Lähmung

Lähmung - Ohnmacht - Handlungsunfähigkeit

Die Schockstarre des Traumas

Durch die Arbeit mit einer Klientin bin ich noch einmal auf das sehr spannende und wichtige Thema „Lähmung“ aufmerksam geworden. Auch ich hatte zu diesem Thema in der Vergangenheit eine Sitzung und kann mich noch sehr gut daran erinnern.

Die Begriffe Ohnmacht und Handlungsunfähigkeit habe ich hineingenommen, weil sie eine schwächere Form der Lähmung darstellen und für einige greifbarer sein könnten.

In diesem Artikel werde ich von meiner persönlichen Erfahrung und der einer Klientin berichten. Vorab erst einmal ein paar Zeilen, was mit Lähmung als Symptom überhaupt gemeint ist, wie es dazu kommen kann und den Unterschied zwischen Schocktrauma und Entwicklungstrauma werde ich auch kurz erläutern.

Warum Lähmung und wie sie entsteht

Es ist der Bruchteil einer Sekunde, kurz bevor das eigentlich traumatische Ereignis geschieht. Der Moment in dem dir bewusst wird, da passiert gleich etwas Schlimmes mit mir. Ein Teil deines Selbst friert zusammen mit diesem Moment und ein paar Einzelheiten des Ereignisses ein. Du fühlst dich wie gelähmt. Deine Hülle steht noch dort in dieser Situation, dein Fühlen, deine Sinne hingegen sind ausgeschaltet.

Dieser Mechanismus nennt sich Dissoziation. Es ist wie ein Schutzschalter, der genau dann anspringt, wenn Flucht oder Kampf unmöglich ist.

Wie du dir vorstellen kannst, sind kleine Kinder sehr viel anfälliger zu dissoziieren, da sie kaum über die nötigen Ressourcen oder Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich fliehen oder kämpfen zu können.

Schocktrauma oder Entwicklungstrauma

Die Lähmung kann sowohl durch ein Schocktrauma, als auch durch ein Entwicklungstrauma hervorgerufen werden.

Ein Schocktrauma ist ein plötzliches, überforderndes Ereignis; ein zu schnell zu viel auf einmal. Ein Unfall, oder ein Übergriff beispielsweise.

Auch ein Entwicklungstrauma kann mit der Zeit zu dem Gefühl von Gelähmtheit führen. Mit Entwicklungstrauma sind dauerhafte Erfahrungen in der Kindheit gemeint, in denen Grundbedürfnisse nicht ausreichend erfüllt wurden. Eltern die emotional nicht erreichbar sind, da sie mit ihrem Kopf woanders sind, gestresst sind, wenig Zeit haben, nicht im Hier und Jetzt leben können. Dadurch sind sie nicht in der Lage die Signale ihres Babys oder Kleinkindes richtig zu deuten, sie können sich nicht ganz einfühlen. Vielleicht übersehen sie die Signale auch einfach nur, weil sie zu abgelenkt sind von der Arbeit, Gedanken, Stress, heutzutage ihrem Handy. Meist sind diese Eltern begleitet von Gefühlen der Hilflosigkeit, Ungeduld oder gar Wut, teilweise ohne diese Empfindungen selbst wahrzunehmen, da sie zu abgelenkt sind.

Wenn deine (Grund-)Bedürfnisse als Neugeborenes und Kleinkind nicht erfüllt werden, führt dies zu Schmerz und Dysregulation. Du erlebst dies als bedrohlich, potentiell sogar lebensbedrohlich, was nicht überraschen sollte, da alles davon abhängt, wie deine Bezugspersonen sich um dich kümmern, ob sie dich und deine Bedürfnisse fühlen.

Werden deine Bedürfnisse nicht gesehen, ist deine gesunde erste Reaktion darauf Protest und Frustration zum Beispiel durch Schreien. Du weinst, damit dein Bedürfnis deutlich wird und doch noch erfüllt wird. Wenn dies „lange genug“ jedoch nicht der Fall ist, dein Weinen falsch gedeutet wird, ist deine nächste Reaktion aufzugeben, Resignation und Freeze.

Resignation und Freeze

Dieser Moment des Einfrierens ist eine Gelähmtheit, die dich meist ein Leben lang begleitet, wenn du nicht die Möglichkeit bekommst, sie aufzutauen und nachträglich entsprechend zu verarbeiten beziehungsweise aufzulösen, wie es die Flowering Tree Methode möglich macht.

Lähmung muss nicht für jeden gleich spürbar sein als Symptom. Häufig liegt sie unter vielen verschiedenen Schichten aus Ängsten oder Unsicherheiten verschüttet, so dass du sie nicht wahrnehmen kannst. Oder dir war bisher einfach nur nicht klar, dass es ein Symptom sein könnte. Ängste sind in aller Munde, dadurch sind sie natürlich greifbarer und kommen schneller ins Bewusstsein, während Lähmung eher ein „Underdog" ist.

Begleitsymptome

Bei Nichtverarbeitung von Traumata verbleibt diese eingangs erwähnte Schocksequenz im Nerven-System und gibt dir dauerhaft das Gefühl, in Gefahr zu sein. Das Nervensystem kann nicht unterscheiden, ob die Signale aus der Gegenwart kommen (ich bin wirklich genau jetzt in Gefahr) oder eine alte feststeckende Aktivierung ist (ich war mal in Gefahr und mein System kann sich seither nicht entspannen). Du bist dadurch innerlich angespannt und neigst zur Vorsicht und beobachtest deine Umgebung gut.

Vielleicht kommt dir das ja bekannt vor: du bereitest dich regelmäßig gedanklich auf mögliche Ereignisse in der Zukunft vor und wie du auf sie reagieren möchtest. Du gehst dabei meist von einem Worst-Case-Szenario aus.

Diese dauerhafte Aktivierung führt zu unterschiedlichsten Symptomen, im folgenden nenne ich die Gängigsten:

Ängste die man mit dieser Lähmung in Verbindung bringen kann ist vor allem die Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte; Angst vor Bedrohung, man nimmt die Welt eher als gefährlichen Ort wahr; Habachtstellung, ein permanentes auf der Lauer liegen; Berührungsängste, Angst unangenehm aufzufallen, Stress, Angespanntheit, Verschlossenheit. Vor allem das Gefühl der Handlungsunfähigkeit, Ohnmacht und Sprachlosigkeit (Angst etwas zu sagen) gehen Hand in Hand mit dem Gefühl der Lähmung. Nicht zuletzt schafft Lähmung auch immer Distanz. Lähmung ist wie eine innere Mauer, die dich von innen ausfüllt.

Ich möchte Wut an dieser Stelle nicht unberücksichtigt lassen, auch diese ist meist mit von der Partie, allerdings nicht immer gleich spürbar. Wird die Lähmung aufgelöst, wird diese oftmals freigesetzt und kann dann verarbeitet und losgelassen werden.

Lähmung als Schutzmechanismus

Wie schon beschrieben handelt es sich bei der Lähmung um einen Schutzmechanismus, den man sehr gut mit dem Totstellreflex aus der Tierwelt vergleichen kann. Dabei geht es darum, alles was nach dem Moment des Erstarrens geschieht, emotional irgendwie zu überleben, es nicht zu sehr an sich heran zu lassen, es nicht so intensiv wahrnehmen zu müssen.

Mit einem Teil von dir (der später zu einem sogenannten verletzten inneren Kind wird, wovon jeder mehrere in sich trägt) friert dieser Moment, zusammen mit der Umgebung, vielleicht einem Geruch, einem Geräusch ein. Dies darfst du dir vorstellen wie ein Foto, welches in dein Unbewusstes abtaucht, damit du vergessen darfst. Darin steckt auch ein Teil von dir, auf den du dann keinerlei Zugriff mehr hast.

Dies ist die Schattenseite dieses Überleberns-Mechanismus. Mit jeder Dissoziation verlierst du dich ein Stück mehr, du wirst sozusagen immer unvollständiger. Dadurch wirst du schleichend härter, kühler, ernster, trauriger, distanzierter und verlierst immer mehr den Kontakt zu dir selbst und auch zur Außenwelt.

Wie sich Lähmung bemerkbar macht

Diese Lähmung lässt dich nicht in Ruhe, sie lässt dich nicht in jeder Lebenssituation einfach du selbst sein. Sie macht dich starr und verhindert, dass du Gelegenheiten beim Schopfe packen und Chancen, die dir das Leben bietet, erkennen und ergreifen kannst.

Wie oft hast du dich schon geärgert, in einer Situation nicht kontern zu können, nicht aussprechen zu können was du so gern gesagt hättest. Stundenlang, manchmal tagelang bist du die Situation im Kopf wieder und wieder durchgegangen und hast dich über dich selbst geärgert.

Oder bestes Beispiel, die Kennenlernphase. Beim Flirt schlägt die Lähmung besonders gern zu. Die Leichtigkeit, den Humor bekommst du nicht transportiert, es fällt dir schwer du selbst zu sein, stattdessen erstarrst du innerlich und wirst einsilbig.

Es ist die Lähmung des Traumas, die dir deine Reaktionsfähigkeit und somit ein großes Stück deines Handlungsspielraumes raubt. Diese Lähmung lässt dich unlocker, unaufgeschlossen und unflexibel sein. Sie raubt dir die Fröhlichkeit, Energie und mahnt permanent zur Vorsicht. Selbstvertrauen und Mut schwinden, im schlimmsten Fall traust du dich kaum noch aus deiner Komfortzone heraus.

Meine Erfahrung mit der Lähmung

Ich kann mich noch sehr gut an meine eigene Sitzung zur Lähmung erinnern. Ich spürte sie als gebackenen Lehm der mich umhüllte und in die Starre zwang. Ich war in meinem Leben so oft sprachlos, habe mich nicht getraut und im Anschluss maßlos über mich selbst geärgert; ich war viel zu oft handlungsunfähig.

Nach der Sitzung war die Lähmung und all das, was sie mit sich brachte, weg.

Ich kann seither viel besser in Echtzeit reagieren, sozusagen Situationen beantworten, was natürlich eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, der Kommunikationsfreudigkeit und der allgemeinen Lebensqualität darstellt. Die Sitzung hat mir Flexibilität und mehr Raum verliehen. Ich bin losgelöster, für mich ist es nun das Selbstverständlichste offen zu sein für das Leben und die Menschen. Mein Bewegungsradius hat sich enorm vergrößert. Ich probiere seitdem gern Neues aus, bin unternehmungslustig und viel freier.

Dank der Sitzung mit einer Klientin wurden diese Erinnerungen noch einmal in mir wach gerufen, wofür ich sehr dankbar bin. Viel zu schnell nimmt man die neugewonnenen Ressourcen nicht mehr wahr, viel zu schnell sind diese positiven Veränderungen die neue Normalität und vergessen sind die Blockaden und Hindernisse

Ebenfalls dankbar bin ich für ihren Beitrag zu diesem Artikel. Sie hat mir drei Fragen beantwortet, die ich im Folgenden eins zu eins so an dich weitergebe.

Kurzinterview mit einer Klientin:

Wie hat sich die Lähmung für dich angefühlt?

Es passierte, wenn mich eine bestimmte Situation innerlich erstarren ließ. Ich spürte noch tief in mir einen Impuls, der nach oben steigen möchte, der hinaus möchte, jedoch ist er wie eingesperrt. Ich konnte nicht reagieren, weil der Impuls zur Reaktion aus der die Aktion/ Handlung folgt, eingemauert war. Was daraus resultierte, war ein Gefühl der Lähmung.

Dieses innere Gefühl ist vielleicht vergleichbar mit folgender äußeren Handlung: ich spüre den Impuls flüchten zu müssen, möchte losrennen, realisiert jedoch, dass ich festgekettet bin und zwar so, dass sich meinen Arme und Beine nicht bewegen können. Mein Körper wendet jegliche Kraft auf, um sich zu befreien. Im Außen ist jedoch nichts sichtbar, da die Ketten so fest sitzen, dass nicht die kleinste Bewegung nach außen dringt. Danach folgt die völlige Erschöpfung. Die Reaktion zu flüchten ist nicht mehr möglich, obwohl der Impuls immer noch da ist. Das größte Problem war, dass niemand außer mir die Ketten sieht. So war ich damit allein und wer weiß, vielleicht bildete ich es mir nur ein und war einfach nur unfähig.

Die Intensität des Kampfes ließ über die Jahre nach, weil ich gelernt hatte, dass es nicht möglich ist, mich zu befreien, um dann das zu tun, was ich möchte und/ oder das zu sagen, was ich möchte. Die Ketten waren stärker als ich. Jeder Impuls der aufkam, wurde mehrfach hinterfragt. Lohnt sich der Kraftaufwand? Spüre ich ab einem gewissen Punkt wieder die Ketten, die zur völligen Erschöpfung führen?

Wie fühlt es sich ohne Lähmung an?

Ich hinterfrage meine Impulse nicht mehr. Ohne darüber nachzudenken, folge ich meinen Impulsen und ohne Kraftaufwand reagiere ich und werde aktiv. Große Hürden werden zu kleinen oder verschwinden völlig. Oftmals merke ich erst im Nachhinein, dass das mit der Lähmung nie möglich gewesen wäre. Dadurch ist Leichtigkeit und Entscheidungsfreudigkeit in mein Leben gekommen. Pläne die ich schmiede, dürfen groß werden. Ich kreise nicht mehr in meinen Gedanke und wäge ab, ob es sich lohnt. Dadurch verschwende ich keine Zeit und Energie mehr, die ich dann für die eigentliche Aktion nutzen kann.

Außerdem nutzt mein Gegenüber nicht mehr meine Lähmung, um mir etwas vorzuschreiben und netter gesagt, mir eine Entscheidung abzunehmen. Mit der Lähmung blieb eine eindeutige Reaktion oder Handlung von meiner Seite aus und ich habe die Reaktionen anderer daraufhin regelrecht angezogen. Jetzt gestalte ich mein Leben aktiv selbst.

Wie hat es sich während der Sitzung angefühlt?

Die Sitzung war durchwoben, von mir in lähmenden Situationen. In meinen Wünschen brauchte ich anfangs viel Hilfe und Unterstützung von außen. Nach und nach wurden die Ketten gesprengt und die Mauern durchbrochen. Ich fühlte, wie ich in meine Kraft und vor allem in meine Stimme kam. Ich konnte mich über die Situation stellen und ich konnte (sehr) lautstark meine Wut und meine Bedürfnisse äußern. Am Ende der Sitzung beim Zurückkehren ins Hier und Jetzt merkte ich, dass ich zuvor noch nie so tief gegangen war. Ich war regelrecht in mich hineingesunken. Das Thema brauchte meine ganze Kraft, Aufmerksamkeit und Hingabe.

Auflösung mit der Flowering Tree Methode

Die Flowering Tree Methode taut ganz behutsam das eingefrorene Bild auf, die Informationen, die nötig sind zur Heilung werden zugänglich und nur diese werden von mir erfragt. Das Trauma an sich wird nicht angefasst. Das ist die Besonderheit, du musst nicht zurück ins Trauma, kein Schmerz, keine Re-Traumatisierung. Wenn wir zu dem aufgetauten ICH kommen, hat es sich schon aus der traumatischen Situation befreit und wir stehen gemeinsam vor einer Zukunft, wie du beziehungsweise dein ICH sie sich gewünscht und vorgestellt hätte.

Mittels Fragen gehen wir gemeinsam diese Wunschvorstellung durch und überschreiben deine Vergangenheit. Das positive Gefühl welches dadurch entsteht ist ab sofort mit dieser Situation verknüpft. Es wird eingetauscht gegen die Todesangst und Lähmung.

Je mehr ICHs wir auftauen, desto mehr Leben, Freude und Freiheit können in dir entstehen. Dein Handlungsspielraum wird deutlich zunehmen und du spürst dich und deine Bedürfnisse immer deutlicher.

Wenn du dich von diesem Artikel angesprochen fühlst, kannst du dich sehrt gern bei mir melden.

Es ist eine unglaubliche Befreiung und ein unermesslicher Reichtum an neugewonnener Lebensqualität, die auf dich warten.

Angstfrei Leben

Angstfrei leben

Die Flowering Tree Methode

Wir alle tragen unverarbeitete Verletzungen aus der Kindheit in uns. Die haben Ängste und andere emotionale Blockaden zur Folge. Löschen kann man diese schonend und nachhaltig mit der Flowering Tree Methode. Bereits die nordamerikanischen Indianer haben so das verletzte innere Kind geheilt.

Die Flowering Tree Methode beruht auf der alten Legende des blühenden Baumes, nach welcher der Mensch alle Fähigkeiten zur Heilung in sich trägt. Dies bildet die Grundlage für eine der sanftesten und effektivsten therapeutischen Verfahren zur Auflösung von Ängsten und anderen emotionalen Blockaden.

Der Verstand überlagert das Gefühl

Der Fokus liegt von Geburt an auf dem Verstand. Wir kommen auf die Welt und alles dreht sich um das Lernen und später um das Abrufen des Gelernten, um zu funktionieren. Brichst du unter dem Leistungsdruck zusammen, sollst du beim Therapeuten lernen, wie du wieder funktionierst.

Während sich alles um den Verstand dreht, gerät die emotionale Ebene oft ins Abseits. Da ist es doch kein Wunder, dass du dich irgendwann nicht mehr gut FÜHLST.

Nur wenn Denken und Fühlen Hand in Hand gehen, kannst du ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben führen. Fehlt die Verbindung zur emotionalen Ebene, geraten Körper, Seele und Geist aus der Balance. Unzufriedenheit, Unsicherheit und Angst bahnen sich dann ihren Weg in dein Leben.

Die Arbeit mit dem Verstand

Die Arbeit mit dem Verstand ist die Arbeit mit dem Bewusstsein und umfasst die gängigen therapeutischen Ansätze. Ihnen gelingt es nicht, emotionale Blockaden tatsächlich aufzulösen. Vielmehr wird nur versucht, deren Symptome auf der bewussten Verstandesebene abzuschwächen.

Mentales Training kann zwar Gefühle als Thema haben, doch ist es deshalb noch lange nicht die Arbeit mit dem Gefühl.

Die Arbeit mit dem Gefühl

Wenn ich vom Arbeiten mit dem Gefühl spreche, meine ich, dass Antworten nicht vom Verstand gegeben werden, sondern ausschließlich vom Gefühl. Dies ist einzig und allein im Zustand der Trance möglich. Einem sehr angenehmen Entspannungszustand, der dann einsetzt, wenn der Verstand in besonders hohem Maße gelangweilt ist und sich ausschaltet.

Erst dann ist der Zugang zu Informationen aus dem Unbewussten möglich. Diese sind zwingend erforderlich, wenn Ängste restlos und nachhaltig gelöscht werden sollen.

Auflösung von Ängsten

Ängste entstehen, wenn unbewusste und ungelöste Konflikte von dir wahrgenommen werden möchten. Es sind abgespaltene Anteile deines Selbst, die im Laufe deines Lebens ihren Weg in das Unterbewusstsein gefunden haben und verdrängt werden.

Dies geschieht immer dann, wenn du dich einer Situation ausgesetzt fühltest, die dich emotional überlastet hat. Dies kommt vor allem in der sehr sensiblen Zeit als Kleinkind vor.

Um diese abgespaltenen Ich-Anteile, dein sogenanntes verletztes inneres Kind integrieren zu können, müssen die als traumatisch erlebten Situationen zu Ende gefühlt werden. Bei der FLOWERING TREE METHODE musst du dazu nicht wieder in das Trauma eindringen, sondern wirst vor dem Moment der emotionalen Belastung abgefangen und daran vorbeigeführt. Dies geschieht, indem du nachträglich das erhältst, was du als Kind in dem traumatisierenden Moment gebraucht hättest. So können sich die Situation und die mit ihr einhergehenden Symptome wie Angst, Unsicherheit, Depression, Wut und Einsamkeit nachhaltig auflösen.

Die Informationen, welche dazu nötig sind, befinden sich in dem dissoziierten Ich-Anteil. Das verletzte innere Kind weiß genau, was zur Heilung nötig ist und führt dich sicher an dieses Ziel.

Die Flowering Tree Methode

Vielen therapeutischen Ansätzen gelingt es nicht, emotionale Blockaden tatsächlich aufzulösen. Vielmehr wird nur versucht, deren Symptome auf der bewussten Verstandesebene abzuschwächen. Im Gegensatz dazu bietet die Flowering Tree Methode die vollständige Auflösung der Symptome mitsamt ihrer Ursache.

Flowering Tree arbeitet nicht mit dem Verstand, sondern direkt mit dem Gefühl. Sie erlaubt selbstbestimmtes Arbeiten und geht auf jeden Klienten individuell ein. SANFT, WIRKSAM und NACHHALTIG heilt die Flowering Tree Methode das verletzte innere Kind, um es anschließend als wichtige Ressource zu integrieren. Es ist der Weg, um bei sich selbst anzukommen, das Leben selbstbestimmt und selbstverantwortlich in die eigenen Hände zu nehmen und nach eigenen Wünschen gestalten zu können.

Das verletzte innere Kind heilen

Bei Flowering Tree handelt es sich um eine besondere Gesprächstechnik, die dich in einen Zustand von Selbstvertiefung versetzt. Trance ist ein sehr angenehmer Entspannungszustand, der dann einsetzt, wenn der Verstand in besonders hohem Maße gelangweilt ist und sich ausschaltet. Währenddessen bist du bei vollem Bewusstsein und hast die volle Kontrolle über Körper und Geist.

Erst dieser Zustand ermöglicht die Arbeit mit dem Unbewussten - mit dem verletzten inneren Kind. Um es zu erreichen und verständlich mit ihm kommunizieren zu können, wird die Sprache der Bilder genutzt. Aus dem störenden Gefühl im Hier und Jetzt, welches aufgelöst werden soll, wird eine Metapher gebildet.

Das Symptom Angst könnte sich beispielsweise in der Brust befinden, rund, flach, kalt, hart wie ein Stein, welcher von innen nach außen drückt. Unsicherheit könnte sich als Kropf im Hals bemerkbar machen. Wie eine Kugel, weich, klebrig und heiß. Jeder Mensch hat seine individuelle Metapher zum eigenen Gefühl und seinen persönlichen Weg zur Lösung seiner emotionalen Blockade. Keine Sitzung ist wie die andere. Mit jeder Frage und mit jeder Antwort zur Blockade versinkst du mehr und mehr in dein Innerstes.

Das Gefühl für Zeit und Raum schwindet, und du tauchst ab in die Umgebung und die Zeit, in der das traumatische Ereignis geschah. Dort weiß dein verletztes inneres Kind, dein jüngeres Selbst, ganz genau, was es zur Lösung der belastenden Situation braucht. Es nimmt dich mit auf die Reise zur Selbstheilung.

Diese läuft vor dem inneren Auge ab wie eine Art Film, den du sehen oder auch nur fühlen kannst. Diese Bilder werden nicht über den Verstand -Wissen und Denken - erzeugt, sondern ausschließlich über das Fühlen. Dabei sind der Phantasie des Kindes keinerlei Grenzen gesetzt. Vielleicht verwandelt es sich in einen Vogel und entfliegt der Situation. Vielleicht möchte es ein Eis, von den Eltern getröstet werden oder auf den Spielplatz.

Nachträglich bekommst du all das, was du in der damaligen Situation gebraucht hättest und wirst so am Trauma vorbeigeleitet. Ist es überwunden und gelöst, kann das geheilte innere Kind als wichtige Ressource integriert werden. So erhältst du neue Energie, mehr Bewusstsein und Liebe für dich selbst. Du kommst dir ein Stück näher und auch der Fähigkeit entspannt im Hier und Jetzt zu leben.

Flowering Tree überschreibt das Erlebte auf der emotionalen Ebene. Dein Verstand weiß zwar, was damals geschehen ist, das negative Gefühl dazu fehlt jedoch. So passen sich Wahrnehmung und Verhalten automatisch dem neuen Lebensgefühl an.

Dein Leben ohne Angst

Emotionale Blockaden bewirken, dass du keinen guten Kontakt zu dir selbst und deinen eigenen Bedürfnissen hast. Dies hat Ängste, Unsicherheiten und Selbstzweifel zur Folge.

Wenn du nicht fühlst, was du möchtest und wer du bist, musst du lernen, dich zu verhalten. Dann bist du auf deinen Verstand angewiesen und hangelst dich mit ihm von Situation zu Situation. So baut sich nach und nach eine Fassade auf, mittels der du lernst zu leben.

Ich kenne dies aus eigener Erfahrung, ich war früher nur mit meinem Verstand und meinem Verhalten beschäftigt. Erst die Flowering Tree Methode hat mir meine Ängste und Unsicherheiten genommen. Jetzt kann ich entspannt einfach sein - so wie ich bin. Ich kann mein wahres Ich entfalten und mein Leben nach meinen Bedürfnissen und Wünschen gestalten. Ich kann mir selbst vertrauen und dem Leben, dass es gut zu mir ist.

Keine Angst zu haben bedeutet, sich frei zu fühlen; frei zu sein in den eigenen Entscheidungen. Sich unabhängig zu fühlen; unabhängig zu sein von Dingen und Menschen im Außen. Diese Geborgenheit und Sicherheit zu spüren, gibt innere Stärke und Gelassenheit.

Zusammengefasst ist es die Leichtigkeit des Seins, die mich heute dank der Flowering Tree Methode beschwingt.

Was die Flowering Tree Methode alles kann

Die Indianer arbeiten gar nicht erst mit dem Begriff Krankheit, sondern ausschließlich mit der inneren Balance. Gerät der Mensch aus seiner Mitte wird er krank und fühlt sich nicht gut. Achtung, jetzt könnte es schwierig werden für deinen Verstand, krank, egal auf welcher Ebene, hat seelische Ursachen und können aufgelöst werden. Du trägst alles in dir, um dich selbst zu heilen. Helfen kann dir dabei die Flowering Tree Methode. Sie ermöglicht den Zugang zu den Informationen die du zur Selbstheilung braucht.

Sie arbeitet auf emotionaler Ebene und heilt damit sowohl auf seelischer, geistiger und auch körperlicher Ebene.

Ich konnte mit der Flowering Tree Methode nicht nur Ängste und Unsicherheiten hinter mich lassen, sondern auch meine Schilddrüsenunterfunktion. Über ein Jahrzehnt habe ich Hormone nehmen müssen und bin dankbar, dass ich das nun nicht mehr muss. Unglaublich, aber wahr.

Meine Arbeit als Emotionscoach

Meine eigene Heilung durch die Flowering Tree Methode führte mich zu meiner Berufung. Heute arbeite ich als Emotionscoach weltweit erfolgreich mit der Flowering Tree Methode.

Diese Arbeit ist so viel mehr als Coaching. Ich zeige dir nicht deine Möglichkeiten und helfe dir Entscheidungen zu treffen, sondern löse das in dir auf, was dich daran hindert selbst zu wissen und zu entscheiden, selbst zu bestimmen, selbst zu leben. Verstehen auf emotionaler Ebene geht sehr viel tiefer, als denken und wissen.

Nach dem Coaching mit mir, bist du dein eigener bester Coach.

Ich biete dir deinen individuellen Weg zur SELBSTHEILUNG und SELBSTWERDUNG.

Da ich ausschließlich mit meiner Stimme arbeite, können wir telefonisch oder per Skype arbeiten. Hab keine Scheu, melde dich bei mir, gern beantworte ich dir Fragen.

Anja

Selbstakzeptanz

Selbstakzeptanz

Die Flowering Tree Methode in der Praxis

Heute möchte ich dir anhand eines Fallbeispiels die Möglichkeiten der Flowering Tree Methode nahebringen. Es ist die Arbeit mit dem Gefühl und nicht mit dem Verstand. Dieser muss vorab gelangweilt werden, um sich im Zustand der Trance auf das Gefühl verlassen zu können. Auch beim Lesen dieses Textes kann es zu "Verständnisproblemen" kommen.

Ich hoffe, dass du mit diesem Artikel eine bessere Vorstellung von dem Heilablauf mit der Flowering Tree Methode bekommst und ein Bild davon, was sich bei dem Klienten schon während der Sitzung emotional verändert. Es ist ein Verstehen und Erkennen auf emotionaler Ebene und dadurch sehr viel tiefgreifender und nachhaltig.

Ich lade dich ein, mit diesem Text in die Phantasiewelt einer Klientin abzutauchen und so einen Einblick in meine ganzheitliche Heilarbeit mit der Flowering Tree Methode zu erhalten. 

DIE TEXTE IN GÄNSEFÜßCHEN SIND ZITATE MEINER KLIENTIN.

Thema: Angst ausgestoßen zu werden

METAPHER I: Diese Blockade befindet sich bei meiner Klientin, ich nenne sie wieder Eva, im Bereich des Solar Plexus. Es entsteht das Bild von Schleim; matschig grau, kalt, glibberig weich und es bewegt sich.

Diese Metapher führt uns erst einmal noch nicht weiter. Es sitzt zu tief und ist umhüllt von dem Gefühl des allein seins, welches zuerst gelöscht werden möchte.

Das Unterbewusstsein weiß immer ganz genau, wie die Gefühle untereinander verflochten sind und bestimmen den Ablauf. So können die emotionalen Blockaden am effektivsten gelöst werden. Der Verstand ist bei dieser Arbeit nur im Weg und muss unbedingt draußen bleiben. Lösungen, die hier gefunden werden, müssen in der Realität nicht machbar sein. Die Phantasie bietet den größtmöglichen Raum zur persönlichen Entfaltung. Jede Sitzung ist ein gemeinsames abtauchen und sich einlassen. Dies kann auch der rationalste Mensch. Bei dieser Arbeit gibt es kein richtig oder falsch und auch kein Versagen.

Thema: Ich fühle mich ganz allein und es ist niemand da

METAPHER II: Aus dem Gefühl des Alleinseins wird eine kleine graue Kugel aus Stahl, glänzend und kalt. Sie sitzt in der Körpermitte und zieht sich zusammen. Die Arbeit mir dieser Metapher führt uns direkt in die Zeit, wo das Gefühl des allein seins ursprünglich entstand. In diesem Schreckmoment, kurz vor dem traumatischen Ereignis, sitzt das verletzte innere Kind fest. Es wartet darauf, endlich geheilt zu werden.

VERLETZTES INNERES KIND: Sonnige Herbstlandschaft, 5 Jahre ist komplett in rot angezogen - rotes Kleid, rote Strumpfhose, rote Lederschuhe. Sie sieht sich nur halb transparent, stehend auf einem Stoppelfeld, ganz allein: "Als ob kein Mensch auf der Welt für mich da wäre", sagt sie.

Klienten kommen an den unterschiedlichsten Orten heraus. In ihrem Kinderzimmer, im Klassenzimmer oder schon am Ort der Lösung, in einer geschützten Umgebung in der sie sich wohl fühlen. Auf einer Wiese oder an einem Strand zum Beispiel. Schon die Arbeit mit der Metapher bewirkt eine Veränderung der alten Situation. Das Trauma beginnt sich bereits zu lösen und der Klient muss nicht in den alten Schmerz zurück.

Die Flowering Tree Methode ist eine der schonendsten und effektivsten Techniken zur Traumaheilung.

Mangelnder Kontakt zu sich selbst

Dass Eva sich nur transparent sehen kann zeigt, dass ihr im Hier und Jetzt die Verbindung zu sich selbst fehlt. Sie beherbergt demnach eine Vielzahl an verletzten inneren Kindern und ungelösten Konflikten.

VERLETZTES INNERES KIND: 5 Jahre ist ganz allein, wünscht sich andere Menschen und die Mutter herbei. Sie kommen, sind jedoch emotional nicht für sie erreichbar. Auch sie erscheinen meiner Klientin Eva nur halb transparent.

EVAS LÖSUNGSWEG: Um eine Verbindung zu bekommen, möchte sie wahrgenommen und umarmt werden. Sie selbst und die anderen sollen wirklich da sein Die Verbindung fehlt jedoch weiterhin.

Da Eva nur einen geringen Kontakt zu sich selbst hat, ist ihr Kontakt zu anderen ebenfalls gestört. Soll sich etwas im Außen ändern, muss am Selbst gearbeitet werden. Gelangt man zu einer neuen und positiveren Sicht auf emotionaler Ebene, verändert sich das Leben automatisch zum Positiven.

Heilung des verletzten inneren Kindes

Ich lasse mir von Eva beschreiben, wie die Verbindung aussehen könnte: "Ganz hell oder golden. Goldfäden, wie ein Gewebe, das in den Erdboden geht, wie Wurzeln. Ich brauche eine Schutzschicht. Eine durchsichtige Kugel die mich umgibt, damit andere Menschen mir nicht zu nahe kommen und mich verletzen können; damit ich nicht mehr so empfindlich bin. Wie eine Luftblase, eine transparente Energie."

Die Schutzschicht kann in ihrer Vorstellung kommen: "Ich fühle mich jetzt weniger verletzbar, bin aber immer noch in der Defensive."

Um mehr in die Offensive zu gelangen, möchte sie, dass eine innere Stimme oder Person kommt, die ihr Schutz bietet und sie die richtigen Dinge tun lässt (Bedeutung: Selbstsicherheit und Selbstvertrauen sollen kommen).

Die Stimme kommt von außen. Wie ein Wesen, welches sich hinter sie stellt. Ein grüner Drache, der Feuer speit, wenn Gefahr droht: "Es fühlt sich jetzt sicherer an. Die tiefe Anbindung fehlt noch; diese goldenen Wurzeln."

Sie können nun kommen und sie spürt sich dadurch endlich angebunden. "Das Kind ist jetzt mit sich selbst ganz glücklich. Wie ein Kind, das jetzt die Natur entdeckt."

INTEGRATION: Dieses geheilte Kind darf nun integriert werden. Im Innen spürt sie es danach als: "Gut. Vollständiger. Ich habe das Gefühl, als würde sich mein Energiefeld ausweiten."

Integration des zweiten Ich-Anteils

Nachdem das Kind integriert ist, gehen wir zurück zu Metapher I. Die Metapher "Schleim" hat sich durch die Arbeit mit der Metapher II in der Zwischenzeit schon aufgelöst. Wir sind direkt bei ihrem nächsten verletzten inneren Kind. Ich stelle direkt Fragen zur Umgebung.

VERLETZTES INNERES KIND: Es ist wie ein Sommertag. Mitte 20 trägt eine Jeans und weißes T-Shirt.

EVAS LÖSUNG: "Ich möchte etwas lernen, malen; etwas kreatives tun. Ich sehe mich an einer Staffelei mit Öl malen und andere kreative Dinge umsetzen." Ein älterer Mann kommt und gibt ihr Tipps, die sie dankend annimmt. (Bedeutung: Bei dem Mann handelt es sich um ihre eigene weise männliche Hälfte - ihren inneren Großvater. Er bietet ihr Sicherheit.)

INTEGRATION: Mitte 20 ist zufrieden und kann integriert werden. "Jetzt fühlt es sich noch mehr nach mir an."

Die Halt gebende innere Stimme

Nach der Integration eines verletzten inneren Kindes wird das Thema noch einmal von mir abgefragt. So prüfe ich, ob die Blockade vollständig gelöscht ist oder noch einmal mit diesem Thema gearbeitet werden muss.

Ich frage sie, wie es nun ist, wenn sie an Angst, ausgestoßen zu werden denkt. Eva antwortet: "Wie Halt in mir selbst, weil ich auf meine innere Stimme höre und das machen kann, was ich möchte; weil es von außen nicht mehr nötig ist, weil man der inneren Stimme folgt."

Häufig ist es so, dass emotionale Blockaden zusammenhängen. Dann lösen sich gleich mehrere Themen synchron auf. Dies war auch in dieser Sitzung der Fall.

Die Angst, ausgestoßen zu werden ist vollständig gelöscht, deshalb kommen wir zu dem nächsten Thema, welches wir im Vorgespräch erarbeitet hatten.

Ich frage, wie es ist, wenn sie an Angst vor Ablehnung denkt:

"Berührt mich nicht mehr, weil mich das, was ich tue, erfüllt. Deshalb brauche ich die Bestätigung von außen nicht mehr."

Angst vor Mobbing:

"Kann es mir nicht mehr vorstellen, weil ich glücklich bin mit dem was ich tue. Ich habe das Gefühl, das Richtige zu tun und deshalb kratzt es mich nicht mehr. Ich kann es mir nicht mehr vorstellen, weil ich mich jetzt verbunden fühle."

Angst vor Bewertung:

"Mit dem Zugang zu meiner Intuition habe ich keine Angst mehr vor Kritik."

Thema: Auffallen, im Mittelpunkt stehen

Wenn Eva daran denkt aufzufallen, steigt das Gefühl "Unangenehm" in ihr hoch.

METAPHER III: Es sitzt im Halsbereich, in der Kehle. Weiße Kugel, matt, kalt. In diesem Moment beginnt meine Klientin körperlich zu frieren. Es ist als sei die Kugel wie ihr Kopf auf ihrem Körper. Alles unterhalb der Kugel löst sich auf. Ich frage sie, wie es ist, dass sich ihr Körper auflöst und bilde mit ihr daraus eine weitere Metapher.

Thema: Es ist, als dürfte ich nicht da sein

METAPHER IV: "Es fühlt sich an, als dürfte ich nicht da sein." Diese Emotion spürt sie in ihrem Herzen. Es ist ganz klein und gleichzeitig ganz groß; blau. Wie ein gezeichneter Tropfen, der auf dem Boden aufkommt. Matt, ganz kalt. Daraus wird eine Eislandschaft. Ein dissoziierter Ich-Anteil ist dort und friert.

VERLETZTES INNERES KIND: 5 Jahre hat nur einen Rock an und keine Strumpfhose, Sandalen und T-Shirt. "Ich bin viel zu dünn angezogen, es ist viel zu kalt." (Bedeutung: Frieren ist eine deutliche Metapher für emotionale Kälte, emotionalen Mangel.)

EVAS LÖSUNG: 5 Jahre möchte rein ins Warme - ins Haus. Sie ist wie erstarrt, als sei sie nicht richtig da. Eva sieht sich wieder nur halb transparent. Sie geht in eine Berghütte und setzt sich dort an den Kamin. Dort trinkt sie etwas warmes und wickelt sich in eine Decke.Die Kälte ist jedoch zu stark, sie nimmt ein heißes Bad.

Danach tritt wieder der alte Mann in Erscheinung und versorgt sie mit Essen und mehr Tee (Bedeutung: Essen und Trinken steht immer für Emotionen.).

Endlich ist ihr warm und sie hat alles, was sie braucht.

INTEGRATION: 5 Jahre kann nun integriert werden. "Ich fühle mich noch vollständiger und spüre so eine innere Wärme."

Die Fähigkeit zur Abgrenzung entsteht

Zurück zu METAPHER III: Schwebender Kopf, der den Körper zurück bräuchte.

Diesen Körper sieht Eva über den Boden schwebend. Die Kugel ist noch da und trennt den Körper vom Kopf.

Kugel soll sich auflösen und zu Staub zerfallen. Sie bildet sich jedoch immer wieder neu. Der alte Mann, ihre männliche Kraft, muss kommen und sie wegnehmen. Nun können sich Kopf und Körper verbinden und auf den Boden sinken. Doch der Boden fühlt sich an, als hätte er eine magnetische Schicht, welche sie abstößt. "Es ist, als könne ich den Boden nicht erreichen. Vielleicht sollte man ihn umdrehen, damit sich Körper und Boden anziehen." Danach ist der Körper komplett und das verletzte innere Kind.

VERLETZTES INNERES KIND: 13 Jahre. Schwarze Jeans und T-Shirt.

EVAS LÖSUNGSWEG: Sie möchte reisen. Als sie ausreichend gereist ist, kann 13 Jahre integriert werden.

INTEGRATION: "Ich fühle mich noch ein bisschen kompletter und als könne ich mich jetzt abgrenzen und behaupten, vor allem auf Arbeit bei den Kollegen."

Wenn Eva jetzt an Auffallen denkt:

"Stört mich nicht mehr"

Komplimente von Freunden:

"Kann ich annehmen."

Selbstakzeptanz:

"Es ist alles gut, so wie es ist."

Durchsetzungsvermögen:

"Ich habe es verdient gesehen und akzeptiert zu werden."

Thema: Ausgrenzung - nicht dazugehören

Wenn sie sich vorstellt nicht dazuzugehören, fühlt es sich im Herzbereich dumpf, kalt und leer an.

METAPHER V: Es ist eine große Kugel die den Brustkorb ausfüllt, schwer, dunkelrot mit Stacheln und innen gelblich. "Es ist wie ein schwerer Stein, der mich herunterzieht und mir die Luft zum atmen nimmt."

Sie soll leichter werden und sich auflösen. Sie wird zu einer goldenen Kugel und später zu gold-weißem Licht. "Fäden die nach außen ein Netz bilden, die mich mit der Umgebung verbinden; es ist das Gefühl von Angebundenheit."

DAS VERLETZTE INNERE KIND: 16 Jahre, dicker brauner Pullover, Jeans, warme Schuhe, Mütze.

EVAS LÖSUNG: Sie möchte zu dem alten Mann gehen, mit ihm am Kamin sitzen und Dinge von ihm lernen.

INTEGRATION: Danach kann 16 Jahre integriert werden. "Es fühlt sich mehr wie ich selbst an."

Endlich in Kontakt mit sich selbst

Nicht dazugehören:

"Kann es mir gar nicht mehr vorstellen. Ich fühle mich so verbunden und bei mir selbst, dass ich es mir grad nicht vorstellen kann. Ich brauche das nicht mehr. Wie eben schon. Ich kann mich jetzt selbst verwirklichen, wie es mir entspricht. Dadurch fehlt mir nichts mehr von außen."

Nicht so sein dürfen, wie du bist:

"Kann es mir nicht vorstellen. Eher so, wenn mir das jemand sagt, berührt es mich nicht, weil ich so ein tiefes Wissen habe, dass alles in Ordnung ist."

- Ende der Sitzung -

Das Nachgespräch

"Es fühlt sich direkt viel besser an. Ich hatte vorher das Gefühl, ich bin gar nicht mehr ich selbst. Wie wenn man in den Spiegel schaut und sich nicht erkennt. Jetzt habe ich das Gefühl wieder zu wissen, wer ich bin und die Dinge tun zu können, die mir entsprechen.

Es ist überwältigend - diese Erfahrung; dass man es selbst umwandeln kann. Erst das Gefühl - ich bin machtlos - und dann kommt doch etwas rein, was es auflöst und umwandelt.

Ich fühle mich jetzt geschützt. Die Sitzung hat mich stark gefordert und ich bin immer noch perplex und überwältigt, dass es funktioniert."

Die Nachhaltigkeit der Flowering Tree Methode

Das was mit der Flowering Tree Methode erarbeitet und gelöscht wird, findet zwar "nur" in der Phantasie statt, wird jedoch zur Realität. Blockaden, die wir löschen, sind für immer fort und belasten das Leben nicht mehr. Auf emotionaler Ebene kann man alles erreichen und der Verstand zieht dann automatisch nach.

Beispiel: Panikattacken im Supermarkt.

Nach der Sitzung mit der Flowering Tree Methode wird man noch ein paar wenige Male mit einem mulmigen Gefühl in den Supermarkt gehen. Der Verstand weiß noch, wie es dort immer war, was sich dort abgespielt hat.

Er wird jedoch schnell lernen, dass der Einkauf nun anders abläuft - ohne Angst und Panik. Dies kann wird dann schnell akzeptieren und die Angst nach einiger Zeit vergessen.

Wenn du neugierig gewordenen bist, melde dich bei mir. Ich beantworte gern alle Fragen rund um die Methode und alle Emotionen.

Anja

Sexistisches Verhalten

Sexistisches Verhalten

Teil II: Täter, Opfer und stiller Beobachter

Im ersten Teil habe ich mit dir hinter die Fassade des Sexismus geschaut. Heute möchte ich deine Aufmerksamkeit auf die drei Akteure innerhalb des Sexismus richten: Sexist, Opfer und „stiller Beobachter“.

Jeder sollte sich einmal fragen: Bin ich selbst sexistisch, ohne es zu wollen oder zu bemerken? Bin ich vom Sexismus betroffen, ohne mich gewehrt zu haben oder ihn als solchen erkannt zu haben? Oder schaue ich Sexismus als Beobachter ins Gesicht und sage nichts, aus Angst selbst ausgegrenzt zu werden?

Sexismus ist leider immer noch so alltäglich und gewöhnlich, dass er vielen schon gar nicht mehr auffällt.

Grundlage des Sexismus

Grundlage des Sexismus und Rollendenkens ist die Degradierung der Weiblichkeit zu Schwäche und Unterlegenheit. Auch heute gilt noch, wer stark sein möchte, muss sich von dem abgrenzen, der es nicht ist. Ich bin anders, ich bin besser.

Die stereotype Rolle des Mannes

Das „starke Geschlecht“ ist organisiert und geht analytisch vor. Dominanz, Überlegenheit, Durchsetzungskraft, Einfluss, Kontrolle, Leistung, Stärke, Sicherheit, Macht und Ansehen werden ihm zugeschrieben. Als Mann bist du nicht schwach.

Die stereotype Rolle der Frau

Von dem „schwachen Geschlecht“ wird vor allem erwartet schön zu sein. Ihrer eigenen Emotionalität scheinbar ausgeliefert, gilt Weiblichkeit als Beeinträchtigung. Hilflosigkeit, Mitgefühl, Verletzlichkeit, Unvermögen, Ohnmacht, Unfähigkeit, Labilität, Unsicherheit und Naivität werden ihr nachgesagt. Als Frau bist du nicht stark.

Die sexistische Frau

Sexistische Frauen treten dominant und fordernd in Erscheinung. Sie haben Probleme ihre Emotionen auszudrücken. Oftmals können sie mit anderen Frauen wenig anfangen und fühlen sich unter Männern sehr viel wohler.

Sexismus spielt sich bei ihnen subtil und oft hinter vorgehaltener Hand ab. Fühlt sich die sexistische Frau bedroht, sind Lästern, Mobbing, Intrigen und Manipulation ihr Werkzeug, um die Situation und ihre eigene Angst vor der Weiblichkeit unter Kontrolle zu halten.

Ihre Opfer können Frauen und Männer gleichermaßen sein. Schwäche und Emotionen kann sie bei anderen ebensowenig akzeptieren, wie bei sich selbst. Dominanz, Unnahbarkeit und verbaler Angriff sind ihre Verteidigung, niemand darf ihre "schwache" Seite bemerken - nicht einmal sie selbst.

Der sexistische Mann

Sexistische Männer definieren sich über ihre Stellung in der Gesellschaft. Leistung, Macht und Status sind ihnen wichtig. Schwäche lehnen sie ab, sowohl bei sich, als auch bei anderen.

Nimmt der Sexist sein Gegenüber als Konkurrenz wahr und sieht die eigene Position in Gefahr, muss er handeln. Ein Witz, eine spöttische Bemerkung, eine Geste dienen dazu, die Anwesenden über die Machtverhältnisse aufzuklären. Meist werden dabei die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, ohne dass es der Sexist selbst merkt.

Die Waffe des Sexisten

Das Gegenüber wird „entmenschlicht“, indem es lächerlich gemacht wird. Es ist eine arrogante Macht, die sich die Schwächen, Fehler und Defizite anderer zunutze macht. Die Bloßstellung einer anderen Person ist eine aggressive und sogar vernichtende Art und Weise, um sich über sie zu stellen und sich selbst besser zu fühlen.

Das Gegenüber soll mundtot gemacht werden.

Die Sexismus-Falle

Ist der Spott subtil und erscheint als „einfacher Scherz“, wird es dem Gegenüber sehr schwer gemacht sich zur Wehr zu setzen. Du könntest mitlachen, aber wahrscheinlich ist dir nicht danach. Die leise Variante, du schweigst und lässt es über dich ergehen, um die Situation nicht noch unangenehmer werden zu lassen. Vielleicht schaffst du es die Peinlichkeit mit einem Themenwechsel abzuschwächen.

Die andere Möglichkeit ist die Gegenwehr. In dem Moment wo du den Sexismus offenlegst, bist du jedoch anstrengend, aufmüpfig, aggressiv, prüde, humorlos, eine Spaßbremse, ein Weichei, eine Heulsuse oder eine Zicke. Der Sexismus war schließlich kein Sexismus, es war doch nur ein Witz unter Freunden oder Kollegen, den nur du nicht verstanden hast. Mach dich doch mal locker.

Du sitzt in der Sexismus-Falle. Ohne Hilfe kommst du da nur sehr schwer wieder heraus.

Du, das „typische“ Opfer?

Sexismus kann jeden treffen. Es gibt Menschen, die ihn stärker in ihr Leben ziehen als andere.

Als „typisches" Opfer von derartigem Spott bist du konfliktscheu und fällst nicht gern auf. Vielleicht bist du schon als Kind gehänselt worden und hast deshalb schon früh die Vermeidung als deine „Überlebensstrategie“ gewählt. Wahrscheinlich unbewusst hast auch du ein Ungleichgewicht in den weiblichen und männlichen Anteilen. Du hast jedoch die passive Reaktionsform gewählt und unterliegst damit der aktiven Reaktionsform, dem Sexismus.

Du gleichst den Sexisten aus, zusammen seid ihr in Balance und dies ist der Grund, weshalb ihr euch anzieht. 

Du, der „typische“ Sexist?

Du hast mit deinem Rollendenken einen sehr begrenzten Blick auf die Welt, nicht selten besteht sie aus schwarz und weiß. Stärke und Ansehen zählen für dich. Fühlst du dich in deiner Männlichkeit angegriffen, setzt du gekonnt, meist in Witze und Sarkasmus gebettet, die Schwächen und Defizite anderer in Szene, um die eigene Position zu stärken.

Dieses Verhalten ist dir sicherlich ebenso wenig bewusst, wie die Grenzen deines Gegenübers. Es ist deine Sicht auf die Welt und du fühlst dich im Recht.

So wie jeder andere auch, lebst du in deiner eigenen Blase; zusammen mit Menschen, die passend sind und dich möglichst positiv spiegeln. Deshalb ahnst du wahrscheinlich nicht einmal, dass du ein Sexist bist. Deine Umgebung akzeptiert dich wie du bist. Eventuell teilen sie sogar deine Ansichten und bestärkten dich so noch in deinem Verhalten.

Dabei wärst gerade du so stark auf Feedback von außen angewiesen. Nur so könntest du dein eigenes Verhalten als das erkennen, was es ist: eine meist plumpe und verletzende Grenzüberschreitung. Um dein Handeln überdenken und vielleicht sogar ändern zu können, bist du auf Menschen angewiesen, die nicht nur still beobachten, sondern dein Tun aufdecken.

Du, der stille Beobachter?

Als stiller Beobachter mangelt es dir an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Du vermeidest lieber.

Vielleicht erscheint dir das sexistische Verhalten nicht offensichtlich genug, um einzugreifen. Das Risiko ist dir zu groß am Ende selbst ins Fadenkreuz des Sexisten zu geraten und zum Gespött zu werden. Du möchtest nicht unangenehm auffallen und scheust den Konflikt aus Angst vor Bewertung und Ausgrenzung. Das was dem Opfer gerade passiert, soll dir nicht geschehen.

Mit deinem Nichthandeln lässt du den Sexisten im Glauben richtig zu handeln und das Opfer überlässt du sich selbst. Auch wenn dir das in dem Moment vielleicht nicht bewusst sein mag, machst du dich so zum Mittäter.

Mein Appell an den stillen Beobachter: Werde laut!

Der Mensch möchte von Natur aus dazu gehören und gemocht werden. Um dies zu erreichen, kommt es vor, dass er manchmal Dinge durchgehen lässt, die nicht der eigenen Moral entsprechen.

So geschieht es, dass sicherlich auch du ab und zu über sexistische Witze eines Freundes lachst oder diese Art von Humor zumindest stillschweigend billigst. Du möchtest nicht die Spaßbremse sein.

Du bist nur passiv am Sexismus beteiligt, kannst aber dennoch am meisten gegen ihn ausrichten. Dem Sexisten ist sein Handeln nicht bewusst und das Opfer hat meist keine Möglichkeit sich aus der eigenen Position zu befreien. Du hingegen kannst den Sexismus ganz einfach auflösen, indem du ihn aufdeckst. 

Deshalb möchte ich dich bitten, bleibe nicht still, wenn dir sexistisches Verhalten auffällt, sondern mach dich bemerkbar.

Sexismus sollte nicht mehr höflich ignoriert werden, sondern unbequem und unangenehm werden. Damit stellst du dich nicht nur schützend hinter das Opfer, sondern trägst auch zur Bewusstwerdung sexistischen Verhaltens bei.

Nur wenn der Sexist immer wieder einen Spiegel vorgehalten bekommt, hat er die Chance zu begreifen, dass sein Verhalten unangebracht ist und könnte in die Veränderung gehen.

Wie die Flowering Tree Methode dich unterstützen kann

Bei allen drei Rollen ist Angst der Hauptakteur.

Opfer und Beobachter haben mit Unsicherheit und Ängsten zu kämpfen und der Sexist, ob männlich oder weiblich, müsste sich seiner Ängste wahrscheinlich erst einmal bewusst werden, um im zweiten Schritt die eigene weiche Seite akzeptieren zu können.

Die Flowering Tree Methode hilft Bewusstsein zu schaffen und löst Ängste schonend und nachhaltig auf:

  • Angst vor Schwäche

  • Angst vor Unterlegenheit

  • Angst vor Bewertung

  • Angst vor Ausgrenzung

  • Angst unangenehm aufzufallen

  • Angst vor Ablehnung

  • Angst nicht gut genug zu sein

  • Minderwertigkeit

  • Unsicherheit

  • Scham

  • Probleme mit der eigenen Weiblichkeit

  • Probleme mit der eigenen Männlichkeit

  • Mangelndes Selbstbewusstsein

  • Selbstakzeptanz

Als Emotionscoach führe ich dich behutsam an den Punkt, dich ohne Scham und Angst den eigenen Emotionen öffnen zu können. Fühlen ist nicht gleichbedeutend mit Schwäche und Verletzlichkeit, sondern Basis für harmonische zwischenmenschliche Beziehungen und ein unbeschwertes, zufriedenes Leben, unabhängig von dem Geschlecht. 

Anja

Sexismus – Angst vor Schwäche

Sexismus - Angst vor Schwäche

Teil I: Abgrenzung von der Weiblichkeit

 

Der ein oder andere kann das Thema Sexismus vielleicht schon nicht mehr hören. Diesem Thema kann man jedoch nicht genug Aufmerksamkeit schenken, da sexistisches Verhalten immer noch allgegenwärtig ist.

Mit diesem Artikel möchte ich darauf eingehen was hinter Sexismus steckt. Wem dient er und zu welchem Zweck. Woran liegt es, dass leichtfertig über Menschen geurteilt wird, auf Basis ihres Geschlechts. Beginnen möchte ich mit der Frage, was wir unter Sexismus verstehen. 

Was unter Sexismus verstanden wird

Sexismus ist ein Abwehrmechanismus und Ablenkungsmanöver zur Verschleierung eigener Minderwertigkeit. Er ist das Ergebnis einer Angst vor der Destabilisierung der Männlichkeit. Sexismus ist ein Werkzeug zur Machtausübung und eigenen Aufwertung durch Entwertung weiblicher Attribute. Es ist die Diskriminierung der Weiblichkeit.

Macht hat in unserer Gesellschaft ein anderes Ansehen, als Emotionalität. Welchem Geschlecht in aller Regel die Macht und wem die Emotionalität zugeschrieben wird ist sicherlich jedem klar.

Sexismus kann sich zwar auch gegen Männer richten, allerdings sind primär Frauen davon betroffen. Frauen gelten in einer emanzipierten Gesellschaft zwar immerhin schon als „gleich gestellt“, müssen sich dabei aber an männlich geprägten Normen und Verhaltensmustern messen lassen.

Es gibt den traditionellen Sexismus, die offene, auf das Geschlecht bezogene Diskriminierung bezeichnet, für jeden offensichtlich. Der moderne Sexismus ist häufig sehr viel subtiler, häufig als Humor getarnt. Wer nicht darüber lachen kann, wird dann als empfindlich oder humorlos dargestellt.

Sexismus und die eigene Minderwertigkeit

Die ablehnende Haltung gegenüber Emotionalität und vermeintlicher Schwäche hat Minderwertigkeit als Ursache. Es sind die verinnerlichten Glaubenssätze „Ich bin nicht gut genug“ „Ich bin nicht ok, so wie ich bin“.

Minderwertigkeit ist die Angst, ein anderer könnte „besser“ sein. Wäre dann auch noch ein vermeintlich Schwächerer besser, muss dieser schnellstens entwertet werden, um sich stark zu fühlen und so von dieser Angst zu befreien.

Nur wer sich minderwertig und unterlegen fühlt, muss sich aufwerten, indem er andere verspottet und klein macht. Vorurteile und Verallgemeinerungen dienen einzig, sich selbst hervorzutun und aufzuwerten. Meist werden dabei die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, ohne dass es der Sexist selbst bemerkt.

Sexismus: Männlichkeit vs Weiblichkeit

Eigenschaften, die eher dem Mann zugeschrieben werden genießen in unserer Gesellschaft auch heute noch höheres Ansehen, als weibliche Eigenschaften.

Männlichkeit steht allgemein für Stärke, Überlegenheit, Rationalität, Entschlusskraft und Macht. Weiblichkeit steht für Schönheit, Warmherzigkeit, Sensibilität und Emotionalität, was häufig mit Schwäche und Naivität gleichgesetzt wird.

Der sexistische Mann und die sexistische Frau teilen den Wunsch, stark, überlegen und unabhängig zu wirken. Sexismus ist ein meist unbewusst genutztes Mittel zur Machtausübung, um selbst nicht in das Gefühl der Schwäche rutschen zu müssen.

Yin und Yang

Männlichkeit kann ebenso durch eine Frau und Weiblichkeit durch einen Mann verkörpert werden. Jeder Mensch trägt sowohl weibliche, als auch männliche Anteile in sich, welche möglichst im Einklang zueinander stehen sollten.

Bist du in dieser Balance, musst du dich weder von der Männlichkeit noch von der Weiblichkeit abgrenzen, sondern akzeptierst beide Anteile gleichermaßen. Akzeptierst du dich selbst, wie du bist, kannst du auch andere so akzeptieren, wie sie sind. Akzeptanz setzt also Selbstakzeptanz voraus.

Bei dem sexistischen Mann und der sexistischen Frau ist dies leider nicht der Fall. Sie können ihre eigene weibliche Seite nicht akzeptieren und somit können sie es bei anderen auch nicht. Sie müssen einen Weg finden, sich von der Weiblichkeit abzugrenzen.

Je größer die Angst, selbst als schwach zu gelten, desto wichtiger ist die Abgrenzung von den Attributen der Weiblichkeit. Einfaches Mittel: Sexismus.

Die tief sitzende Angst vor der Weiblichkeit

Die eigene stark ausgeprägte Minderwertigkeit und Scham des Sexisten hat als Symptom einige Ängste zur Folge: Angst nicht gut genug zu sein, Angst vor Bewertung und Ausgrenzung, Angst vor Kontrollverlust, Angst das Gesicht zu verlieren. Die größte Angst ist jedoch die vor der Weiblichkeit, davor als emotional und somit schwach wahrgenommen zu werden.

Es ist eine tief sitzende Angst als Schwächling, Weichei, Heulsuse dazustehen und infolgedessen unterlegen und verwundbar zu sein. Um sich ihr nicht selbst ausgeliefert zu wühlen, reagieren sexistische Männer und Frauen mit Abwertung: Sexistische Zoten und das Gelächter darüber sind ihr Kampfmittel. Angriff ist ihre Verteidigung.

Sexismus: Flucht oder Angriff

Sexismus ist ein Symptom der Angst. Um der Angst zu entfliehen gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten: Flucht oder Angriff.

Flucht ist die passive Art zu reagieren. Bezogen auf die Weiblichkeit wäre es die Unterordnung oder Verschmelzung. Die Weiblichkeit wird idealisiert und sich ihr angepasst. Das Ego wird mit Egoismus verwechselt und man verbietet sich die Männlichkeit. Sie ist aggressiv und dumm. 

Ist der männliche Anteil bei zum Beispiel einem Mann unterentwickelt, fungiert er für die Frau meist als bester Freund. Es mangelt an Durchsetzungskraft und er möchte der Frau gefallen, indem er sich anpasst. Er kann sich nur schwer abgrenzen und hat Angst nein zu sagen. Auch dies schafft und hält Abstand, eine wirkliche Begegnung findet nicht statt.

Angriff ist die aktive Reaktionsmöglichkeit und in diesem Fall der Sexismus selbst. Um die Ungleichheit zu demonstrieren, muss die Weiblichkeit entwertet und diskriminiert werden. So kann die eigene Angst für einen Moment dem Gefühl der Überlegenheit und Macht weichen, die Situation ist unter Kontrolle. Ganz nach dem Motto: Sexismus als Angriff gegen die Weiblichkeit ist die beste Verteidigung der eigenen Männlichkeit.

Angst vor der Weiblichkeit seitens der Frau

Lehnt eine Frau ihre eigene weiche, feminine Seite ab und lebt vor allem ihren männlichen Anteil, ist bewusst oder unbewusst Angst vor Schwäche im Spiel.

Dies hängt meist mit der Kindheit zusammen. Der erste Kontakt mit der Weiblichkeit ist die Mutter. Das Verhältnis zu ihr ist entscheidend für die spätere Entwicklung.

Wird sie vom Kind als emotional unterkühlt und wenig liebevoll wahrgenommen, ist die Abgrenzung von der eigenen Weiblichkeit ein Schutzmechanismus, um die damit verbundenen Emotionen nicht so stark spüren zu müssen. Weichheit und Emotionalität werden als Hilflosigkeit und Schmerz erfahren. Weil man beides nicht mehr fühlen möchte, muss es verdrängt werden.

Natürlich kann es auch andere Gründe geben, weshalb Weiblichkeit als Nachteil oder Schutzlosigkeit empfunden wird. Welche Ursache es auch hat, Härte und Dominanz sollen als Schutzpanzer der Verletzlichkeit dienen.

Die Abgrenzung von der eigenen Weiblichkeit allein macht natürlich noch keine Sexistin, ist jedoch die Voraussetzung.

Angst vor der Weiblichkeit seitens des Mannes

Der Mann identifiziert sich lieber mit Stärke und Macht, während Emotionen ihn als Weichei kennzeichnen könnten. Weiblichkeit wird deshalb meist unbewusst als Bedrohung der eigenen Männlichkeit erlebt und muss abgewehrt werden.

Männlichkeit ist ein kulturelles und soziales Konstrukt, welches sich je nach Zeitalter und Region variiert.

Eine Tatsache besteht jedoch unveränderlich und vereint alle Männer: Mannsein ist Nicht-Frausein. Die eigene männliche Identität gewinnt der Mann in der Umkehr weiblicher Denk-, Fühl und Verhaltensweisen.

Angst vor Schwäche hat auch bei Männern ihren Ursprung in der Kindheit. In den ersten Lebensjahren sind sie von der Weiblichkeit abhängig. Die Mutter sorgt für körperliche, emotionale und geistige Zuwendung und Pflege. Schafft es der Vater nicht den Ausgleich zu schaffen und als männliches Vorbild zu fungieren, stärkt es die Abhängigkeit von der weiblichen Kraft. Die, von der man sich abhängig fühlt, wird mächtig, hat Macht über einen. Und eben dieses Abhängigkeitsgefühl erzeugt Angst. Um nicht an sie erinnert zu werden, muss sich der Mann stark von dem abgrenzen, was er fürchtet - der Weiblichkeit. Wem er sich überlegen fühlt, vor dem braucht er sich nicht (mehr) zu fürchten.

Machtstreben

Wer nach Macht strebt fühlt sich im Inneren klein und unbedeutend. Glaubensmuster wie „Ich bin dir ausgeliefert“ „Ich bin ohnmächtig“ „Ich kann mich nicht wehren“ „Ich genüge nicht“ „Ich darf keine Fehler machen“„Ich komme zu kurz“ „Ich muss alles unter Kontrolle haben“ wurden schon früh verinnerlicht.

Machtstreben ist bei Menschen zu finden die sich der Übermacht ihrer Eltern häufig ausgeliefert fühlten und als Kind zu kurz kamen. Der Sexist wird sich schon früh der Übermacht der Weiblichkeit ausgeliefert gefühlt haben.

Als Erwachsener hat er deshalb Angst in Situationen zu geraten, wo er angegriffen oder vernichtet werden könnte und infolgedessen als schwach gelten könnte. Er darf auf keinen Fall in Berührung mit dem Gefühl von Unterlegenheit kommen. Aus diesem Grund möchte er im zwischenmenschlichen Kontakt immer die Oberhand behalten. Er lässt andere gern auflaufen und fügt dem Gegenüber jene Ohnmachtsgefühle zu, die er bei sich selbst unbedingt vermeiden möchtet. Dieses Verhalten setzt auch ein gewisses Aggressionspotential voraus. Somit hat auch Aggression einen Anteil am Sexismus.

Destruktive Aggression

Destruktive Aggression ist ein Verhaltensmuster zur Verteidigung und Gewinnung der Oberhand und dient ebenfalls der Verdrängung von Angst.

Auch dieses Verhalten hat seinen Ursprung in der Kindheit. Es kann durch ein aggressives Umfeld erlernt werden oder entstehen, wenn Kinder keine tragfähigen Beziehungen zu ihren Eltern haben.

Bleiben Bedürfnisse wie Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und Wertschätzung als Kind unerfüllt, wird häufig mit Aggression reagiert, welche sogar in Gewaltbereitschaft umschlagen kann.

Es gibt offene Aggression, bei der sich das aggressive Verhalten direkt und spürbar zeigt, für jeden offensichtlich. Und es gibt unterschwellige Aggression. Sie ist subtiler und versteckter, eher verdeckt und täuschend mit einem gewissen Grad an Manipulation einhergehend.

 

Nächste Woche habe ich den zweiten Teil zu sexistischem Verhalten für dich. Darin gehe ich vor allem auf die drei Rollen innerhalb des Sexismus ein, auf ihre Funktion und ob man sich aus diesen Positionen befreien kann.

Bis nächste Woche, ich freue mich auf dich.

Anja

Selbstliebe

Selbstliebe

Die Beziehung zu dir selbst

Heute möchte ich dich bitten, einmal darüber nachzudenken, wie nahe du dir selbst stehst. Wie spürst du dich? Was tut dir gut und wobei tankst du auf? Wie gut kennst du dich? Liebst du dich?

Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt über diese Fragen nachzudenken, denn du bist die Person, mit der du die längste Zeit deines Lebens zusammen bist. Deshalb ist es wichtig, die Beziehung zu dir selbst zu überprüfen und gegebenenfalls zu vertiefen.

Mangelndes Selbst

Wenn es dir an Selbstliebe, Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen mangelt, hast du eine schlechte Meinung über dich, ein mangelndes Selbst. Deine zwischenmenschlichen Beziehungen sind ein ständiges auf und ab. Du bist häufig Konflikten ausgesetzt und fühlst dich schnell angegriffen und ungerecht behandelt.

Rauchen, ungesunde Ernährung und übermäßiger Konsum von Internet, TV, Shopping, Sport sind Zeichen für mangelnden Kontakt zu dir selbst. Du suchst die Ablenkung, um bloß nicht mit dir allein sein zu müssen, um dich nicht mit deinem verletzten inneren Kind auseinandersetzen zu müssen. Aber nichts im Außen kann den Kontakt zu dir selbst ersetzen. Schaust du nicht irgendwann nach innen, bleibst du ein ewig Suchender.

Dein innerer Kritiker

Selbstliebe und einer guten Beziehung zu dir selbst steht meist der innere Kritiker im Weg. Überlege selbst, wie oft lobst und wie oft kritisierst du dich für etwas?

Viele Menschen neigen dazu, an sich selbst herumzunörgeln und sich für vermeintliche Schwächen niederzumachen. Vor allem, wenn es um das eigene Aussehen geht, lässt der innere Kritiker kein gutes Haar an einem.

Welche negativen Glaubenssätze hast du dank ihm schon verinnerlicht?

Beziehungskiller

Neben einem schlechten Selbstbild sind Ängste und Unehrlichkeit auch in der Beziehung zu dir selbst echte Beziehungskiller.

Hör auf dich zu fragen, ob du gut genug bist und habe keine Angst davor nach innen zu schauen. Es ist wichtig für dich zu wissen, wer du wirklich bist und wie deine Bedürfnisse aussehen. Versuche immer möglichst ehrlich zu dir selbst zu sein, auch wenn du Angst vor möglichen Konsequenzen oder emotionalem Schmerz hast. Die Angst ist immer größer, als das was du fürchtest. Hab keine Angst vor deinen Schattenseiten, die hat jeder und auch diese möchten beachtet und akzeptiert werden. In dem Moment, wo du das tust, werden sie sich wandeln und an Bedeutung verlieren.

Für eine gute Beziehung zu dir selbst ist Ehrlichkeit und Authentizität unerlässlich. Du kannst stolz darauf sein, wer du bist.

Beziehungsfähigkeit

Solange du in emotionalem Mangel lebst, wirst du diesen auch im Außen zu spüren bekommen. Vielleicht findest du keinen Partner oder gerätst immer an die Falschen. Bist du in einer Beziehung, fühlst du dich schnell vernachlässigt und missverstanden. Egal was dein Partner tut, es reicht nicht aus und ihr findet euch in ständigen Konflikten wieder.

Die Liebe und Beziehung zu dir selbst macht einen großen Teil deiner Beziehungsfähigkeit aus. Um jemandem Liebe schenken zu können, musst du dich selbst erst einmal ausreichend lieben. Nur wovon du „zu viel“ hast, kannst du auch geben.

Um annehmen zu können, dass dich jemand liebt, musst wieder erst einmal du dich lieben. Dann wirst du dich emotional fallenlassen und geborgen fühlen können.

Die Beziehung zu dir selbst ist die Basis

Bist du dir selbst ein guter Freund? Du solltest der Beste sein, den du hast, aber behandelst du dich auch so? Gute Freunde helfen und unterstützen sich, sie sind füreinander da und motivieren und haben ein offenes Ohr.

Wenn dir etwas an dir liegt, dann befreist du dich von allem, was dir körperlich nicht gut tut und seelisch herunterzieht - ob von Menschen, schlechten Angewohnheiten oder Ballast aus der Vergangenheit. Du achtest auf dich und deine Bedürnisse.

Hast du eine gute Beziehung zu dir selbst, führst du auch gesunde und harmonische Beziehungen zu anderen. Du bist zufrieden mit dir und weißt, dass es das Leben und die Menschen gut mit dir meinen. Du fühlst dich in deiner Haut pudelwohl mit allen Ecken und Kanten, die dich zu etwas Besonderem machen.

Habe Zeit für dich

Wie in jeder Beziehung, ist es wichtig, dass du dir genügend Aufmerksamkeit schenkst. Verliere deine Bedürfnisse und Träume nicht aus den Augen und achte darauf, was dir gut tut.

Neben Selbstliebe und Selbstakzeptanz ist ein waches Interesse an der eigenen Person sehr wichtig. Als dein bester Freund, solltest du dir ausreichend Zeit widmen, um zu entspannen und zu reflektieren.

Es ist genauso wichtig Kontakt zu sich selbst zu halten, wie zu Freunden im Außen.

Selbstliebe ist die Quelle

Selbstliebe wird oft missverstanden als Egoismus oder Arroganz, aber es ist das genaue Gegenteil. Sie ist nicht egoistisch oder eingebildet, sondern das sich selbst so annehmen und lieben, wie man ist - mit all seinen Stärken und Schwächen. Sie ist die Quelle für alles - Freude, Gelingen, Verzeihen, Achtsamkeit, Leichtigkeit und Empathie.

Selbstliebe sorgt für dich. Mit ihr bist du auf jegliche Situationen und Ereignisse im Leben vorbereitet und kannst immer angemessen reagieren. Sie deckt dich liebevoll zu von innen - du spürst eine innere Wärme, Geborgenheit, Gelassenheit und Zufriedenheit. Selbstliebe ist Freiheit.

Selbstakzeptanz

Wie viel Zeit verbringst du damit, darüber nachzudenken, was andere von dir halten?Wie viel Energie verwendest du darauf, Zuwendung und Anerkennung von anderen zu bekommen?

Suchst du nach Liebe und Anerkennung im Außen, rührt dies daher, dass du zu wenig Kontakt zu dir und deiner Eigenliebe hast. Mit ausreichend Selbstliebe akzeptierst du dich selbst und bist dadurch nicht mehr abhängig von der Anerkennung anderer. Du musst dich dann nicht mehr irgendwie verhalten, um gemocht zu werden. Du kannst entspannt und gelassen du selbst sein, denn du weißt, dass du absolut ok und ausreichend bist. Angst vor Bewertung oder Ablehnung spielen dann keine Rolle mehr in deinem Leben.

Akzeptierst du dich, akzeptierst du auch andere wie sie sind und wirst von ihnen ebenso akzeptiert. Dies verleiht dir innere Sicherheit und gibt dir Energie. Mit Selbstakzeptanz kommt die Geduld und Ausgeglichenheit.

Selbstvertrauen

Selbstvertrauen ist das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, dein Leben selbst gestalten und Ziele erreichen zu können. Kannst du dir selbst vertrauen, kannst du auch dem Leben vertrauen und die Dinge fließen lassen. Es fällt dir leicht, anderen zu vertrauen, was deinen zwischenmenschlichen Beziehungen eine ganz andere Tiefe und Nähe verleiht.

Mit ausreichend Vertrauen probierst du gern Neues aus, ohne die Angst zu versagen im Nacken zu spüren. Du weißt, dass du nicht alles können musst.

Selbstvertrauen gibt dir innere Sicherheit und Stärke. Es öffnet dich dir, deinen Mitmenschen und dem Leben gegenüber. Das Vertrauen, dich nicht perfektionieren zu müssen, um liebenswert zu sein, ist unsagbar befreiend.

Besonders an die Sitzung zu dem Thema Vertrauen (Urvertrauen, Selbstvertrauen und Vertrauen in Menschen und das Leben) kann ich mich noch sehr gut erinnern. Das Gefühl danach war so intensiv öffnend und Sicherheit spendend. Ich stand danach in meinem Wohnzimmer, schaute aus dem Fenster und hatte das Gefühl, als würde ich dort mit offenen Armen stehen und ich habe sie bis heute nicht geschlossen. Diese Sitzung hat so vieles zum Positiven verändert - vor allem im zwischenmenschlichen Bereich.

Selbstwert

Dein Selbstwert bestimmt darüber, wie du dich selbst siehst und behandelst. Dieses Selbstbild entscheidet wiederum darüber, wie andere dich wahrnehmen und mit dir umgehen.

Selbstwert ist die Basis eines wertschätzenden Umgangs mit dir selbst, deinen Mitmenschen, Tieren und der Umwelt.

Selbstliebe lässt sich nicht einfach erlernen

Wenn du dir erst immer wieder aktiv mittels positiver Gedanken etwas suggerieren musst oder dich über Leistung in Sport oder Beruf oder dein Aussehen definierst, dann ist deine Selbstliebe und dein Selbstvertrauen nicht authentisch und kann jederzeit zusammenfallen wie ein Kartenhaus.

Auch wenn Suggestion ein beliebtes Mittel ist, bin ich der Meinung, dass etwas nicht stimmen kann, wenn so etwas wie Selbstliebe und Selbstvertrauen als Erwachsener erst noch erlernt werden müssen.

Mangelndes Selbst ist ein Zeichen, welches nicht einfach übergangen und manipuliert werden sollte. Schenke der Sprache deiner Seele und deines Körpers Gehör, um dann wahre Hilfe leisten zu können. Hinter dem Symptom emotionalen Mangels steckt eine Ursache, die gelöst werden möchte.

Kontrolle und Manipulation sind nur energieraubende Krücken und niemals eine Lösung bei emotionalem Mangel. Auto-Suggestion ist meiner Ansicht nach aber eine wundervolle Unterstützung, wenn es dir bereits recht gut geht; wenn es um den Feinschliff und die Pflege deiner Seele geht.

Zugang zu wahrer Selbstliebe ohne Manipulation

Ist der Zugang zu dir selbst teilweise blockiert, kann dies gelöst werden. Jeder Mensch besitzt in seinem Kern ausreichend Selbstliebe. Sie ist nur blockiert, bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger.

Mittels Trance und der richtigen Gesprächstechnik können emotionale Blockaden leicht und schonend im Unterbewusstsein aufhoben werden. Dann können Selbstliebe und Selbstvertrauen wieder fließen und negative Glaubenssätze verschwinden automatisch. Dazu muss nichts in zeit- und energieaufwendigen Prozessen erlernt oder einstudiert werden.

Authentische Selbstliebe gibt dir eine ganz andere Kraft und Vitalität, da du keine Energie mehr auf äußeren Schein statt Sein vergeuden musst.

Meine persönliche Erfahrung mit der Selbstliebe

Ich konnte mich lange Zeit nicht selbst lieben und akzeptieren. Einsamkeit und innere Leere begleiteten mich auf Schritt und Tritt. Meine Unsicherheit und mein mangelnder Selbstwert machten mich oft zur Zielscheibe anderer.

Ich hätte es niemals allein aus dieser Abwärtsspirale herausgeschafft. Dank der Flowering Tree Methode liebe und akzeptiere ich mich heute so wie ich bin und auf eine authentische Art und Weise. Ich trage es in mir und spüre es jeden Tag. Auch mein Umfeld hat meinen Wandel zum Positiven bemerkt.

Ich musste dazu nicht lernen meine Ängste und Unsicherheiten in den Griff zu bekommen, ich konnte sie gänzlich loslassen. Mit Hilfe der Flowering Tree Methode wurden sie nachhaltig im Unterbewusstsein gelöscht. Ich spüre nichts mehr von alldem, ich fühle mich jetzt endlich sicher mit mir und frei. Ich kann einfach sein, ohne darüber nachdenken zu müssen.

Durch die Löschung meiner emotionalen Blockaden - die Heilung meines verletzten inneren Kindes - wurde Platz für Selbstliebe, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Dadurch habe ich heute nicht nur ein besseres Selbstbild, sondern nehme auch meine Umgebung ganz anders wahr und kann Rücksicht nehmen und mich einbringen. Es ist ein bisschen wie der Wandel von schwarz/weiß zu bunt.

Dieser Artikel schrieb sich wie von selbst. Ich habe ihn mit meinem Herzen geschrieben, mit meinen eigenen Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen verflochten. Ich bin unglaublich dankbar für meinen Erfahrungsschatz und mein heutiges Leben.

Nachdem mir geholfen wurde, darf ich heute Menschen aus aller Welt auf ihrem Weg zu sich selbst unterstützen - vielleicht ja auch einmal dich, ich würde mich freuen.

Anja

Verhaltensmuster

Verhaltensmuster

Wie du gute Vorsätze wirklich leben kannst

Mit dem Rauchen aufhören, weniger Alkohol, gesündere Ernährung, mehr Sport treiben, Geld sparen, …. diese Ziele für das neue Jahr kennt jeder. Meist steht außer Frage, dass du etwas ändern möchtest, doch statt einfach loszulegen, stehst du dir mal wieder selbst im Weg.

So viel vorweg, nicht du stehst dir im Weg, sondern dein verletztes inneres Kind. Wie ihr gemeinsam an einem Strang ziehen und die guten Vorsätze wirklich leben könnt, stelle ich dir jetzt vor.

Frei von alten Gewohnheiten

Wir alle wollen ein glückliches, authentisches, möglichst unbelastetes Leben führen. All das frei und selbstbestimmt ausleben, was unseren Fähigkeiten und Bedürfnissen entspricht. Um dies zu erreichen, ist die Aufarbeitung der Vergangenheit unerlässlich.

Wenn du dein verletztes inneres Kind ignorierst, bist du in alten lebensfeindlichen Strukturen gefesselt und ein Weitergehen in schönere Gefilde ist kaum möglich.

Der innere Schweinehund ist dein verletztes inneres Kind

Dass die Erlebnisse, die du in deiner Kindheit gemacht hast für viele deiner heutigen Verhaltensweisen verantwortlich sind, ist nicht zuletzt seit Freud allgemein gültiges psychologisches Wissen.

Hast du im Laufe deines Lebens ungesunde Gewohnheiten entwickelt, hockt in deinem Inneren ein verletztes inneres Kind. Um es in Schach zu halten, beruhigst du es mit Zucker, Zigaretten oder Alkohol und lenkst dich ab mit übermäßigem Konsum von TV, Internet oder Sport.

Alles, was du im Übermaß genießt und dir somit eher schadet ist die Flucht vor dir selbst - vor deinem verletzen inneren Kind. Du möchtest nicht nach innen schauen, weil du Angst vor dem hast, was du dort vorfinden würdest. Dies ist ein unbewusster und sehr energieraubender Mechanismus - es ist dein Verhaltensmuster.

Selbstdisziplin, Motivation & Co.

Alles, was du erlebst, hat ausschließlich mit dir und deiner Wahrnehmung zu tun. Das Leben ist nicht gemein, sondern möchte dir Impulse schenken, dich zu bewegen, etwas zu ändern und aus dir zu machen.

Klare Ziele und hohe Motivation reichen meist nicht aus, um gute Vorsätze nachhaltig in die Tat umzusetzen. Sie scheitern, weil du Gründe für das Rauchen, ungesunde Ernährung oder übermäßigen Alkoholkonsum hast.

Das Zurückfallen in alte Gewohnheiten hat nichts mit geringer Selbstdisziplin zu tun, sondern mit deinem verletzten inneren Kind. Erst wenn du die Ursache für deine schlechten Angewohnheiten beseitigst, kannst du neu gesetzte Ziele mit Leichtigkeit erreichen.

Es ist also der Kampf Bewusstsein (macht 20% aus) vs Unterbewusstsein (macht 80% aus).

Dein Verstand ist dir keine Hilfe

Dein Unterbewusstsein ist mächtiger als dein bewusster Wille. Nicht die stetige Überprüfung der eigenen Gedanken und Gedankenkreisläufe führt zu einer langfristigen Änderung von Verhaltensmustern, sondern die Heilung deines verletzten inneren Kindes.

Eingeschliffene Verhaltensmuster sind wie eine Sucht. Mit deinem Verstand sind sie nur sehr schwer und unter gewaltigem Energieaufwand zu steuern und nicht selten knickst du irgendwann doch wieder ein. Dies liegt daran, dass jede ungesunde Angewohnheit ihre Wurzel in der Kindheit hat. Solange du die Ursache deines suchtartigen Verhaltens nicht auflöst, bleibt die Versuchung in dir bestehen, denn du musst irgendwie für Ausgleich sorgen.

Sucht ist ein hartes Wort im Zusammenhang mit Silvestervorsätzen. Aber wenn du ein Verhalten unbedingt loswerden möchte, es aus eigener Kraft jedoch nicht schaffst und stattdessen in dein altes Muster zurückfällst, hat dies suchtähnlichen Charakter. Es ist Abhängigkeit statt freier Wille.

Es geht um Gefühle

Die Motivationsforschung zeigt, dass der Mensch nur diejenigen Dinge regelmäßig tut, die er mit überwiegend guten Gefühlen verbindet.
Welches Gefühl sollen dir das Rauchen, die Schokolade, der Alkohol bieten? Welche Verknüpfungen stecken hinter deinen ungesunden Gewohnheiten? Welcher Mangel muss kompensiert werden?

 

Anhand der folgenden Beispiele möchte ich dir erklären, was hinter deinen Lastern steckt und wie du es nachhaltig los wirst. Vorausgesetzt, der Wunsch nach Veränderung geht von dir aus. Du solltest es nicht für andere tun wollen.

Dein Leben ohne Stress

Stress ist allein die Art und Weise, wie du Situationen und Konflikte wahrnimmst und bewältigst. Nicht deine Umgebung entscheidet, ob du dich gestresst fühlst, dies entscheidest allein du, oder besser gesagt dein verletztes inneres Kind.

An den äußeren Reizen kannst du meist nichts ändern, aber sehr wohl daran, wie du mit ihnen umgehst, wie du sie verarbeitest und ob du ihnen nicht sogar aus dem Weg gehen könntest. Dies kann dir gelingen, indem du dein verletztes inneres Kind heilst.

Stress könnte folgende Themen haben: Druck, Anspannung, Hilflosigkeit, Überforderung, Angst nein zu sagen, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor Bewertung, Angst nicht gut genug zu sein, Angst zu versagen.

Endlich Nichtraucher

Rauchen ist eine Sucht und Ausdruck emotionaler Abhängigkeit. Als Raucher hast du Angst „loszulassen“, denn Loslassen erfolgt über die Ausatmung. Dies schaffst du nur über das Hilfsmittel Zigarette. Was du gerne „wegrauchen“ möchtest, sind meist irgendein Druck oder Ärger, den du nicht auszudrücken gewagt hast. Rauchen dient dem emotionalen Ausgleich.

Da hinter dieser letztlich selbstzerstörerischen Gewohnheit viel unbewusste Ladung steckt, ist es sehr schwer dieses Laster allein durch wollen aufzugeben.

Die Themen des Rauchers: Abhängigkeit, Loslassen, Verlustangst, Angst vor Kontrollverlust, Unsicherheit, Abgrenzung, Anspannung, innere Unruhe, Druck. In die Sitzung würde man gehen mit Fragen rund um das Rauchen. Was für ein Gefühl gibt es dir zu rauchen. Wie ist es für dich, wenn du daran denkst, nie mehr zu rauchen usw. Mit der Flowering Tree Methode wirst du Zigaretten komplett aus deinem Gedächtnis streichen. Dann ist es, als hättest du nie geraucht - keine Versuchung mehr.

Gesunde Ernährung

Essen steht immer für Liebe und Geborgenheit. Der emotionale Mangel der Kindheit begleitet einen oft noch ein Leben lang. Dies kann sich in einem Gefühl von ständigem Hunger äußern, es kann aber auch zur Verweigerung von Essen führen, so lebt man den Mangel weiter. Auch hier gibt es individuelle Antworten auf die Frage, warum du „zu viel“ oder „zu wenig“ isst. So individuell ist dann auch deine Lösung.

Essgewohnheiten sind immer Ausdruck der als Kind erlebten emotionalen Ebene. Themen wären hier sicherlich: Liebe, Geborgenheit, Selbstliebe, Selbstwert, Einsamkeit, Frust, Unzufriedenheit, Angst nicht gut genug zu sein, Scham, Schuld. Fragen, die ich dir stellen würde wären zum Beispiel: Wie ist es für dich, wenn du an dich und deinen Körper denkst? Welches Gefühl gibt es dir, wenn du an Essen denkst? So kann man auch diffuse Gefühle greifbar machen und auflösen.

Weniger Alkohol

Alkohol soll dich entspannen, enthemmen und manchmal auch Probleme wegspülen. Du möchtest abschalten, lockerer und lustig sein. Alkohol ist Mittel zum Zweck.

Die Arbeit mit dem verletzten inneren Kind könnte dabei folgende Themen beinhalten: Unsicherheit, Hemmungen, Scham, Selbstwert, Angst vor Bewertung, Angst vor Ausgrenzung, Einsamkeit, Minderwertigkeit, Angst.

Laster sind Ersatz

All diese Gewohnheiten sind Ersatzhandlungen. Sie sollen Ausgleich schaffen: die innere Leere stopfen, gegen Langeweile helfen und Unsicherheiten ausgleichen.

In den meisten Fällen ist die Ursache mangelnde Liebe oder Aufmerksamkeit in der Kindheit. Lass uns gemeinsam herausfinden, welche blockierenden Emotionen dich von der Erreichung deiner Ziele abhalten und im nächsten Schritt löschen wir sie.

Werde aktiv

Um ohne mühsame Prozesse etwas ändern zu können, musst du dein verletztes inneres Kind heilen. Am einfachsten und schonendsten gelingt dir dies mit mir. Warum? Weil ich dich über Fragen zu deinen Angewohnheiten und unliebsamen Gefühlen direkt zu deinem verletzen inneren Kind führe. Ich gebe dir die Möglichkeit die Ursache deiner schlechten Angewohnheiten selbst aufzulösen.

Es gibt viele Gründe, alles beim Alten zu lassen, und nur einen, etwas zum besseren zu ändern: du selbst.

Anja

Weihnachten

Stress an Weihnachten

Ist es noch das Fest der Liebe?

Was verbindest du mit Weihnachten? Es ist das Fest der Liebe, doch stehen häufig ganz andere Emotionen im Vordergrund.

Alle Jahre wieder - Stress

Zeitdruck, Termindruck, Hetze, ständiger Lärm, fortdauernde Überforderung oder alltägliche Kleinigkeiten - Stress ist ein unangenehmer Spannungszustand. Wer sich Stress macht, hat Angst etwas nicht schaffen zu können.

Wenn du dich zum Beispiel erst sehr spät um Weihnachtsgeschenke bemühst, ist Stress vorprogrammiert und die Verantwortung dafür liegt bei dir. Aber warum alle Jahre dasselbe Spiel?

Anders als allgemein angenommen, kommt Stress nicht von außen, sondern ist allein die Art und Weise, wie du Situationen und Konflikte wahrnimmst und bewältigst. Nicht deine Umgebung entscheidet, ob du dich gestresst fühlst, dies entscheidest allein du, oder besser gesagt dein verletztes inneres Kind.

An den äußeren Reizen kannst du meist nichts ändern, aber sehr wohl daran, wie du mit ihnen umgehst, wie du sie verarbeitest und ob du ihnen nicht sogar aus dem Weg gehen könntest. Dazu müsstest du mit dem Unbewussten - deinem verletzten inneren Kind - arbeiten.

Unter Stress bist du nicht du selbst

Landest du immer wieder in alten Verhaltensmustern und fühlst dich regelmäßig Stress ausgesetzt, lebst du nicht so selbstbestimmt wie du annimmst. In diesen Momenten ist dein verletztes inneres Kind der tatsächliche Akteur. Es übernimmt immer dann die Kontrolle über dich und dein Verhalten, wenn eine Situation im Hier und Jetzt stark an einen ungelösten Konflikt aus deiner Kindheit erinnert.

Wird in eine alte Wunde gepikst, kannst du oftmals nicht anders, als nach alten Verhaltensmustern zu reagieren. Alles läuft wie ein Film ab. Du bist dann nicht du selbst, sondern das Kind in dir. Gerade in der Konfrontation mit den Eltern haben alte Muster und dein verletztes inneres Kind eine große Macht. Warum das so ist?

Kleiner Exkurs: Dissoziation

Als Kind bist du sehr viel sensibler, als ein Erwachsener. Viel schneller erlebst du eine Situation als emotionale Überforderung und bist nicht in der Lage sie richtig zu verarbeiten. In diesem Moment springt ein automatischer Schutzmechanismus für dich ein. Dieser wird Dissoziation genannt und soll dich vor dem akuten seelischen Schmerz und weiteren Verletzungen schützen. Dazu wird ein Teil deiner persönlichen Identität abgespalten, welcher auch einen Anteil deiner positiven Gefühlswelt, wie zum Beispiel Liebe, Vertrauen und Geborgenheit, enthält. All dies wird an einen sicheren Ort tief in dein Unterbewusstsein verstaut und anschließend von dir vergessen.

Dissoziation ist eine Notlösung, die dich als Kind gut beschützt, jedoch als Erwachsenen blockiert. Du hast nicht den vollen Zugang zu dir und deinen Emotionen. Da dir das nicht bewusst ist, sendet dir dein verletztes inneres Kind - der dissoziierte Anteil - Symptome nach oben. Du sollst wahrnehmen, dass es in deinem tiefsten Inneren noch Konflikte gibt, die bearbeitet werden möchte, denn diese lösen sich nicht von allein.

Je mehr Dissoziationen du erlebt hast, desto abgeschnittener bist du von dir und deinen Bedürfnissen. Diese emotionale Kälte spürst du dann als eine Art innere Leere und Einsamkeit. Du suchst die Ablenkung, um es nicht spüren müssen und bist abhängig vom Außen.

Flowering Tree ist die Methode, um Dissoziationen rückgängig zu machen, ohne nochmals durch den Schmerz von damals zu müssen. Wenn die Blockaden gelöst sind, fühlst du dich frei und bist unabhängig.

Stress ist ein Symptom

Stress ist ein Symptom, hervorgerufen durch Dissoziation. Erst, wenn du dein verletztes inneres Kind heilst, kann sich der Stress nachhaltig auflösen. Mit der daraus gewonnenen inneren Ausgeglichenheit und Gelassenheit kannst du Situationen anders einschätzen und verarbeiten. Du kannst deine Umgebung und deine Menschen so akzeptieren, wie sie sind - und dich selbst auch.

Stress muss nicht zu deinem Leben gehören. Ist dein inneres Kind geheilt, empfindest du keinen Stress mehr. Dass du Situationen nicht kontrollieren kannst lässt dich dann nicht mehr verzweifeln. Denn genau das ist Stress, eine Form von Verzweiflung über die eigene Machtlosigkeit, weil etwas nicht so klappt, wie du es dir in dem Moment wünschst.
Stress als Teil des eigenen Lebens zu akzeptieren ist keine Lösung, aber Flowering Tree ist es.

Perfektionismus ist zusätzlicher Stress

Etwas gut machen zu wollen, ist absolut in Ordnung. Strebst du jedoch das Perfekte an, kannst du nur scheitern.
Weihnachten ist für Perfektionisten eine besonders gefährliche Zeit. Du hast eine genaue Vorstellung davon, wie die Festtage ablaufen sollen und bist dann nicht mehr flexibel.

Dieses Verhalten birgt hohes Konfliktpotenzial. Du stehst unter permanenter Anspannung und spürst inneren Stress. Du baust mit dieser Erwartungshaltung nicht nur bei dir, sondern auch in deiner unmittelbaren Umgebung enormen Druck auf.

Perfektionismus ist angstgetrieben. Angst vor Tadel, Angst nicht gut genug zu sein, Angst es nicht recht machen zu können, Angst nicht akzeptiert zu werden, Angst vor Entwertung.

Erwartung führt zu Enttäuschung

Erwartung beschreibt die Annahme, was andere deiner Ansicht nach tun werden, oder sollten. Es ist eine Art Schwebezustand, der das Verhalten und Erleben bestimmt.

An Weihnachten nimmt die Enttäuschung über nicht erfüllte Erwartungen an Partner und Angehörige großen Raum ein. Deine Anspruchshaltung übt auf beide Seiten hohen Druck aus.

Als Kind bist du auf die Erfüllung von Wünschen und Bedürfnissen angewiesen. Als Erwachsener solltest du jedoch versuchen, deine Bedürfnisse und Wünsche durch eigene Fähigkeiten zu erfüllen.

Indem du erwartest, weist du dem Anderen eine bestimmte Rolle zu und nimmst selbst eine passive Grund­haltung ein - du wartest nur ab. Damit gibst du Handlungsfähigkeit, Selbstbestimmtheit und Selbstverantwortung ab und gehst gleichzeitig in die Abhängigkeit.

Bist du emotional ausgeglichen und zufrieden, offen, glücklich und selbstbestimmt lebend, sind deine Erwartungen gering und die Erwartungsspannung auf ein Minimum reduziert. Ist dies nicht der Fall, stecken meist Angst und Verunsicherung dahinter.

Spannung und Chaos

Nicht nur Erwartungen verursachen an Weihnachten Ärger; auch alte, ungelöste Konflikte können für Spannung und Chaos innerhalb der Familie sorgen. Sie werden meist durch unterschiedliche Erwartungen, Einstellungen, Wünsche und Bedürfnisse oder Rivalität und Machtkampf hervorgerufen.

Immer wieder stehen dieselben alten Streitthemen im Mittelpunkt der Interaktion. Die Notwendigkeit einer größeren Veränderung wird dabei ignoriert oder nicht erkannt. Es erscheint einfacher, nur irgendwie zum vorherigen Gleichgewichtszustand zurückzufinden. Weil dies jedoch keine Lösung ist, wiederholt sich dieses Szenario regelmäßig.

Alte Konflikte nachhaltig lösen

Jede Situation und jede Person löst Emotionen aus. Fühlst du dich von einem bestimmten Menschen häufig missverstanden, ungerecht behandelt, oder bist schnell genervt, könnte man auch mit diesem meist diffusen Gefühl zu einer bestimmten Person in eine Flowering Tree - Sitzung gehen.

Hast du zum Beispiel ein angespanntes Verhältnis zu einem Elternteil, dann frage ich dich, wie es für dich ist, wenn du an ihn oder sie denkst. Ist dieses Gefühl gelöscht, verändert sich deine Sicht auf diesen Menschen und die Beziehung kann sich entspannen. So können auch immer wiederkehrende, verfahrene Familienstreitigkeiten nachhaltig aufgelöst werden.

Vor allem Eltern-Kind-Beziehungen bieten ein äußerst hohes Konfliktpotential. Daher kracht es besonders häufig an Weihnachten, wenn alle zusammensitzen. Dahinter steckt wie immer das verletzte innere Kind - deines und das der anderen.

Weihnachten mit deinem verletzten inneren Kind

Jeder von uns trägt Erinnerungen an die Kindheit in sich. Manche rufst du dir gern ins Gedächtnis, andere wiederum nicht. Einzelne wurden ganz vergessen, weil sie dich zu sehr schmerzten. Diese verdrängten Erinnerungen sind dein verletztes inneres Kind. Es ist dein ständiger Begleiter. Auch an Weihnachten sitzt es mit am gedeckten Tisch und belauscht jedes gesprochene und auch unausgesprochene Wort. Nur allzu leicht kann es daher passieren, dass ein Satz falsch aufgefasst wird und das Familiendrama seinen Lauf nimmt.

Emotionaler Mangel und Enttäuschungen der letzten Jahrzehnte machen sich Luft. Jeder fühlt sich im Recht und möchte nur endlich einmal gesehen und anerkannt werden. Es sind die Gefühle deines verletzten inneren Kindes. Es wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich von dir wahrgenommen und umarmt zu werden. Es möchte dieses Schattendasein nicht mehr führen, sondern endlich als Teil von dir anerkannt und schlussendlich integriert werden.

Das verletzte innere Kind integrieren

Um dein verletztes inneres Kind integrieren zu können, muss man an dem Verstand vorbei in dein Unterbewusstsein. Dies kann man mit Trance, einem besonders tiefen Entspannungszustand, erreichen. Währenddessen bist du bei vollem Bewusstsein und hast die Kontrolle über Körper und Geist. Nur dein Verstand liegt sozusagen gelangweilt in der Ecke, er kann mit Trance nichts anfangen.

Bevor das Kind integriert werden kann, muss es geheilt werden. Dies gelingt, indem der alte Konflikt zu Ende erlebt wird und zwar so, wie du es dir schon als Kind gewünscht hättest.
Wie das genau funktioniert, kannst du hier nachlesen.

Und wo ist sie nun, die Liebe?

Dissoziation - die alle Menschen im Laufe ihrer Kindheit erleben - ist dafür verantwortlich, dass auch die Liebe nicht vollständig empfunden und zugelassen werden kann. Erst wenn emotionale Blockaden aufgelöst werden, kann Angst und Unsicherheit weichen und Platz für die Liebe schaffen.

Die Arbeit mit der Flowering Tree Methode ist mein Bemühen und die Hingabe für mehr Liebe.

Anja

Meine Erfahrung mit krankhafter Scham

Meine Erfahrung mit krankhafter Scham

„Ich schämte mich, ich zu sein“

Letzte Woche habe ich beschrieben, was Schamgefühl ist, was es mit dir macht und woher es stammt. Diese Woche möchte ich von meinen Erfahrungen mit krankhafter Scham berichten. Welchen Einfluss dieses Gefühl auf mich und mein Leben hatte und wodurch es entstand.

Scham sagt „Ich bin falsch!“

Scham ist immer sehr tief liegend und das einzige Gefühl, welches sich auf sich selbst bezieht. Scham sagt „Ich bin falsch!“ und verhindert die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.

Ich würde Scham als die totale Hemmung beschreiben. Aus ihr gingen meine Minderwertigkeit, Unsicherheit und viele verschiedene Ängste hervor. Jeder weiß bestimmt, wie es ist, sich für etwas zu schämen. Das ist dann aber nur für einen Moment. Schämt man sich für sich selbst, schämt man sich permanent und für alles. Und so war es bei mir.

Krankhafte Scham entsteht schon in der frühen Kindheit. Auch bei mir fiel dieses Gefühl nicht vom Himmel. Weil dies so ist, möchte ich vorab ein anderes Thema anschneiden. Und zwar:

Schlecht über die eigenen Eltern zu sprechen…

Als Emotionscoach erlebe ich es häufig: Die Hemmung, sich unvorteilhaft über die eigenen Eltern zu äußern. Schuld und Scham lassen Menschen nur schwer unbefangen über ihre Kindheit sprechen. Viele können nicht einmal den Gedanken an mögliche Schattenseiten zulassen. Wenn man jedoch im Hier und Jetzt zufrieden und ausgeglichen leben möchte, sollte man die Vergangenheit beleuchten und aufräumen. Sie möchte verarbeitet werden, dein verletztes inneres Kind möchte gehört und geheilt werden. Es ist nicht immer schön, was man da entdeckt, aber es lohnt sich hinzusehen, denn nur so hast du die Möglichkeit endlich loszulassen. Leichtigkeit, statt tief verborgen täglich Altlasten mit dir herumzuschleppen.

…ein Tabu!

Die eigene Welt gerät stark ins wanken, wenn man plötzlich feststellt, dass die eigene Kindheit gar nicht so war, wie man sie sehen wollte. Zumindest ging es mir so. Ich hatte zwar zu Schulzeiten schon bemerkt, dass es bei den Klassenkameraden Zuhause anders zuging - liebevoller und achtsamer, aber es durfte nicht als Erkenntnis zu mir durchdringen. Stattdessen tat ich automatisch alles, um mein Zuhause und meine Mutter zu schützen.

Sehr viel später erst habe ich mir erlaubt, nur einmal vorsichtig zu denken, dass meine Mutter keine gute Mutter war - an sich gar keine. Sie hat mich nie unterstützt, sich nicht für mich interessiert und war emotional abwesend, Kritik und Missachtung waren mein täglich Brot. Trotzdem hat man als gute Tochter so etwas nicht zu denken - geschweige denn auszusprechen; man hat dankbar zu sein. Aus dieser Zwickmühle musste ich mich erst einmal befreien, bevor ich in die Aufarbeitung meiner Kindheit gehen konnte.

Meine Mutter hat wie jede andere auch ihr bestmögliches gegeben, vielleicht ist dies mir sogar bewusster, als ihr. Aber wenn eine Mutter ihre Rolle nicht annehmen kann, übernimmt die Verantwortung automatisch das Kind. Diese Suppe muss es dann meist ein Leben lang selbst auslöffeln.

Auch Eltern sind nicht perfekt

Es müssen nicht immer die Eltern sein, auch andere Einflüsse können die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes stören. Eltern haben aber den mit Abstand größten Einfluss auf die Entwicklung ihres Kindes und das vor allem in der prägendsten Phase.

In dem Artikel über Schamgefühl erwähnte ich bereits, dass niemand perfekt ist, dies schließt die eigenen Eltern mit ein. Viele Mütter und Väter haben nur geringen Kontakt zu den eigenen Emotionen. Dies spiegelt sich auch in der Beziehung zum eigenen Kind wider. Es zeigt sich vor allem in mangelnder Geduld, Stress und Unzufriedenheit, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es erwartet wird.

Wie man mit sich selbst umgeht, so geht man auch mit dem eigenen Kind um. Diese Information kannst du gern auch im Hinterkopf haben bei deiner Partnerwahl.

Ich dachte, es liegt an mir

Meine Mutter war immer sehr unzufrieden und kritisierte mich für alles und vor allem ständig. Ich konnte ihr nichts recht machen. Als Kind nahm ich schnell an, dass ich keine gute Tochter und somit nicht liebenswert sei. Ich wollte sie immer nur glücklich machen und endlich geliebt werden. Aber egal was ich tat, es war nie richtig. Ich bekam permanent gespiegelt, unzulänglich und falsch zu sein. Irgendwann war ich selbst überzeugt davon und begann mich zutiefst für mich selbst zu schämen.

Als Kind zweifelt man nicht an den Eltern, sondern schaut zu ihnen auf und bewundert sie. Ich konnte also gar nicht anders, als anzunehmen, eine schlechte Tochter, ein schlechter Mensch und somit nicht ok zu sein. Ich wurde immer weniger und wünschte mir oft, nicht zu existieren.

Mein alter Glaubenssatz: „Ich bin nicht ok“

Glaubenssätze wie „Ich bin nicht ok“ „Ich bin nicht liebenswert“ „Ich bin falsch“ machten aus mir einen äußerst schüchternen, verunsicherten und unfreien Teenager. Als Erwachsene gesellten sich noch Ängste und schließlich auch Panikattacken dazu.
Der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ war mir sehr viel bewusster, als die Tatsache, dass ich mich für mich selbst schämte. Erst als Angst fand die Scham ihren Weg in mein Bewusstsein. Die Angst nicht gut genug zu sein, Angst zu versagen, Angst vor Ausgrenzung, Ablehnung und Bewertung.

Ich zog mich immer mehr in mich selbst zurück. Meine Welt wurde immer enger.

Ich und die Scham

Ich war sehr verschlossen und unnahbar.
Ich war zutiefst verunsichert und vertraute mir selbst nicht mehr.
Ich fühlte mich meinen Emotionen hilflos ausgeliefert.
Ich war voll mit unnützen, immer wiederkehrenden, destruktiven Gedankenmustern und Überzeugungen mich selbst betreffend.

Krankhafte Scham dauerhaft in mir zu spüren, machte mich immer kleiner und unscheinbarer. Ich verkroch mich in mir selbst und traute mir kaum noch etwas zu. Ich ging immer mehr in die Vermeidung. Es war die totale Zurücknahme einer Persönlichkeit, die ich eigentlich nie besessen hatte. Denn als Kind bekam ich erst gar keine Chance, sie zu entwickeln.
Die Scham hat mich um sehr viele schöne Erfahrungen und Momente betrogen. Meine tief sitzende Minderwertigkeit und der Glaube nicht richtig - nicht gut genug zu sein, kostete mich meine Unbeschwertheit und emotionale Freiheit.

Scham vermeidet!

Ausgelöst durch das Gefühl nicht ok zu sein, hatte ich einen niedrigen Selbstwert, Angst vor Ablehnung, davor etwas falsch zu machen, oder jemanden zu verärgern. Dadurch war ich in der Schule, während des Studiums und auch im Beruf still und zurückhaltend. Es war mir unmöglich auf andere zuzugehen. Ich empfand es auch als Belastung einen Raum mit vielen Menschen zu betreten. Ich war die meiste Zeit sehr angespannt und innerlich unruhig. Ich wusste oft nicht was ich sagen soll und hatte Probleme mich zu integrieren.

Es war für mich kaum möglich, ein Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Meine Schüchternheit wurde in aller Regel als Arroganz missinterpretiert, was mein Leben noch zusätzlich erschwerte. Dabei wollte ich doch einfach nur nicht auffallen - und schon gar nicht unangenehm.

Die Scham hat mir mein Leben sehr lange Zeit zur Hölle gemacht. Ich konnte mich nicht richtig entfalten und habe gar nicht richtig gelebt und erlebt.

Meine Fassade

Ich wollte unbedingt perfekt sein, um negativer Bewertung zu entgehen - um bloß nicht negativ aufzufallen. Noch viel wichtiger als das, war mir jedoch, immer stark zu wirken und mir nichts anmerken zu lassen. Ich tat so, als sei mir egal, was andere von mir denken, aber das Gegenteil war der Fall. Ich ließ nichts und niemanden an mich heran und schob alles von mir weg und verdrängte es ungesehen in mein Unterbewusstsein. Es sollte niemand erfahren, wie es tatsächlich in mir aussah, nicht einmal ich selbst. Ich wäre lieber gestorben, als hilflos und schwach zu wirken. Doch hinter dieser Fassade „Starke, unerschütterliche Anja“ kauerte ein verängstigtes, verletztes und verletzliches Mädchen, das sich nach Liebe und Geborgenheit sehnte. Diese weiche, feminine Seite musste ich schon früh verleugnen und verdrängen, um stark genug für meine Kindheit zu sein.

Hinter meiner Fassade

Meine Fassade hielt stand, aber dahinter bröckelte es spürbar. Ich fühlte mich irgendwann nur noch einsam und leer. Aber erst die Panikattacken zwangen mich näher hinzusehen, zu reflektieren und dann auch etwas zu tun. Die klassischen Psychotherapieformen versagten bei mir jedoch gänzlich. Über meine Kindheit zu sprechen, änderte nichts an meiner Gefühlswelt, oder dem Chaos in meinem Kopf - es löste nichts auf und eine professionell, neu erlernte Fassade reichte mir nicht. Es wäre nur Schein und nicht Sein gewesen.

Mein Weg war die Flowering Tree Methode

Wie unbewusst, wie unnahbar und wie entfernt ich von mir und meinen Emotionen wirklich war, weiß und spüre ich erst heute in vollem Umfang. Nach und nach, mit jeder Flowering Tree Sitzung vervollständigte sich das Puzzle „Anja“ - fand ich mehr und mehr zu mir selbst, zu meinen Emotionen und meinen eigenen Bedürfnissen. Neben innerer Zufriedenheit, Gelassenheit und Unabhängigkeit, erlangte ich echtes Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und eine Selbstliebe, die mir innere Geborgenheit schenkt.

Der Weg dorthin war oft nicht leicht. Ich war manchmal verzweifelt, fühlte mich wie ein Fass ohne Boden, weinte und verfluchte mein Schicksal. Aber als ich endlich bei mir ankam, wusste und spürte ich, dass sich Zeit, Geld, Schmerz und jede Träne gelohnt hatten.

Heute kann ich unbefangen einfach ich selbst sein. Ich gestalte mein Leben nun selbst und habe einen sehr viel größeren Handlungsspielraum als früher. Ich sehe mich und meine Umgebung mit ganz anderen Augen. Ich kann nun erkennen, wenn mir das Leben etwas schenkt und kann es annehmen. Für diese unglaubliche Veränderung, dieses zweite Leben bin ich meiner Ausbilderin und der Flowering Tree Methode auf ewig zutiefst dankbar.

Ich hätte meine Scham auf emotionaler Ebene niemals mit klassischer Psychotherapie überwinden können. Die Scham ist nun nicht verdrängt, oder verleugnet, ich musste auch nicht lernen, besser mit ihr zu leben; sie ist auf emotionaler Ebene gelöscht. Das bringt eine unglaubliche Leichtigkeit mit sich, die der Verstand allein niemals so abbilden könnte. Die Arbeit mit dem Verstand reicht meiner Meinung nach nicht aus, wenn es um Gefühle geht. Es wäre für mich nicht authentisch gewesen, ich hätte es wieder nur als eine Fassade empfunden. Ein erlerntes Verhalten ist kein gefühltes Verhalten und vom Theaterspiel hatte ich bereits genug.

Mein neues Gefühl: „Ich bin voll ok“

Aus dem Gefühl ok zu sein, entsteht automatisch auch der Glaubenssatz richtig zu sein. Aber nur zu denken „Ich bin ok“, kann das tatsächliche Fühlen, die innere Zufriedenheit mit sich, nicht ersetzen - Gefühle sitzen nicht im Kopf!

 

Anja

Schamgefühl

SCHAMGEFÜHL

Es ist destruktiv und besonders energieraubend

Das Wort „Scham“ bedeutet von seinen sprachlichen Wurzeln her „zudecken, verschleiern, verbergen“. Es ist die Angst, nicht gut genug zu sein. Sie verengt deine Wahrnehmung. Du konzentrierst dich so auf deine Unzulänglichkeiten, bis du dich gar nicht mehr im Ganzen wahrnehmen kannst und dich hinter einer Fassade verstecken musst. Du tust alles, um nicht entdeckt zu werden.

Scham ist das tief sitzende Gefühl, welches hinter deiner Minderwertigkeit steckt und dich immer wieder spüren lässt „Ich bin nicht ok“.

Gesunde Scham und krankhafte Scham

Gesunde Scham ist soziales Verhalten, gepaart mit der Fähigkeit, sich selbst abzugrenzen und die Grenzen anderer anzuerkennen und zu respektieren. Wenn du dich schämst, weil du dich als Person schlecht und falsch fühlst, dann geht es um krankhafte und dich selbst blockierende Scham. Meist begleitet sie dich überall mit hin und verhindert, dass du du selbst sein kannst. Vielleicht beginnst du sogar Situationen zu meiden, weil du fürchtest dich zu blamieren. Du fühlst dich meist nicht wohl in deiner Haut und bist unsicher. Nach außen gibst du vor, dass es dir egal ist, was andere von dir denken, aber das Gegenteil ist der Fall. Du hast Angst vor Bewertung und vor Ablehnung, denn du nimmst an, nicht gut genug zu sein.

„Im weiteren Verlauf soll es um krankhafte Scham gehen.“

Selbstbild vs. Fremdbild

Du hältst dich selbst für nicht liebenswert und nicht ausreichend. Dadurch ist dir sehr wichtig, was andere über dich denken. Häufig verbiegst du dich, um zu gefallen.
Scham ist das Gefühl, welches entsteht, wenn zwischen deinem Selbstbild und dem, wer du vorgibst zu sein, eine Lücke klafft. Wenn du in eine Situation gerätst, die dich entblößen könnte, schlägt die Scham, gekoppelt mit Ängsten, erst recht zu. Dein Selbstwert sackt in den Keller. Du denkst dann nicht mehr klar, sondern eng und meist schlecht über dich selbst. Du möchtest am liebsten im Erdboden versinken, und nicht selten errötest du.

Wenn Eltern sich schämen

Schamgefühle haben großen Einfluss auf das eigene Verhalten. Ab dem Moment, wo du nicht mehr nur für dich verantwortlich bist, sondern auch für ein Kind, vergrößert sich die Gefahr, dass du enttarnt werden könntest - und das unkontrollierbar. Dein Kind könnte es sein, welches dich in der Öffentlichkeit bloßstellt. Wie oft denkst du darüber nach, wie andere Menschen deine Leistung als Mutter oder Vater beurteilen?

Wenn Eltern, oder ein Elternteil mit übermäßiger Scham zu kämpfen hat, geht dies oft zu Lasten des eigenen Kindes. In vielen Situationen ist es wichtiger, was Passanten oder Freunde denken könnten, wenn das eigene Kind nicht „funktioniert“. Man möchte schließlich nicht für einen schlechten Vater oder eine schlechte Mutter gehalten werden. Um dies zu verhindern, muss das Kind immer wieder unverzüglich unter Kontrolle gebracht werden. Dazu sind viele Mittel recht: Teilweise wird harsch auf das Kind eingeredet, es wird bestochen, oder mit neuen Regeln konfrontiert. Das Kind darf in diesen Momenten nicht Kind sein, sondern muss die Verantwortung für die Scham des Elternteils übernehmen. So büßt es schnell an Unbeschwertheit und Leichtigkeit ein. Für das Kind in frühen Jahren schon ein enormer Leistungsdruck.

Scham entsteht in der frühen Kindheit…

Scham ist ein sehr tief sitzendes Gefühl und entsteht schon in den ersten Jahren deines Lebens als ein zentrales Gefühl. Meist geht es Hand in Hand mit dem Gefühl der Schuld und Hilflosigkeit. Als Kleinkind bis zum fünften Lebensjahr kannst du Botschaften und Situationen nur mit dem Beziehungsohr wahrnehmen. Das bedeutet: Alles was um dich herum geschieht, kannst du nur mit der Frage abgleichen „Bin ich ok?“. Streiten sich deine Eltern, gibst du automatisch dir die Schuld und du verinnerlichst „Ich bin nicht ok“. Siehst du deine Mutter weinen, verzweifelt, oder ängstlich, wieder die Botschaft an dich „Ich bin nicht ok“.

Der Berg aus Schuld, Hilflosigkeit wächst und du beginnst dich zu schämen, weil du nicht in der Lage bist etwas an der Situation zu ändern, oder an dir, damit sich etwas in deiner Umgebung ändert. Dass dich keine Schuld trifft und du dich nicht schämen bräuchtest, kannst du nicht wissen.

So übernimmt jedes Kind immerzu unbemerkt Verantwortung und verinnerlicht die Gefühle von Schuld und Scham. Hinzu kommt, dass sie ausgerechnet die Dinge und Gefühle deutlich spüren, die man meint gut vor ihnen verbergen zu können. Scham kann, wie jedes andere vorherrschende Gefühl auch, von einem Elternteil als eigenes Gefühl übernommen werden.

… und wird meist noch verstärkt, zum Beispiel während der Pubertät

Krankhafte Scham wird durch mangelnde Zugehörigkeit noch verstärkt. Wenn du als Kind, oder Jugendliche(r) immer wieder in Frage gestellt wurdest, nicht ausreichend Zuspruch oder Anerkennung erhalten hast, oder sogar Hänseleien ausgesetzt warst, wird es dir heute schwer fallen, dich so zu akzeptieren, wie du bist.

Um nicht mehr angreifbar zu sein, versuchst du alles, um anderen zu gefallen. Was du an dir nicht akzeptieren kannst, versteckst, oder verleugnest du. Meist nicht nur vor den anderen, sondern auch vor dir selbst.

Du, deine Rolle und die Scham

Du stehst nicht zu dir. Du bist nicht authentisch. Du lebst eine Vorstellung von dem was andere für liebenswert halten könnten. Wahrscheinlich ist alles besser, als du selbst zu sein. Dies kostet dich sehr viel Energie, denn niemand darf herausfinden, wer oder wie du wirklich bist. Du bist nie ganz zufrieden mit dir selbst. Es gibt immer einen Makel, eine Schwäche, auf die du dich konzentrierst.

Wenn Du dich für dich als Person schämst, verleugnest du einen Teil deiner selbst und übergehst häufig deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Du spielst eine Rolle. Nicht selten lebst du das Leben eines anderen, zum Beispiel deines Partners. So verlierst du immer mehr den Kontakt zu dir selbst, manchmal sogar ganz unbemerkt. Innerer Druck, Burnout und Panikattacken können irgendwann die Antwort darauf sein.

Perfektionismus soll dein Retter sein

Du denkst „Wenn ich perfekt bin, ist endlich alles gut!“. Endlich würdest du keine Angriffsfläche mehr bieten. Da gibt es aber zwei Haken. Erstens: Du selbst bist der Angreifer und würdest immer etwas finden, was du nicht an dir akzeptieren kannst. Zweitens: Kein Mensch ist perfekt, oder wird es sein können.

Du kannst also nur immer wieder an deinem Selbstanspruch scheitern. Gefangen in einem Hamsterrad der Selbstoptimierung, weißt du am Ende wahrscheinlich nicht einmal mehr, wer du überhaupt wirklich bist. Einem Ideal hinterherzurennen ist der Versuch, der Bewertung durch andere zu entkommen. Aber wenn du genauer hinschaust, ist es die Flucht vor dir selbst.

Wenn du dich für Äußerlichkeiten oder Eigenschaften schämst und dich nicht so akzeptieren kannst, wie du bist, fällt dein Urteil immer gnadenlos gegen dich aus.

Die Angst vor dem Erröten

Damit niemand (vielleicht auch nicht einmal du selbst) dein wahres Ich mit all den vermeintlichen Defiziten erkennt, musst du die Kontrolle haben. Und wo übermäßige Kontrolle ist, sorgt ein Gegenpol für die Balance. Dieser Kontrollverlust könnte sich bei dem Thema Scham durch zum Beispiel erröten zeigen. Du fühlst dich ertappt und entblößt, denn Erröten ist ein übler Verräter. Er zeigt deine Angst vor Bewertung und Ablehnung. Dabei bist du es, die sich ablehnt, oder zumindest diesen ungeliebten Teil.

Einmal aufgetreten, macht es sich oftmals selbständig und deine Gedanken beginnen um die Angst vor dem Erröten zu kreisen. Hinter alldem steckt auch wieder dein verletztes inneres Kind und es möchte, dass du dir die Scham anschaust. Es möchte dir sagen „Kümmere dich um mich und schließe endlich diese Lücke zwischen Selbstbild und Fremdbild. Dann kannst du endlich zu dir und zu dem was du tust stehen - du kannst endlich einfach so sein, wie du bist.“

Angst vor Bewertung

Von Generation zu Generation wurde weitergegeben, dass es wichtig sei, was der Nachbar denkt. Du hast schon früh verinnerlicht, dass andere dich beurteilen und du dich anpassen musst, um gemocht zu werden.

Dies kann auch ungesunde Züge annehmen. Wenn du mehr im außen bist, als bei dir selbst und dich nur noch so verhältst, wie es andere von dir erwarten, verdrängst du deine eigenen Bedürfnisse immer mehr, bis du sie vielleicht gar nicht mehr spürst.

Du tust alles, um von anderen akzeptiert und gemocht zu werden. Viel wichtiger ist jedoch, dass du dich endlich akzeptierst und einen guten Kontakt zu dir und deinen Wünschen hast.

Selbstakzeptanz ist die positive Einstellung zu sich selbst. Es ist ein tief sitzendes, friedvolles Gefühl, des beschützt seins. Es gibt dir von innen heraus Sicherheit und Geborgenheit.

Meist ist es jedoch überlagert von schlechten Erfahrungen, die sich als negative Glaubenssätze manifestiert haben - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.

Nur Minderwertigkeit bewertet

Wer viel bewertet und sich mit anderen vergleichen muss, hat große Probleme mit der Selbstakzeptanz. Menschen bewerten nur dann, wenn sie unter einem geringem Selbstwert und daraus resultierender Unsicherheit und Unzufriedenheit leiden. Abwertende Urteile dienen der eigenen Aufwertung und bieten gleichzeitig Schutz vor der Entwertung durch andere. Nur Minderwertigkeit bewertet. Menschen die selbstbestimmt und zufrieden leben, bewerten nicht. Sie sind bei sich und auf das Leben konzentriert.

Steh zu dir selbst

Stell dir bitte einmal die Frage: „Wer bin ich und was möchte ich vom Leben?“

Damit meine ich nicht, wer du gern wärst, was du darstellen möchtest, oder dir auf materieller Ebene wünschst.

Um Selbstbestimmung zu erlangen, musst du erst einmal eine Vorstellung davon bekommen, wer du eigentlich bist und wie deine eigenen tief empfundenen Bedürfnisse aussehen. Dazu musst du im Kontakt mit dir und deinen Emotionen sein. Nur so kannst du echte Zufriedenheit spüren und Unabhängigkeit erlangen. Nur so kannst du dein Leben selbst in die Hand nehmen und bist keine Marionette, geleitet von Fremderwartung und zu hohem Selbstanspruch.

Dich selbst zu lieben und anzunehmen wie du wirklich bist, mit all deinen Schattenseiten, das ist der Grundstein zu einem zufriedenen Leben ohne Scham!
In deinem Leben sollte es um dich gehen und nicht darum, was andere von dir halten könnten.

 

Von meinen eigenen Erfahrungen mit krankhafter Scham, wie sie mich beeinflusste und wie es sich heute ohne sie lebt, berichte ich dir nächsten Sonntag.

Anja