nicht erkennt. Jetzt habe ich das Gefühl wieder zu wissen, wer ich bin und die Dinge tun zu können, die mir entsprechen.

Es ist überwältigend - diese Erfahrung; dass man es selbst umwandeln kann. Erst das Gefühl - ich bin machtlos - und dann kommt doch etwas rein, was es auflöst und umwandelt.

Ich fühle mich jetzt geschützt. Die Sitzung hat mich stark gefordert und ich bin immer noch perplex und überwältigt, dass es funktioniert."

Die Nachhaltigkeit der Flowering Tree Methode

Das was mit der Flowering Tree Methode erarbeitet und gelöscht wird, findet zwar "nur" in der Phantasie statt, wird jedoch zur Realität. Blockaden, die wir löschen, sind für immer fort und belasten das Leben nicht mehr. Auf emotionaler Ebene kann man alles erreichen und der Verstand zieht dann automatisch nach.

Beispiel: Panikattacken im Supermarkt.

Nach der Sitzung mit der Flowering Tree Methode wird man noch ein paar wenige Male mit einem mulmigen Gefühl in den Supermarkt gehen. Der Verstand weiß noch, wie es dort immer war, was sich dort abgespielt hat.

Er wird jedoch schnell lernen, dass der Einkauf nun anders abläuft - ohne Angst und Panik. Dies kann wird dann schnell akzeptieren und die Angst nach einiger Zeit vergessen.

Wenn du neugierig gewordenen bist, melde dich bei mir. Ich beantworte gern alle Fragen rund um die Methode und alle Emotionen.

Anja

Selbstliebe

Selbstliebe

Die Beziehung zu dir selbst

Heute möchte ich dich bitten, einmal darüber nachzudenken, wie nahe du dir selbst stehst. Wie spürst du dich? Was tut dir gut und wobei tankst du auf? Wie gut kennst du dich? Liebst du dich?

Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt über diese Fragen nachzudenken, denn du bist die Person, mit der du die längste Zeit deines Lebens zusammen bist. Deshalb ist es wichtig, die Beziehung zu dir selbst zu überprüfen und gegebenenfalls zu vertiefen.

Mangelndes Selbst

Wenn es dir an Selbstliebe, Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen mangelt, hast du eine schlechte Meinung über dich, ein mangelndes Selbst. Deine zwischenmenschlichen Beziehungen sind ein ständiges auf und ab. Du bist häufig Konflikten ausgesetzt und fühlst dich schnell angegriffen und ungerecht behandelt.

Rauchen, ungesunde Ernährung und übermäßiger Konsum von Internet, TV, Shopping, Sport sind Zeichen für mangelnden Kontakt zu dir selbst. Du suchst die Ablenkung, um bloß nicht mit dir allein sein zu müssen, um dich nicht mit deinem verletzten inneren Kind auseinandersetzen zu müssen. Aber nichts im Außen kann den Kontakt zu dir selbst ersetzen. Schaust du nicht irgendwann nach innen, bleibst du ein ewig Suchender.

Dein innerer Kritiker

Selbstliebe und einer guten Beziehung zu dir selbst steht meist der innere Kritiker im Weg. Überlege selbst, wie oft lobst und wie oft kritisierst du dich für etwas?

Viele Menschen neigen dazu, an sich selbst herumzunörgeln und sich für vermeintliche Schwächen niederzumachen. Vor allem, wenn es um das eigene Aussehen geht, lässt der innere Kritiker kein gutes Haar an einem.

Welche negativen Glaubenssätze hast du dank ihm schon verinnerlicht?

Beziehungskiller

Neben einem schlechten Selbstbild sind Ängste und Unehrlichkeit auch in der Beziehung zu dir selbst echte Beziehungskiller.

Hör auf dich zu fragen, ob du gut genug bist und habe keine Angst davor nach innen zu schauen. Es ist wichtig für dich zu wissen, wer du wirklich bist und wie deine Bedürfnisse aussehen. Versuche immer möglichst ehrlich zu dir selbst zu sein, auch wenn du Angst vor möglichen Konsequenzen oder emotionalem Schmerz hast. Die Angst ist immer größer, als das was du fürchtest. Hab keine Angst vor deinen Schattenseiten, die hat jeder und auch diese möchten beachtet und akzeptiert werden. In dem Moment, wo du das tust, werden sie sich wandeln und an Bedeutung verlieren.

Für eine gute Beziehung zu dir selbst ist Ehrlichkeit und Authentizität unerlässlich. Du kannst stolz darauf sein, wer du bist.

Beziehungsfähigkeit

Solange du in emotionalem Mangel lebst, wirst du diesen auch im Außen zu spüren bekommen. Vielleicht findest du keinen Partner oder gerätst immer an die Falschen. Bist du in einer Beziehung, fühlst du dich schnell vernachlässigt und missverstanden. Egal was dein Partner tut, es reicht nicht aus und ihr findet euch in ständigen Konflikten wieder.

Die Liebe und Beziehung zu dir selbst macht einen großen Teil deiner Beziehungsfähigkeit aus. Um jemandem Liebe schenken zu können, musst du dich selbst erst einmal ausreichend lieben. Nur wovon du „zu viel“ hast, kannst du auch geben.

Um annehmen zu können, dass dich jemand liebt, musst wieder erst einmal du dich lieben. Dann wirst du dich emotional fallenlassen und geborgen fühlen können.

Die Beziehung zu dir selbst ist die Basis

Bist du dir selbst ein guter Freund? Du solltest der Beste sein, den du hast, aber behandelst du dich auch so? Gute Freunde helfen und unterstützen sich, sie sind füreinander da und motivieren und haben ein offenes Ohr.

Wenn dir etwas an dir liegt, dann befreist du dich von allem, was dir körperlich nicht gut tut und seelisch herunterzieht - ob von Menschen, schlechten Angewohnheiten oder Ballast aus der Vergangenheit. Du achtest auf dich und deine Bedürnisse.

Hast du eine gute Beziehung zu dir selbst, führst du auch gesunde und harmonische Beziehungen zu anderen. Du bist zufrieden mit dir und weißt, dass es das Leben und die Menschen gut mit dir meinen. Du fühlst dich in deiner Haut pudelwohl mit allen Ecken und Kanten, die dich zu etwas Besonderem machen.

Habe Zeit für dich

Wie in jeder Beziehung, ist es wichtig, dass du dir genügend Aufmerksamkeit schenkst. Verliere deine Bedürfnisse und Träume nicht aus den Augen und achte darauf, was dir gut tut.

Neben Selbstliebe und Selbstakzeptanz ist ein waches Interesse an der eigenen Person sehr wichtig. Als dein bester Freund, solltest du dir ausreichend Zeit widmen, um zu entspannen und zu reflektieren.

Es ist genauso wichtig Kontakt zu sich selbst zu halten, wie zu Freunden im Außen.

Selbstliebe ist die Quelle

Selbstliebe wird oft missverstanden als Egoismus oder Arroganz, aber es ist das genaue Gegenteil. Sie ist nicht egoistisch oder eingebildet, sondern das sich selbst so annehmen und lieben, wie man ist - mit all seinen Stärken und Schwächen. Sie ist die Quelle für alles - Freude, Gelingen, Verzeihen, Achtsamkeit, Leichtigkeit und Empathie.

Selbstliebe sorgt für dich. Mit ihr bist du auf jegliche Situationen und Ereignisse im Leben vorbereitet und kannst immer angemessen reagieren. Sie deckt dich liebevoll zu von innen - du spürst eine innere Wärme, Geborgenheit, Gelassenheit und Zufriedenheit. Selbstliebe ist Freiheit.

Selbstakzeptanz

Wie viel Zeit verbringst du damit, darüber nachzudenken, was andere von dir halten?Wie viel Energie verwendest du darauf, Zuwendung und Anerkennung von anderen zu bekommen?

Suchst du nach Liebe und Anerkennung im Außen, rührt dies daher, dass du zu wenig Kontakt zu dir und deiner Eigenliebe hast. Mit ausreichend Selbstliebe akzeptierst du dich selbst und bist dadurch nicht mehr abhängig von der Anerkennung anderer. Du musst dich dann nicht mehr irgendwie verhalten, um gemocht zu werden. Du kannst entspannt und gelassen du selbst sein, denn du weißt, dass du absolut ok und ausreichend bist. Angst vor Bewertung oder Ablehnung spielen dann keine Rolle mehr in deinem Leben.

Akzeptierst du dich, akzeptierst du auch andere wie sie sind und wirst von ihnen ebenso akzeptiert. Dies verleiht dir innere Sicherheit und gibt dir Energie. Mit Selbstakzeptanz kommt die Geduld und Ausgeglichenheit.

Selbstvertrauen

Selbstvertrauen ist das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, dein Leben selbst gestalten und Ziele erreichen zu können. Kannst du dir selbst vertrauen, kannst du auch dem Leben vertrauen und die Dinge fließen lassen. Es fällt dir leicht, anderen zu vertrauen, was deinen zwischenmenschlichen Beziehungen eine ganz andere Tiefe und Nähe verleiht.

Mit ausreichend Vertrauen probierst du gern Neues aus, ohne die Angst zu versagen im Nacken zu spüren. Du weißt, dass du nicht alles können musst.

Selbstvertrauen gibt dir innere Sicherheit und Stärke. Es öffnet dich dir, deinen Mitmenschen und dem Leben gegenüber. Das Vertrauen, dich nicht perfektionieren zu müssen, um liebenswert zu sein, ist unsagbar befreiend.

Besonders an die Sitzung zu dem Thema Vertrauen (Urvertrauen, Selbstvertrauen und Vertrauen in Menschen und das Leben) kann ich mich noch sehr gut erinnern. Das Gefühl danach war so intensiv öffnend und Sicherheit spendend. Ich stand danach in meinem Wohnzimmer, schaute aus dem Fenster und hatte das Gefühl, als würde ich dort mit offenen Armen stehen und ich habe sie bis heute nicht geschlossen. Diese Sitzung hat so vieles zum Positiven verändert - vor allem im zwischenmenschlichen Bereich.

Selbstwert

Dein Selbstwert bestimmt darüber, wie du dich selbst siehst und behandelst. Dieses Selbstbild entscheidet wiederum darüber, wie andere dich wahrnehmen und mit dir umgehen.

Selbstwert ist die Basis eines wertschätzenden Umgangs mit dir selbst, deinen Mitmenschen, Tieren und der Umwelt.

Selbstliebe lässt sich nicht einfach erlernen

Wenn du dir erst immer wieder aktiv mittels positiver Gedanken etwas suggerieren musst oder dich über Leistung in Sport oder Beruf oder dein Aussehen definierst, dann ist deine Selbstliebe und dein Selbstvertrauen nicht authentisch und kann jederzeit zusammenfallen wie ein Kartenhaus.

Auch wenn Suggestion ein beliebtes Mittel ist, bin ich der Meinung, dass etwas nicht stimmen kann, wenn so etwas wie Selbstliebe und Selbstvertrauen als Erwachsener erst noch erlernt werden müssen.

Mangelndes Selbst ist ein Zeichen, welches nicht einfach übergangen und manipuliert werden sollte. Schenke der Sprache deiner Seele und deines Körpers Gehör, um dann wahre Hilfe leisten zu können. Hinter dem Symptom emotionalen Mangels steckt eine Ursache, die gelöst werden möchte.

Kontrolle und Manipulation sind nur energieraubende Krücken und niemals eine Lösung bei emotionalem Mangel. Auto-Suggestion ist meiner Ansicht nach aber eine wundervolle Unterstützung, wenn es dir bereits recht gut geht; wenn es um den Feinschliff und die Pflege deiner Seele geht.

Zugang zu wahrer Selbstliebe ohne Manipulation

Ist der Zugang zu dir selbst teilweise blockiert, kann dies gelöst werden. Jeder Mensch besitzt in seinem Kern ausreichend Selbstliebe. Sie ist nur blockiert, bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger.

Mittels Trance und der richtigen Gesprächstechnik können emotionale Blockaden leicht und schonend im Unterbewusstsein aufhoben werden. Dann können Selbstliebe und Selbstvertrauen wieder fließen und negative Glaubenssätze verschwinden automatisch. Dazu muss nichts in zeit- und energieaufwendigen Prozessen erlernt oder einstudiert werden.

Authentische Selbstliebe gibt dir eine ganz andere Kraft und Vitalität, da du keine Energie mehr auf äußeren Schein statt Sein vergeuden musst.

Meine persönliche Erfahrung mit der Selbstliebe

Ich konnte mich lange Zeit nicht selbst lieben und akzeptieren. Einsamkeit und innere Leere begleiteten mich auf Schritt und Tritt. Meine Unsicherheit und mein mangelnder Selbstwert machten mich oft zur Zielscheibe anderer.

Ich hätte es niemals allein aus dieser Abwärtsspirale herausgeschafft. Dank der Flowering Tree Methode liebe und akzeptiere ich mich heute so wie ich bin und auf eine authentische Art und Weise. Ich trage es in mir und spüre es jeden Tag. Auch mein Umfeld hat meinen Wandel zum Positiven bemerkt.

Ich musste dazu nicht lernen meine Ängste und Unsicherheiten in den Griff zu bekommen, ich konnte sie gänzlich loslassen. Mit Hilfe der Flowering Tree Methode wurden sie nachhaltig im Unterbewusstsein gelöscht. Ich spüre nichts mehr von alldem, ich fühle mich jetzt endlich sicher mit mir und frei. Ich kann einfach sein, ohne darüber nachdenken zu müssen.

Durch die Löschung meiner emotionalen Blockaden - die Heilung meines verletzten inneren Kindes - wurde Platz für Selbstliebe, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Dadurch habe ich heute nicht nur ein besseres Selbstbild, sondern nehme auch meine Umgebung ganz anders wahr und kann Rücksicht nehmen und mich einbringen. Es ist ein bisschen wie der Wandel von schwarz/weiß zu bunt.

Dieser Artikel schrieb sich wie von selbst. Ich habe ihn mit meinem Herzen geschrieben, mit meinen eigenen Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen verflochten. Ich bin unglaublich dankbar für meinen Erfahrungsschatz und mein heutiges Leben.

Nachdem mir geholfen wurde, darf ich heute Menschen aus aller Welt auf ihrem Weg zu sich selbst unterstützen - vielleicht ja auch einmal dich, ich würde mich freuen.

Anja

Schamgefühl

SCHAMGEFÜHL

Es ist destruktiv und besonders energieraubend

Das Wort „Scham“ bedeutet von seinen sprachlichen Wurzeln her „zudecken, verschleiern, verbergen“. Es ist die Angst, nicht gut genug zu sein. Sie verengt deine Wahrnehmung. Du konzentrierst dich so auf deine Unzulänglichkeiten, bis du dich gar nicht mehr im Ganzen wahrnehmen kannst und dich hinter einer Fassade verstecken musst. Du tust alles, um nicht entdeckt zu werden.

Scham ist das tief sitzende Gefühl, welches hinter deiner Minderwertigkeit steckt und dich immer wieder spüren lässt „Ich bin nicht ok“.

Gesunde Scham und krankhafte Scham

Gesunde Scham ist soziales Verhalten, gepaart mit der Fähigkeit, sich selbst abzugrenzen und die Grenzen anderer anzuerkennen und zu respektieren. Wenn du dich schämst, weil du dich als Person schlecht und falsch fühlst, dann geht es um krankhafte und dich selbst blockierende Scham. Meist begleitet sie dich überall mit hin und verhindert, dass du du selbst sein kannst. Vielleicht beginnst du sogar Situationen zu meiden, weil du fürchtest dich zu blamieren. Du fühlst dich meist nicht wohl in deiner Haut und bist unsicher. Nach außen gibst du vor, dass es dir egal ist, was andere von dir denken, aber das Gegenteil ist der Fall. Du hast Angst vor Bewertung und vor Ablehnung, denn du nimmst an, nicht gut genug zu sein.

„Im weiteren Verlauf soll es um krankhafte Scham gehen.“

Selbstbild vs. Fremdbild

Du hältst dich selbst für nicht liebenswert und nicht ausreichend. Dadurch ist dir sehr wichtig, was andere über dich denken. Häufig verbiegst du dich, um zu gefallen.
Scham ist das Gefühl, welches entsteht, wenn zwischen deinem Selbstbild und dem, wer du vorgibst zu sein, eine Lücke klafft. Wenn du in eine Situation gerätst, die dich entblößen könnte, schlägt die Scham, gekoppelt mit Ängsten, erst recht zu. Dein Selbstwert sackt in den Keller. Du denkst dann nicht mehr klar, sondern eng und meist schlecht über dich selbst. Du möchtest am liebsten im Erdboden versinken, und nicht selten errötest du.

Wenn Eltern sich schämen

Schamgefühle haben großen Einfluss auf das eigene Verhalten. Ab dem Moment, wo du nicht mehr nur für dich verantwortlich bist, sondern auch für ein Kind, vergrößert sich die Gefahr, dass du enttarnt werden könntest - und das unkontrollierbar. Dein Kind könnte es sein, welches dich in der Öffentlichkeit bloßstellt. Wie oft denkst du darüber nach, wie andere Menschen deine Leistung als Mutter oder Vater beurteilen?

Wenn Eltern, oder ein Elternteil mit übermäßiger Scham zu kämpfen hat, geht dies oft zu Lasten des eigenen Kindes. In vielen Situationen ist es wichtiger, was Passanten oder Freunde denken könnten, wenn das eigene Kind nicht „funktioniert“. Man möchte schließlich nicht für einen schlechten Vater oder eine schlechte Mutter gehalten werden. Um dies zu verhindern, muss das Kind immer wieder unverzüglich unter Kontrolle gebracht werden. Dazu sind viele Mittel recht: Teilweise wird harsch auf das Kind eingeredet, es wird bestochen, oder mit neuen Regeln konfrontiert. Das Kind darf in diesen Momenten nicht Kind sein, sondern muss die Verantwortung für die Scham des Elternteils übernehmen. So büßt es schnell an Unbeschwertheit und Leichtigkeit ein. Für das Kind in frühen Jahren schon ein enormer Leistungsdruck.

Scham entsteht in der frühen Kindheit…

Scham ist ein sehr tief sitzendes Gefühl und entsteht schon in den ersten Jahren deines Lebens als ein zentrales Gefühl. Meist geht es Hand in Hand mit dem Gefühl der Schuld und Hilflosigkeit. Als Kleinkind bis zum fünften Lebensjahr kannst du Botschaften und Situationen nur mit dem Beziehungsohr wahrnehmen. Das bedeutet: Alles was um dich herum geschieht, kannst du nur mit der Frage abgleichen „Bin ich ok?“. Streiten sich deine Eltern, gibst du automatisch dir die Schuld und du verinnerlichst „Ich bin nicht ok“. Siehst du deine Mutter weinen, verzweifelt, oder ängstlich, wieder die Botschaft an dich „Ich bin nicht ok“.

Der Berg aus Schuld, Hilflosigkeit wächst und du beginnst dich zu schämen, weil du nicht in der Lage bist etwas an der Situation zu ändern, oder an dir, damit sich etwas in deiner Umgebung ändert. Dass dich keine Schuld trifft und du dich nicht schämen bräuchtest, kannst du nicht wissen.

So übernimmt jedes Kind immerzu unbemerkt Verantwortung und verinnerlicht die Gefühle von Schuld und Scham. Hinzu kommt, dass sie ausgerechnet die Dinge und Gefühle deutlich spüren, die man meint gut vor ihnen verbergen zu können. Scham kann, wie jedes andere vorherrschende Gefühl auch, von einem Elternteil als eigenes Gefühl übernommen werden.

… und wird meist noch verstärkt, zum Beispiel während der Pubertät

Krankhafte Scham wird durch mangelnde Zugehörigkeit noch verstärkt. Wenn du als Kind, oder Jugendliche(r) immer wieder in Frage gestellt wurdest, nicht ausreichend Zuspruch oder Anerkennung erhalten hast, oder sogar Hänseleien ausgesetzt warst, wird es dir heute schwer fallen, dich so zu akzeptieren, wie du bist.

Um nicht mehr angreifbar zu sein, versuchst du alles, um anderen zu gefallen. Was du an dir nicht akzeptieren kannst, versteckst, oder verleugnest du. Meist nicht nur vor den anderen, sondern auch vor dir selbst.

Du, deine Rolle und die Scham

Du stehst nicht zu dir. Du bist nicht authentisch. Du lebst eine Vorstellung von dem was andere für liebenswert halten könnten. Wahrscheinlich ist alles besser, als du selbst zu sein. Dies kostet dich sehr viel Energie, denn niemand darf herausfinden, wer oder wie du wirklich bist. Du bist nie ganz zufrieden mit dir selbst. Es gibt immer einen Makel, eine Schwäche, auf die du dich konzentrierst.

Wenn Du dich für dich als Person schämst, verleugnest du einen Teil deiner selbst und übergehst häufig deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Du spielst eine Rolle. Nicht selten lebst du das Leben eines anderen, zum Beispiel deines Partners. So verlierst du immer mehr den Kontakt zu dir selbst, manchmal sogar ganz unbemerkt. Innerer Druck, Burnout und Panikattacken können irgendwann die Antwort darauf sein.

Perfektionismus soll dein Retter sein

Du denkst „Wenn ich perfekt bin, ist endlich alles gut!“. Endlich würdest du keine Angriffsfläche mehr bieten. Da gibt es aber zwei Haken. Erstens: Du selbst bist der Angreifer und würdest immer etwas finden, was du nicht an dir akzeptieren kannst. Zweitens: Kein Mensch ist perfekt, oder wird es sein können.

Du kannst also nur immer wieder an deinem Selbstanspruch scheitern. Gefangen in einem Hamsterrad der Selbstoptimierung, weißt du am Ende wahrscheinlich nicht einmal mehr, wer du überhaupt wirklich bist. Einem Ideal hinterherzurennen ist der Versuch, der Bewertung durch andere zu entkommen. Aber wenn du genauer hinschaust, ist es die Flucht vor dir selbst.

Wenn du dich für Äußerlichkeiten oder Eigenschaften schämst und dich nicht so akzeptieren kannst, wie du bist, fällt dein Urteil immer gnadenlos gegen dich aus.

Die Angst vor dem Erröten

Damit niemand (vielleicht auch nicht einmal du selbst) dein wahres Ich mit all den vermeintlichen Defiziten erkennt, musst du die Kontrolle haben. Und wo übermäßige Kontrolle ist, sorgt ein Gegenpol für die Balance. Dieser Kontrollverlust könnte sich bei dem Thema Scham durch zum Beispiel erröten zeigen. Du fühlst dich ertappt und entblößt, denn Erröten ist ein übler Verräter. Er zeigt deine Angst vor Bewertung und Ablehnung. Dabei bist du es, die sich ablehnt, oder zumindest diesen ungeliebten Teil.

Einmal aufgetreten, macht es sich oftmals selbständig und deine Gedanken beginnen um die Angst vor dem Erröten zu kreisen. Hinter alldem steckt auch wieder dein verletztes inneres Kind und es möchte, dass du dir die Scham anschaust. Es möchte dir sagen „Kümmere dich um mich und schließe endlich diese Lücke zwischen Selbstbild und Fremdbild. Dann kannst du endlich zu dir und zu dem was du tust stehen - du kannst endlich einfach so sein, wie du bist.“

Angst vor Bewertung

Von Generation zu Generation wurde weitergegeben, dass es wichtig sei, was der Nachbar denkt. Du hast schon früh verinnerlicht, dass andere dich beurteilen und du dich anpassen musst, um gemocht zu werden.

Dies kann auch ungesunde Züge annehmen. Wenn du mehr im außen bist, als bei dir selbst und dich nur noch so verhältst, wie es andere von dir erwarten, verdrängst du deine eigenen Bedürfnisse immer mehr, bis du sie vielleicht gar nicht mehr spürst.

Du tust alles, um von anderen akzeptiert und gemocht zu werden. Viel wichtiger ist jedoch, dass du dich endlich akzeptierst und einen guten Kontakt zu dir und deinen Wünschen hast.

Selbstakzeptanz ist die positive Einstellung zu sich selbst. Es ist ein tief sitzendes, friedvolles Gefühl, des beschützt seins. Es gibt dir von innen heraus Sicherheit und Geborgenheit.

Meist ist es jedoch überlagert von schlechten Erfahrungen, die sich als negative Glaubenssätze manifestiert haben - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.

Nur Minderwertigkeit bewertet

Wer viel bewertet und sich mit anderen vergleichen muss, hat große Probleme mit der Selbstakzeptanz. Menschen bewerten nur dann, wenn sie unter einem geringem Selbstwert und daraus resultierender Unsicherheit und Unzufriedenheit leiden. Abwertende Urteile dienen der eigenen Aufwertung und bieten gleichzeitig Schutz vor der Entwertung durch andere. Nur Minderwertigkeit bewertet. Menschen die selbstbestimmt und zufrieden leben, bewerten nicht. Sie sind bei sich und auf das Leben konzentriert.

Steh zu dir selbst

Stell dir bitte einmal die Frage: „Wer bin ich und was möchte ich vom Leben?“

Damit meine ich nicht, wer du gern wärst, was du darstellen möchtest, oder dir auf materieller Ebene wünschst.

Um Selbstbestimmung zu erlangen, musst du erst einmal eine Vorstellung davon bekommen, wer du eigentlich bist und wie deine eigenen tief empfundenen Bedürfnisse aussehen. Dazu musst du im Kontakt mit dir und deinen Emotionen sein. Nur so kannst du echte Zufriedenheit spüren und Unabhängigkeit erlangen. Nur so kannst du dein Leben selbst in die Hand nehmen und bist keine Marionette, geleitet von Fremderwartung und zu hohem Selbstanspruch.

Dich selbst zu lieben und anzunehmen wie du wirklich bist, mit all deinen Schattenseiten, das ist der Grundstein zu einem zufriedenen Leben ohne Scham!
In deinem Leben sollte es um dich gehen und nicht darum, was andere von dir halten könnten.

 

Von meinen eigenen Erfahrungen mit krankhafter Scham, wie sie mich beeinflusste und wie es sich heute ohne sie lebt, berichte ich dir nächsten Sonntag.

Anja